Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
Vom Netzwerk:
lange warten würde, bis der andere ihm folgte.
    Mit einer dramatischen Geste erhob sich der IT -Leiter und schlurfte zu Bollard.
    »Was ist so wichtig?«
    Bollard schob ihn ein paar Schritte weiter und erzählte ihm in kurzen Worten von Manzano, den E-Mails und den Anschuldigungen des Italieners.
    »Lächerlich!«, stieß der Belgier hervor.
    »Diese Leute haben immerhin die Stromnetze von zwei der größten Wirtschaftsräume der Welt lahmgelegt. Warum können Sie ausschließen, dass sie nicht auch bei uns drin sind?«
    »Weil unser System x-fach gesichert ist!«
    »Das waren die anderen angeblich auch. Hören Sie, wir sind hier unter uns. Wir wissen beide, dass es keine absolut sicheren Netze gibt. Und mir ist auch bekannt, dass es durchaus bereits erfolgreiche Versuche gab, in unsere Netze einzudringen …«
    »Aber nur in periphere Bereiche!«
    »Wollen Sie dafür verantwortlich sein, wenn eines Tages herauskommt, dass es womöglich nicht so war?« Bollard fixierte den Mann, ließ ihm Zeit zum Nachdenken, aber nicht für eine Antwort. »Nur einmal angenommen«, fuhr er fort, »jemand beobachtet und manipuliert uns tatsächlich über unsere eigenen Systeme: Merkt er dann auch, wenn Sie genau danach zu suchen beginnen?«
    »Hängt davon ab, wie wir es anstellen«, brummte der Belgier. »Aber ich habe gar keine Leute für das, was Sie sich da vorstellen. Die Hälfte meiner Mannschaft taucht nicht mehr auf. Die andere steht kurz vor dem Zusammenbruch.«
    »Wie wir alle. Und außerdem stehen wir mit dem Rücken zur Wand.«
    Düsseldorf
    Manzano wachte vom brennenden Schmerz in seinem Oberschenkel auf. Er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, auch ein paar Sekunden lang nicht einmal, wo er sich befand. Doch die Schmerzen riefen die Ereignisse schnell in sein Gedächtnis zurück.
    Am Fußende seines Bettes saß noch immer Pohlen.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte er.
    »Wie lange habe ich geschlafen?«
    »Über zwei Stunden. Es ist sieben Uhr abends.«
    »Der Arzt war nicht mehr da?«
    »Nein.«
    Manzano wurde wieder bewusst, was ihn hierhergebracht hatte. Er durfte sich von diesen Polizisten nicht wegbringen lassen!
    »Ich muss auf die Toilette.«
    »Können Sie gehen?«
    Manzano versuchte, die Beine aus dem Bett zu heben. Sein rechter Schenkel beklagte sich bitterlich. Er stützte sich auf, stellte fest, dass er stehen konnte. Pohlens Hilfsangebot lehnte er ab.
    Auf dem düsteren Flur herrschte Gedränge. Betten wurden nach wie vor Richtung Ausgang geschoben, Menschen riefen durcheinander, durchsetzt von Wimmern, Jammern und Schmerzensschreien. Manzano entdeckte kaum jemanden in Krankenhauskitteln.
    »Was ist hier los?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Pohlen.
    Als sie schließlich die Toiletten erreichten, stellte er fest, dass sein Bein etwas weniger schmerzte. Er beschloss, trotzdem weiterhin auffällig zu humpeln. Wer wusste, wozu es gut sein konnte, wenn Pohlen ihn für fast gehunfähig hielt.
    Manzano verrichtete sein Geschäft, dann erklärte er: »Gehen wir zur Ambulanz und versuchen, den Arzt zu finden.«
    Manzano hinkte los. Unter einem verlassenen Bett entdeckte er achtlos weggeworfene Krücken.
    »Die könnte ich gebrauchen«, sagte er zu Pohlen.
    Der BKA -Mann bückte sich, reichte sie Manzano.
    Die Evakuierung hatte sich anscheinend herumgesprochen. Der Wartesaal der Ambulanz war nur noch spärlich besetzt. Das Zimmer, in dem er behandelt worden war, war leer.
    »Den finden Sie nicht mehr«, meinte Pohlen. »Aber es scheint Ihnen ohnehin besser zu gehen.«
    »Und jetzt?«
    »Warten wir auf den Wagen, den Hartlandt uns schicken wollte. Mit dem bringen wir Sie dann in Untersuchungshaft.«
    Dort wollte Manzano unter gar keinen Umständen hin. Fieberhaft überlegte er einen Ausweg oder Argumente, Hartlandt von seiner Unschuld zu überzeugen. Ihm fielen keine ein. Aber währenddessen war sein Blick in dem Behandlungsraum umhergeschweift, und er hatte etwas entdeckt.
    »Ich glaube, da unten liegt ein Schmerzmittel«, sagte er und zeigte auf die unterste Etage in einem Metallregal. »Könnten Sie es bitte für mich herausholen, ich komme da schlecht dran?«
    Pohlen bückte sich. »Wo?«
    Manzano hakte die Armstützen der Krücken an zwei Stangen des Metallregals ein und zog heftig daran. Samt Inhalt kippte es lautstark auf Pohlen und begrub ihn unter sich. Die Krücken hatte Manzano rechtzeitig wieder gelöst, er hörte den Kriminalbeamten aufschreien und fluchen. Schnell schloss er die Tür hinter sich und

Weitere Kostenlose Bücher