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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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er das Gefährt in Bewegung setzen konnte. Mit einem Ruck fuhr es los.
    Shannon studierte den Wälzer, fand auf einer Doppelseite zwischen vielen Linien und Zahlen Aachen und Brüssel.
    »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, was das bedeutet.«
    »Du bist das Navigationssystem, ich der Chauffeur!«, rief Manzano und beschleunigte auf Schritttempo.
    »Seit wann vertraut ein Mann beim Autofahren seiner Beifahrerin mit dem Kartenlesen?«
    »Seit er kein Auto fährt, sondern ein … ach, sag einfach an!«
    Berlin
    »Rosinenbomber«, so hatten ihre Mutter und alle anderen Berliner die amerikanischen Flugzeuge genannt, die nach dem Zweiten Weltkrieg den Berliner Westsektor mit Lebensmitteln versorgt hatten. Michelsen fragte sich, ob die Jugendlichen heutzutage dieses Wort überhaupt noch kannten. Aber wie auch immer, so wie vor mehr als sechzig Jahren landeten nun Maschinen auf dem Flughafen Tegel, und wie damals waren es Militärmaschinen, nur dass es jetzt russische Flugzeuge waren, die Hilfe brachten.
    Die zu Beginn des Stromausfalls gestrandeten Passagiermaschinen waren beiseitegeräumt worden, an ihrer Stelle reihte sich bereits eine unübersehbare Menge dunkelgrüner, dickbäuchiger Kolosse nebeneinander, an deren Leitwerken die Symbole der Russischen Föderation prangten. Zwischen ihnen wimmelte es vor Menschen in verschiedenen Uniformen.
    Ein Blick in den Himmel zeigte Michelsen die Lichterkette der anfliegenden Flieger und die Formationen der wieder abfliegenden.
    Berlin war nicht ihr einziges Ziel. Zur gleichen Zeit spielten sich in Stockholm, Kopenhagen, Frankfurt, Paris, London und auf weiteren großen Flughäfen Nord- und Mitteleuropas ähnliche Szenen ab, während im Süden Hunderte Maschinen vor allem aus der Türkei und Ägypten ihre Transporte ablieferten. Gleichzeitig brachten Lkw-Konvois und kilometerlange Züge weitere rettende Versorgungsgüter aus Russland, den Kaukasusstaaten, der Türkei und Nordafrika.
    »Sieht aus wie eine Invasion«, murmelte der Außenminister.
    Noch immer nicht entschieden hatte die NATO über die Hilfsangebote aus China. Zunehmend setzte sich bei Hardlinern die Ansicht durch, dass im Land der aufgehenden Sonne die eigentlichen Verursacher der Katastrophe saßen. Solange dieser Verdacht nicht entkräftet war, wollten sie deren Soldaten oder auch nur zivile Hilfskräfte keinesfalls auf heimischem Boden dulden.
    »Gehen wir den General begrüßen«, sagte Michelsen.
    Zwischen Liège und Brüssel
    Mehr als siebzig Stundenkilometer waren sie bis jetzt nicht gefahren, um keine Weichen oder Hindernisse zu übersehen, aber sie kamen voran, wenn auch mit Unterbrechungen, so wie jetzt.
    »Schon wieder«, stöhnte Shannon.
    Vor ihnen teilte sich die Bahnstrecke in zwei Gleise.
    »Ich denke, wir müssen rechts«, überlegte sie laut.
    »Ich hoffe, das stimmt. Ich habe keine Ahnung, wo wir sind.«
    »Irgendwo in Belgien, zwischen Liège und Brüssel, wenn ich mich nicht täusche.«
    »Wie weit ist es noch bis Brüssel?«
    »Vielleicht eine Stunde? Oder zwei? Wenn nichts dazwischenkommt.«
    Das manuelle Umstellen der Weichen kostete Zeit. Manzano hatte ihr erklärt, dass ihr Gefährt sicher eine Vorrichtung besaß, um die Weichen ferngesteuert umzustellen. Doch er hatte sie nicht gefunden. Außerdem, meinte er, wäre es gut möglich, dass die elektrischen Komponenten an den Weichen nicht mit Strom versorgt wurden, was die Fernsteuerung ohnehin obsolet gemacht hätte.
    Anfangs wären sie beinahe verzweifelt. Nach Shannons Planlesungen hätten sie bei der ersten Abzweigung nach rechts müssen, doch die Weiche hatte sie nach links geführt. Manzano hatte zurückgesetzt. Sie waren ausgestiegen, hatten die Weiche untersucht. Schnell hatten sie entdeckt, dass sie mechanisch verstellbar war. Wenn man das passende Gerät dazu hatte. Sie fanden es, eine Art überdimensionaler Schraubenschlüssel, im hinteren Teil des Schienenlastwagens.
    Shannon griff nach der Eisenstange, sprang aus dem Wagen, stellte die Weiche um, kletterte wieder hinein.
    Sie fuhren weiter. Shannon studierte das Kartenbuch. Ganz sicher war sie nicht, ob sie die richtige Abzweigung gewählt hatten. Die Weiche eben hatte doch eine andere Nummer getragen als hier im Buch.
    »Stopp!«
    Manzano bremste den Wagen.
    »Ich glaube, wir sind doch falsch.«
    »Also retour?«
    »Ja.«
    Manzano legte den Rückwärtsgang ein. »Was ist das dort hinten für ein Licht?«
    In der Richtung, aus der sie gekommen waren und in die sie nun wieder

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