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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Gleisen und der Haupthalle waren durch Rollgitter abgesperrt. Davor drängten sich abermals Schlafende.
    Shannon und Manzano suchten sich einen Platz. Immerhin waren sie hier vor Wind und Schnee einigermaßen geschützt. Es dauerte eine Weile, denn die meisten unbesetzten Stellen stanken nach Pisse. Aber schließlich fanden sie einen freien Winkel. Manzano setzte sich, lehnte seinen Rücken in die Ecke.
    »Lehn dich an mich«, forderte er Shannon auf. »So können wir uns gegenseitig wärmen.«
    Shannon setzte sich zwischen seine Beine, presste ihren Rücken gegen seinen Oberkörper, steckte ihre Hände unter die Achseln, zog ihre Beine an. Manzano legte seine Arme um sie. Sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Ohr, langsam auch die Wärme seines Körpers, die durch die Kleiderschichten drang.
    »Hilft wenigstens ein bisschen«, flüsterte er.
    Sie wandte sich um, wollte sehen, wie es ihm ging.
    Manzano hatte seinen Kopf nach hinten an die Wand kippen lassen, seine Augen geschlossen. Seine Brust hob und senkte sich regelmäßig, seine Arme verloren ihre Spannung. Behutsam klemmte Shannon sie unter die ihren, ließ ihren Kopf nach hinten auf seine Brust sinken, starrte an die finstere Dachkonstruktion der Halle, durch die einzelne, verirrte Schneeflocken trieben, bevor sie in einen traumlosen Schlaf fiel.
    Den Haag
    Bollard hatte das letzte Stück Brot in acht Scheiben geschnitten. Vier dicke, vier hauchdünne. Danach mussten sie dringend Nachschub besorgen. Sie hatten kaum mehr etwas zu essen im Haus. Bollard ertappte sich dabei, gedankenverloren aus dem Küchenfenster zu starren. Er, der sonst so kontrolliert war. Die Wiese des kleinen Gartens war sogar im Winter grün. Die Büsche darauf blattlos, wie die Hecken zu den Nachbarn. Hinter einer sah er auf der Terrasse des Nebenhauses einen Mann hocken. Wahrscheinlich Luc. Bewegungslos, den Arm Richtung Wiese gestreckt. Jetzt entdeckte Bollard einige Meter weiter eine Katze, die sich langsam auf den Nachbarn zubewegte. Er schien sie mit etwas zu locken. Sie stellte den Schwanz auf und näherte sich schneller, erreichte Luc, schnupperte an seinen Fingern. Mit einer blitzschnellen Bewegung packte der Nachbar sie im Genick, schlug mit der anderen auf ihren Kopf, in der Hand einen eckigen Gegenstand, den Bollard erst in diesem Moment als Hammer erkannte. Sein Nachbar erhob sich, in der einen Hand den blutigen Hammer, aus der anderen baumelten die leblosen Beine des getöteten Tieres.
    Behutsam legte Bollard das Messer ab, mit dem er das Brot geschnitten hatte.
    Die Kinder stürmten in die Küche, Marie folgte ihnen müde, aber wieder besser bei Kräften als vorgestern. Bollard, froh über die Ablenkung, legte die vier dicken Brotscheiben auf je einen Teller und stellte sie auf den Esstisch. Dann nahm er die dünnen, hielt sie den Kindern vor die Nase.
    »Stellt euch vor, das sind leckere Wurstscheiben, die wir auf die Brote legen.«
    Er drapierte die dünnen Scheiben auf den dicken, schaute die Kinder erwartungsvoll an. Dabei ging ihm das eben Gesehene nicht aus dem Kopf.
    »Das ist Brot, nicht Wurst«, widersprach Bernadette und betrachtete ihren Teller ablehnend.
    »Für mich ist es Wurst«, beharrte Bollard. In ihren Spielen machten Kinder doch sogar Luft zu allem Möglichen! Demonstrativ biss er von seinem Stück ab.
    »Mmmmhhhh! Guuut!«
    Bernadette verfolgte sein Schauspiel skeptisch. Marie kostete ihr Stück und gab ebenfalls lautstark zu verstehen, dass es ihr schmeckte. Bollard kaute mit Genuss, nickte seinem Brot anerkennend zu, dann seiner Tochter, seinem Sohn.
    »De-li-kat. Solltet ihr euch nicht entgehen lassen.«
    Georges, der wie seine Schwester skeptisch danebengesessen hatte, ließ sich mitreißen, richtete sein »Wurststück« auf dem Brot und nahm gleichfalls einen gewaltigen Bissen, begleitete von »Mmmhs« und »Aaahs«.
    Bernadette musterte ihr Brot unsicher, ihre Eltern und ihr Bruder setzten ihre Genussbekundungen verstärkt fort. Kopfschüttelnd griff sie schließlich zu, sagte: »Ihr spinnt ja total«, und biss zu.
    Bollards Gedanken kreisten nur noch um die nächste Mahlzeit, die er ihnen beschaffen musste. So wie der Nachbar wollte er es nicht machen müssen.
    Aachen
    »Guten Morgen«, flüsterte Manzano in Shannons Ohr. Trotz der Eiseskälte und der unbequemen Haltung musste er ein paar Stunden geschlafen haben. Er fühlte sich etwas besser als am Vortag, das Fieber schien zurückgegangen zu sein.
    Shannon zuckte, bewegte den Kopf unruhig hin

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