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Blacksoul - In den Armen des Piraten

Blacksoul - In den Armen des Piraten

Titel: Blacksoul - In den Armen des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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noch die drückende Hitze jenes Tages.
    „Captain, der Ausguck meldet ein Schiff am Horizont.“
    Smithes kleinen Knopfaugen entging nicht, dass sein Kapitän, wie so oft, erleichtert schien, gestört zu werden.
    So strich sich Adam nun das schulterlange, von der Sonne ausgeblichene Haar zurück und band es mit einem Lederriemen zusammen, ehe er sich das Fernrohr reichen ließ.
     
    Trotz der hereinbrechenden Abenddämmerung konnte er ohne Schwierigkeiten die Segel, welche sich hell gegen den dunklen Himmel abzeichneten, erkennen.
    Adam schob das Fernrohr zusammen, und ein entschlossener Ausdruck trat in sein Gesicht.
    „Alle Mann bereit machen!“

Kapitel 4
     
    I hr seht furchtbar aus, Mademoiselle“, rief Sabatier, als Josephine am Morgen aus ihrer Kabine trat. Was am Tag zuvor dick und blutunterlaufen gewesen war, hatte sich inzwischen dunkelblau verfärbt. Der Pferdetritt hatte ihr einen gewaltigen Bluterguss an der Wange eingebracht, und auch ihr Auge war zugeschwollen. Ihr Glück war, dass Sabatier die Kutsche überhaupt noch rechtzeitig hatte anhalten können. 
    „Merci, dass Ihr das erwähnt. Was glaubt Ihr wohl, wie es sich erst anfühlt?“, gab sie zynisch zurück. 
    Der Verwalter hob beschwichtigend die Hände und wandte seinen Blick schnell wieder auf den Horizont. Genaugenommen sah er nicht viel besser aus als die Tochter seines Dienstherrn. Sein grünliches Gesicht zeigte deutlich, dass sein Magen auch an diesem zweiten Tag noch immer gegen das stetige Auf und Ab an Bord rebellierte. Aus Mitgefühl trat Josie nun zu ihm und strich ihm beruhigend über den Rücken.
    „Pardon, aber mein Kopf schmerzt mich furchtbar. Ich wollte meinen Unmut nicht an Euch auslassen.“
    „Eh bien, schon gut.“
    „Non, vraiment. Ihr habt mir das Leben gerettet. Euch habe ich es schließlich zu verdanken, dass wir uns jetzt auf dem Weg zu meinem Vater befinden.“
    „Bien sûr, Mademoiselle, aber ich bin nicht sicher, dass ich New Orleans lebend erreiche.“
    „Naturellement werdet Ihr das! Ich wüsste nicht, dass schon jemals einer an Seekrankheit gestorben wäre. Dennoch werde ich sogleich noch einmal den Schiffsarzt aufsuchen. Er muss Euch doch helfen können!“
    Entschlossen, wenigstens Monsieur Sabatiers Leiden zu beenden, suchte sie das Deck ab. Dass sie heute, drei Tage nach dem Sklavenaufstand auf der Plantage, noch am Leben war, war allein der Verdienst des umsichtigen Verwalters. Er hatte sie in jener Nacht gewarnt und aus dem Haus geschickt. Und trotz der drohenden Gefahr hatte er selbst erst noch die Papiere und genügend Geld aus dem Haus geholt, ehe er schließlich die Flucht ergriffen hatte. Nur durch seinen Mut waren sie beide in der Kutsche der Orinos in Sicherheit gelangt.
    Den Gedanken an die Familie Orino wollte sie lieber verdrängen. Waren sie doch so viele Jahre ihre Nachbarn und Freunde gewesen. Und obwohl Sabatier sich weigerte, Einzelheiten zu berichten, konnte Josie schon beim Blick in sein entsetztes Gesicht erahnen, auf welch schreckliche Weise diese lieben Menschen hatten sterben müssen. Zum Glück hatten die Sklaven die Kutsche mitsamt den Pferden stehen lassen, als sie die Flucht der Orinos vereitelten.
    Josie schüttelte diese Gedanken ab, bekreuzigte sich und sprach ein schnelles Gebet. Sie musste nach vorne blicken, so schwer ihr dies auch fallen mochte. Inständig hoffte sie, ihren Vater in New Orleans auch wirklich anzutreffen. Er war wegen wichtiger Geschäfte schon vor einem Monat dorthin aufgebrochen. Die Stadt war nach dem Großbrand im März 1788 noch immer im Aufbau. Besonders das French Quarter bot für einen findigen französischen Geschäftsmann wie Eduard Legrand die Möglichkeit, sein Vermögen zu vergrößern.
    Sabatiers lautes Würgen, als er sich erneut über die Reling erbrach, trieb Josie zur Eile. Da sie den Schiffsarzt an Deck nirgendwo entdecken konnte, beschloss sie, Kapitän Henderson in dessen Kabine nach dem Arzt zu fragen. 
    Immerhin hatte Henderson den gut zahlenden Passagieren seine Hilfe persönlich angeboten. 
    Dennoch schaute dieser überrascht auf, als die braunhaarige Schönheit in sein Refugium trat. 
    Schnell erhob er sich und küsste der Dame die Hand.
    „Mademoiselle Legrand, bitte, nehmt Platz. Was führt Euch zu mir?“
    Josie, die erleichtert war, dem noch sehr unerfahren wirkenden Kapitän Henderson anscheinend nicht ungelegen zu kommen, nahm dankbar lächelnd in einem der zwei dunkelbraun gepolsterten Lehnstühle Platz. Die

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