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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Firma zurückkehren. Alle wären zufrieden, einschließlich Mr. Yee.
    Er hatte die Public School schon öfter mit seinem Sohn zusammen besucht. Aber das war etwas anderes. David gehörte zu den Besten in seiner Klasse und ließ sich von den modernsten Lehrmaschinen unterrichten. Er blieb immer lange und holte das Optimum aus dem Einzelunterricht heraus, auf den die UN so stolz war. Ein Blick auf seine Armbanduhr zeigte Jack, dass es zehn war. In diesem Moment, wusste er von seinen Besuchen und den Schilderungen seines Sohns, war David bei Aristoteles und lernte die Anfangsgründe der Wissenschaft, Philosophie, Logik, Grammatik, Poetik und archaischen Physik. Unter allen Lehrmaschinen schien David am meisten von Aristoteles zu profitieren, was ein Glück war;
viele der Kinder zogen die angesagteren Lehrer an der Schule vor: Sir Francis Drake (englische Geschichte, Grundregeln männlichen Anstands) oder Abraham Lincoln (Geschichte der Vereinigten Staaten, Grundlagen der modernen Kriegführung und des modernen Staatswesens) oder so düstere Persönlichkeiten wie Julius Cäsar und Winston Churchill. Er selbst war zu früh zur Welt gekommen, um den Vorteil des Einzelunterrichts genießen zu können; er war als Junge noch in Klassen gegangen, die er sich mit sechzig anderen Kindern teilen musste, und später auf der Highschool hatte er zusammen mit tausend anderen in einer Klasse einem Lehrer zugehört und zugesehen, der via Kabelfernsehen zu ihnen sprach. Hätte man ihn jedoch in die neue Schule aufgenommen, hätte er sofort seinen Favoriten nennen können: Bei einem Besuch mit David, auf seinem ersten Elternabend, hatte er die Thomas-Edison-Lehrmaschine kennengelernt, und da war es um ihn geschehen gewesen. David hatte fast eine Stunde gebraucht, um seinen Vater loszueisen.
    Unter dem Hubschrauber ging die Wüste allmählich in karges, prärieähnliches Weideland über. Ein Stacheldrahtzaun markierte den Beginn der McAuliff-Farm und damit das vom Staat Texas verwaltete Gebiet. McAuliffs Vater war texanischer Ölmillionär gewesen und hatte seine Schiffe für die Auswanderung zum Mars selbst finanziert; er hatte sogar die Leute von der Klempnergilde geschlagen. Jack drückte seine Zigarette aus und steuerte den Hubschrauber nach unten, wobei er versuchte, gegen das grelle Sonnenlicht die Gebäude der Farm auszumachen.
    Eine kleine Kuhherde geriet in Panik und floh im Galopp vor dem Hubschrauberlärm; er beobachtete, wie die Tiere sich verteilten, und hoffte, dass McAuliff, ein gedrungener Ire mit mürrischer Miene und zwanghafter Auffassung vom Leben, es nicht bemerkt hatte. McAuliff hatte aus guten
Gründen eine hypochondrische Einstellung gegenüber seinen Kühen; er argwöhnte, dass alle möglichen marsianischen Dinge hinter ihnen her waren, was sie abmagern, erkranken und nur noch unregelmäßig Milch geben ließ.
    Jack schaltete sein Funkgerät an und sagte ins Mikrofon: »Hier spricht ein Reparaturschiff der Yee Company. Sie haben uns gerufen. Jack Bohlen bittet um Landeerlaubnis auf der McAuliff-Landebahn.«
    Er wartete, dann kam die Antwort von der riesigen Farm: »Okay, Bohlen, alles klar. Zwecklos zu fragen, warum Sie so lange gebraucht haben.« McAuliffs resignierte, verdrossene Stimme.
    Â»Bin schon so gut wie bei Ihnen«, sagte Jack mit einer Grimasse.
    Sogleich erkannte er vor sich die Gebäude, weiß vor sandigem Grund.
    Â»Wir haben hier fünfzehntausend Gallonen Milch.« McAuliffs Stimme drang aus dem Lautsprecher des Funkgeräts. »Und alles wird verderben, wenn Sie diese verdammte Kühlanlage nicht bald wieder in Gang kriegen.«
    Â»Ich eile.« Jack steckte sich die Daumen in die Ohren und schnitt eine hässliche Fratze in Richtung Funkgerät.

2
    Der frühere Klempner Arnie Kott, Oberster Gildebruder der Örtlichen Kanalarbeiter, Filiale Vierter Planet, stieg um zehn Uhr früh aus dem Bett und schlenderte seiner Gewohnheit gemäß geradewegs ins Dampfbad.
    Â»Hallo, Gus.«
    Â»Grüß dich, Arnie.«
    Jeder nannte ihn beim Vornamen, und das war gut so. Arnie Kott nickte Bill und Eddy und Tom zu, und alle grüßten zurück. Die dampfgesättigte Luft bildete Tropfen an seinen Füßen und lief über die Kacheln ab, auf Nimmerwiedersehen. Das gefiel ihm: Die Bäder waren so gebaut, dass sie das ablaufende Wasser nicht sammelten. Es wurde nach draußen in

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