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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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jedenfalls eine, auf die es keine Antwort gibt. Das hier ist Manfreds Bild von der Realität, und nach unseren Maßstäben ist er schwer krank; er nimmt nicht wie wir auch die übrige Realität wahr. Und es ist ein grausiger Ausschnitt, den er sieht: die abstoßendste Seite der Realität.
    Jack dachte: Und da behaupten die Leute, Geisteskrankheit sei eine Flucht! Ihn schauderte. Es war keine Flucht; es war eine Art Leben, das immer enger wurde und zusammenschnurrte, und schließlich in das feuchte, modrige Grab führte, an einen Ort, wo nichts mehr hinkam oder ging; an den Ort des unwiderruflichen Todes.
    Das arme, unselige Kind, dachte er. Wie kann es überhaupt von einem Tag zum anderen leben, wenn es sich einer solchen Realität gegenübersieht?
    Düster machte sich Jack wieder daran, den Hubschrauber zu fliegen. Leo sah aus dem Fenster, versunken in die Wüste unter sich. Manfred zeichnete mit starrer, erschreckter Miene weiter.

    Â 
    Sie kwatschten und kwatschten. Er hielt sich die Ohren zu, aber das Ergebnis stieg ihm in die Nase. Dann sah er den Ort. Dort verließen ihn die Kräfte. Sie warfen ihn einfach weg, und die Kwatschhaufen reichten ihm bis zur Taille; Kwatsch erfüllte die Luft.
    Â»Wie heißt du?«
    Â»Steiner, Manfred.«
    Â»Alter.«
    Â»Dreiundachtzig.«
    Â»Gegen Pocken geimpft?«
    Â»Ja.«
    Â»Irgendwelche Geschlechtskrankheiten?«
    Â»Na ja, einen kleinen Tripper, sonst nichts.«
    Â»In die Klinik für Geschlechtskrankheiten mit dem Mann.«
    Â»Sir, meine Zähne. Sie sind noch in der Tüte, zusammen mit meinen Augen.«
    Â»Ihre Augen, ach ja. Geben Sie dem Mann seine Zähne und seine Augen, bevor Sie ihn in die Klinik bringen. Wie steht es mit Ihren Ohren, Steiner?«
    Â»Die sind noch dran, Sir. Danke, Sir.«
    Sie banden ihm die Hände mit Mullbinden an den Bettseiten fest, weil er immer wieder versuchte, den Katheter herauszuziehen. Er lag mit dem Gesicht zum Fenster und blickte durch die staubigen, zerbrochenen Scheiben.
    Draußen durchstöberte ein Käfer auf langen Beinen die Haufen. Er fraß, und dann zerquetschte ihn etwas und ging weiter, ließ ihn zerquetscht zurück, die toten Zähne in das verbissen, was er gerade fressen wollte. Schließlich rafften die toten Zähne sich auf und krochen aus dem Mund in verschiedene Richtungen davon.
    Er lag dort einhundertdreiundzwanzig Jahre, dann versagte seine künstliche Leber, und er wurde bewusstlos und starb. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie ihm schon seine Arme und
die Beine bis hinauf zum Becken abgenommen, weil diese Teile bereits verwest waren.
    Er brauchte sie sowieso nicht mehr. Und ohne Arme versuchte er auch nicht, den Katheter herauszuziehen, und das gefiel ihnen.
    Ich bin schon lange im AM-WEB, sagte er. Vielleicht können Sie mir ein Transistorradio besorgen, damit ich es auf Friendly Fred’s Breakfast Club einstellen kann; ich mag die Stücke so sehr, sie spielen viele Oldies.
    Von etwas da draußen bekomme ich Heuschnupfen. Wird wohl dieses gelbblühende Unkraut sein, warum lässt man es so hoch aufschießen?
    Einmal habe ich ein Ballspiel gesehen.
    Zwei Tage lang hatte er auf dem Boden gelegen, in einer großen Pfütze, und dann hatte ihn die Vermieterin gefunden und den Truck bestellt, damit er ihn herbrachte: Er schnarchte den ganzen Weg, das weckte ihn auf. Als sie ihm Grapefruit-Saft geben wollten, konnte er nur einen Arm bewegen, der andere sollte nie mehr funktionieren. Er wünschte sich, er könnte noch diese Ledergürtel machen, das machte Spaß und brauchte lange Zeit. Manchmal verkaufte er sie an Leute, die am Wochenende vorbeikamen.
    Â»Weißt du, wer ich bin, Manfred?«
    Â»Nein.«
    Â»Ich bin Arnie Kott. Warum lachst oder lächelst du nicht manchmal, Manfred? Magst du nicht gern herumlaufen und spielen?«
    Beim Sprechen kwatschte es Mr. Kott aus beiden Augen.
    Â»Anscheinend nicht, Arnie, aber darum geht es uns hier auch nicht.«
    Â»Was siehst du, Manfred? Weihe uns in das ein, was du siehst. All diese Leute, werden sie dort wohnen, ist es das?
Stimmt es, Manfred? Kannst du sehen, ob große Menschenmengen dort wohnen werden?«
    Er bedeckte sein Gesicht mit den Händen, und das Kwatschen hörte auf.
    Â»Ich begreife nicht, warum dieses Kind nie lacht.«
    Kwatsch, kwatsch.

10
    Unter Mr. Kotts Haut befanden sich abgestorbene Knochen, glänzend und feucht. Mr.

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