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Blätter treiben im Wind (German Edition)

Blätter treiben im Wind (German Edition)

Titel: Blätter treiben im Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Dengler
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Mutter gut zurecht.
     
    Mit ihrem Vater, Maurice, war ich fast zwei Jahre zusammen. Du fragst was passiert ist? Nun, kurz nach Julias zweitem Geburtstag habe ich ihn verlassen. Es ist eine sehr „böse Sache“ passiert und die Angelegenheit diesbezüglich ist sehr intim. Ich will Dich alles wissen lassen. Nur nicht jetzt und schon gar nicht in diesem Brief.
     
    Zurück zu Julia. Glaub mir, es ist überhaupt nicht schwer, sie lieb zu gewinnen. Außerdem geht sie von selbst auf die Menschen zu. Sie hat eine ganz besondere Art von Fröhlichkeit. Sie entdeckt jedes Lebewesen, jeden noch so kleinen Käfer. Freut sich über jeden Sonnenstrahl, wie auch Regentropfen. Manch all zu depressiver Mensch könnte von ihr lernen, wie leicht es sein kann sich über Kleinigkeiten zu freuen.
     
    Außerdem bin ich selbst meist noch ein Kind. Wir hüpfen auf den Betten, rennen lachend und kreischend in der Wohnung umher, oder machen heftige Wasser- wie Kissenschlachten. Das macht Spaß, auch mit vierunddreißig. Viele unserer auch erwachsenen Besucher haben sich schon anstecken lassen und mussten tropfnass nach Hause gehen.
     
    Und übrigens, Julia liebt Katzen. Sie hat einen ganz besonderen Draht zu Tieren. Eine Bekannte, sie besitzt eine Farm in New Hampshire, hat viele kleine Tiger. Wir besuchen sie zwei- dreimal im Jahr. Julia versorgt dort die Katzen, schmust mit ihnen oder singt ihnen Lieder vor. Überhaupt ist Julia ein ganz fürsorgliches und liebes Wesen.
     
    Tom, Du machst Dir zu viele unnötige Gedanken, was aber wiederum lieb von Dir ist.
     
    Du stellst mir wirklich Fragen, die nicht leicht zu beantworten sind. Wie Deine Frage, mit den „vielen unglücklichen Beziehungen“.
     
    Unglücklich?   Ja und nein!
     
    Nun, jeder von ihnen hat mich geliebt, aber wie ich schon sagte, verabscheue ich Männer die klammern, und ein ziemliches „Biest“ kann ich auch sein. So richtig glücklich und verliebt war ich in Peter. Es war Liebe auf den ersten Blick.
     
    Doch Peter ist gestorben.
     
    Zuerst war ich voller Zorn und Verbitterung. Ich hasste Gott dafür, dass er mir erst einen Engel schickt und ihn mir dann wieder so schnell wegnahm. Ich wusste nicht wohin mit meiner Wut und irgendjemand sollte genauso leiden wie ich. Obwohl ich so „böse“ und plötzlich „kalt“ war, habe ich nichts von meiner Anziehungskraft verloren. Doch ich suchte mir nicht die „lieben, zärtlichen und anständigen“ sondern absichtlich nur „Machos, Egoisten, und Idioten“.
     
    Ich wusste genau, wie ich diese in meinen Bann ziehe und verwirre. Somit habe ich viele Herzen gebrochen! Irgendwann hatte ich einen Alptraum von Peter, und Gott sprach mir auch ins Gewissen. Nun, irgendwann habe ich mit dieser Art von Trauer aufgehört. Es war so viel Schmerz und Angst in mir. Ich kann unglaublich viel an Gefühl investieren und viel Liebe wird mir auch entgegengebracht. Trotz alledem hab ich wohl Angst jemanden in die Tiefen meines Herzens vordringen zu lassen.
     
    Keine Panik, ich versuche nur ganz ehrlich zu sein. Ich spüre etwas ganz starkes und unbeschreiblich schönes zwischen uns. Ich möchte Dich ganz tief in mein Herz lassen. Zwar sind Gefühlsmenschen wie wir es sind, sehr viel verletzlicher und sollten deshalb vorsichtiger sein – dennoch, ich will mutig sein. Wie kann ich widerstehen, wenn jemand sagt: „Lass dich fallen, ich bin da.“
     
    Ich werde die schöne Zeit mit Peter nie vergessen; ganz bestimmt suche ich auch nicht jemand der ihm ähnlich ist. Du bist total anders als er.
     
    Peter war eine starke Persönlichkeit – für mich –, aber meist war er leider ein leidendes, hilfloses Wesen, das Zuflucht in seiner Drogenwelt suchte. Leider konnte ich ihm nicht helfen und Julia gegenüber habe ich ja auch eine große Verantwortung. Ob ich auch Drogen nehme, wirst du dich nun sicherlich fragen?
     
    Nein!
     
    Warum ich Dir so viel erzähle begreife ich selbst nicht. Ich habe zu Dir eben ein instinktives Vertrauen.
     
    Ja, es ist viel Trauriges passiert, dennoch wälze ich mich nie in Selbstmitleid. Mich wundert manchmal selbst, woher ich nur so viel Kraft habe. Don (ein guter Freund bei meiner Arbeitsstelle) sagt immer zu mir: „Du schaffst es immer wieder aus einem Elefanten eine Mücke zu machen.“ So, nun weg von diesem Thema.
     
    Zu Deinen anderen Fragen.
     
    Groß? Nein, eher 1,58 Meter klein. Und eine zierliche Person mit circa dreiundvierzig Kilogramm. Wenn ich eine Nacht richtig wild durchtanze sogar

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