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Blätter treiben im Wind (German Edition)

Blätter treiben im Wind (German Edition)

Titel: Blätter treiben im Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Dengler
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seinen Armen betten. Aber er entschied sich dagegen. Sie hätte seine Hilfe nur mit Missgunst quittiert. Sie wollte keine Hilfe annehmen.
    Sie hatte oft Angst, dass durch ihre immer häufiger auftretenden Schwächeanfälle ihr Job im Copley Plaza Hotel gefährdet wäre. Einige voll beladene Tabletts gingen bereits zu Bruch, als sie gestolpert war. Doch ihre Kollegen unterstützten sie und logen, für Donna. Damit machten sie alles nur noch schlimmer. Auch Toms Hilfe würde sie ausschlagen.
     
    Ein Spiel begann.
    Sie blinzelten sich in den Sonnenstrahlen an und wieder nicht. Wie kleine Kinder, die eine Dummheit ausheckten.
    Donna aß zwei Tomaten und einige Scheiben Käse mit einer Scheibe Brot und natürlich die Stücke der Kokosschokolade. Wie sie die Tomaten und das Käsebrot aß war nicht von dieser Welt. Nun kam die Banane an die Reihe. Tom gingen die Augen über. Donna lutschte an der abgeschälten Banane wie an ... Sogar beim Essen sprühte Donna nur so vor lasziver Erotik. Er verbannte diese Gedanken.
    »Schmeckt es?«
    »Alles war vorzüglich, Tom. Du bist ein großer Schatz, dass du das alles so schön arrangiert hast.« Sie sagte das mit den Blicken eines hilflosen, neugeborenen Kätzchens.   
    Er räumte die Überreste des Frühstücks in den Weidenkorb zurück und sah sich Donnas Rückseite an. Sie war aufgestanden und zum Flussufer gegangen. Sie sah mit geschlossenen Augen gen Himmel. Wie ich, dachte er. Meine Pose, wenn ich den Duft von Vermont einatme. Sie schien sich wirklich frei und glücklich zu fühlen. Das erste Mal sah er sie in solch einer offenen Pose. Sie war Sie. Jetzt.
    Er stellte sich neben sie. In seinen Augen spiegelten sich die schwankenden Wellen des Flusses. Sie sah ihn von unten herauf an, da er ja dreißig Zentimeter größer war als sie.
    »Auch wenn ich mich wiederhole, Tom, Deine Augen spiegeln deine Seele. Sie zeigen mir immer, wenn du mich ansiehst, dass du der liebste und ehrlichste Mensch bist, den ich jemals kennen lernen durfte.«
    Seine Lippen machten sich auf zu einem Lächeln. »Und du, Donna, du bist nicht nur ein außergewöhnlich schönes und extravagantes Wesen. Nein, du bist auch noch unverschämt intelligent. Du vereinst so vieles, das es eigentlich nicht gibt. Ich kann nur immer wieder sagen, du bist mein wahr gewordener Traum!«
    »Wow!«, sagte sie das erste Mal nach einem Kompliment, dass sie von ihm erhielt.
    »Wenn ich dir das sage, komme ich mir mittlerweile irgendwie dumm vor, da dir das sicher schon viele gesagt haben, und man sieht, was passiert ist. Ansonst wärst du nicht mit mir hier an diesem Fleckchen Eden, und jetzt, komm ich mit der gleichen Platte , aber es kommt tief aus meinem Herzen. Soll ich dich anlügen, und sagen, du bist hässlich, einfach nur unattraktiv, dumm, nicht auszustehen. Nein, weil es gelogen wäre.«
    Sie fühlte sich sichtbar geschmeichelt. »Hör auf damit, du machst mich noch total verlegen. Das stimmt in dieser Form nicht alles, Tom. Wir kennen uns zu kurz, dass du mir so viele schöne Sachen sagen darfst.«
    Beide sprachen darüber, wo sie denn gerne Urlaub machen würden und wie viele Akte der Liebe an einem einzigen Tag verträglich seien. Bei diesem Thema hatten sie recht unterschiedliche Meinungen.
    »Was denkst, du?«, fragte sie.
    »Na ja, zweimal ist schon eine enormes Pensum.«
    »Ach komm, dreimal. Morgens, mittags, abends.«
    »Da würde ich dann nach einer Woche einen langen Urlaub benötigen, um wieder aufstehen zu können.«
    Er freute sich, dass sie wieder ungezwungen über die schönste Nebensache der Welt sprechen konnte. Es schien, dass die Ereignisse der Nacht nie passiert waren.
    Sie setzte ein Julia-Roberts-Lächeln auf und sagte in Pretty-Woman -Manier: »Du wirst aufstehen können, Tom. Du wirst aufstehen können.«
    Beide schlenderten am Fluss entlang. Er wäre beinahe in den Fluss gefallen nach ihrer Antwort.
    Was ist sie nur für eine Frau? Will sie mich bei lebendigem Leib mit ihren Sätzen verbrennen?
    »Wo gehen wir jetzt hin?«, fragte sie. Die Umgebung war aber so zauberhaft, dass sie mit ihm überall hingehen würde.
    »Ich habe einem alten Freund versprochen, wenn du mich tatsächlich besuchen kommst, dass ich dich ihm vorstelle. Siehst du den Hügel da?« Tom deutete auf Cooper Cheetwoods Haus. Es war nur für den zu erkennen, der wusste, dass es da war. »Dort wohnt Coop, ein netter Kauz.«
    »Okay«, sagte sie mit einer hellen Stimme, »lass uns hingehen.«
    Sie sprachen auf dem Weg

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