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Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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wenn ihre Hauptstadt wie eine Festung oder ein Gefängnis aussah? Trotzdem vermutete Blaine, daß regelmäßig Wachen um den Komplex patrouillieren würden.
    »Was ist mit diesen offenen Linien hier?« fragte Blaine und deutete auf eine Ecke des Lageplans.
    »Luftschächte für die Klimaanlage«, erklärte Barnstable und beugte sich über Blaines Schulter. »Zu dem Zeitpunkt, da wir den Plan bekommen haben, waren die Geräte selbst noch nicht installiert.«
    »Ich nehme an, Sie haben sie von einem Verbindungsmann in Whiteland bekommen.«
    »Ja.«
    »Und er befindet sich noch vor Ort?«
    Barnstable runzelte die Stirn. »Derjenige, der uns diese Pläne zuspielte, ist spurlos verschwunden. Der Verbindungsmann, den wir zuvor eingeschleust hatten, hat bei einem Unfall eine Hand verloren. Wir haben noch ein paar auf dem Gelände, setzen sie aber nicht mehr großartig ein. Es wäre doch sinnlos, sie in Gefahr zu bringen, solange wir nicht aufgrund der Informationen, die sie uns beschaffen, gegen Whiteland vorgehen wollen.«
    »Würden sie mir zur Verfügung stehen?«
    »Ihnen! Einige habe Familie und wollen so schnell wie möglich da raus. Ich glaube nicht, daß sie einem Mann helfen werden, der solche Absichten wie Sie hegt.« Barnstable hielt inne und beugte sich über den Tisch. »Absichten, bei denen Witwen und Waisen zurückbleiben.«
    »Sobald ich also in Whiteland bin, bin ich auf mich allein gestellt.«
    »Falls Sie hineinkommen, meinen Sie.«
    »Das dürfte nicht allzu schwierig sein, Barnstable. Sie haben gesagt, dort würden jeden Tag neue Rekruten eintreffen. Ich melde mich einfach freiwillig.«
    McCracken studierte weiterhin die Lagepläne und die relevanten Geheimdienst-Informationen, während Barnstable ins Innenministerium fuhr, um die falschen Papiere zu besorgen, die Blaine benötigen würde, um sich Zutritt zu Whiteland zu verschaffen. Am späten Mittag kehrte er ins Hotel zurück.
    »Ich habe Ihnen einen Background verschafft, der Dreyer sehr gefallen wird«, sagte er und nahm einen Jiffyumschlag aus seiner Aktentasche. »Ein arbeitsloser frustrierter Ehemann und Vater.« Er gab Blaine den Umschlag und zog den Hemdsärmel hoch, um auf die Uhr zu sehen. »Darin befinden sich alle Ausweise, die Sie benötigen, um aufgenommen zu werden. In vierzig Minuten fährt ein Bus nach Whiteland ab.«
    »Und ich muß nur einsteigen?«
    »Whiteland pflegt eine Politik der offenen Tür. Das einzige Problem liegt darin, daß es keinen Kontakt zur Außenwelt mehr gibt, sobald Sie den Komplex betreten haben. Solche Kontakte sind nicht nur streng verboten; es gibt auch keine Telefone und keine Postzustellung. Alle Lieferwagen werden auf einem dafür bestimmten Platz am Stadtrand entladen, und ihr Inhalt wird von ausgewähltem Personal verteilt.«
    »Er macht mir die Sache nicht einfach, nicht wahr?«
    Barnstable zuckte grimmig mit den Achseln. »Selbst wenn Sie finden sollten, was Sie suchen, wird es verdammt schwierig sein, das Gelände wieder zu verlassen. Und ich bin nicht befugt, Ihnen in dieser Hinsicht zu helfen.«
    »Darüber werde ich mir den Kopf zerbrechen, wenn es soweit ist.«
    Der Treffpunkt für die neuen Rekruten der AWB war der große Flohmarkt von Johannesburg, der in der Nähe eines alten Lagerhauses abgehalten wurde, das zum Market Theater umgebaut worden war. Der Bus wartete bereits, als Barnstable Blaine einen Häuserblock entfernt aussteigen ließ, und fünfzehn Sitzplätze waren bereits mit Männern besetzt, die sich aus den verschiedensten Landesteilen hier eingefunden hatten. Männer, die ihren Haß und ihre Hoffnungslosigkeit offen auf den Gesichtern zur Schau trugen. Die jemanden brauchten, den sie für ihre schlechte Situation verantwortlich machen konnten, die zurückschlagen wollten.
    Der Bus fuhr im Punkt ein Uhr los, und McCracken verbrachte die fast vierstündige Fahrt zur neuesten Township Südafrikas in der vierten Reihe von hinten. Whiteland lag auf halber Strecke zwischen Johannesburg und dem Krüger-Nationalpark, und auf dem letzten Stück des Weges konnte er gelegentlich Blicke auf den Olifants River werfen. Der Bus bog fünfzehn Kilometer hinter Marble Hall von der Autobahn ab und fuhr über eine holprige, unbefestigte Schotterstraße weiter. Sie passierten einige Wachtposten und Schilder, die unwillkommene Besucher eindringlich zur Umkehr aufforderten. Drei Kilometer später fuhr der Bus durch ein befestigtes Tor und hielt dann vor drei schlichten weiße Gebäuden.
    Blaine fühlte

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