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Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Südwesten auf ihn zugestürmt kam. Die Aufklärung von Delphi war unglaublich wirksam. Ihre Fähigkeit, jede Explosion, jeden Hinterhalt und jeden Angriff zu lokalisieren, beschränkte ernsthaft die Wirksamkeit der eigentlich brillanten Guerillataktik.
    Wie schaffte Delphi es, die Gegenschläge so präzise durchzuführen?
    Blaine warf einen Blick zum Himmel hinauf, der sich langsam verdunkelte. Die Effizienz von Delphi beruhte zu einem großen Teil auf Prometheus und auf den Satelliten, die Tausende von Kilometern hoch im Orbit standen. Könnte vielleicht einer von Dodds …?
    Natürlich! Das war es!
    McCracken ließ die Rider-Gruppe allein und machte sich auf den Weg über die Constitution Avenue. Er ging so schnell, wie er es wagen konnte, ohne sich zu verraten. Er lief geduckt auf dem Bürgersteig und benutzte die geparkten und verlassenen Autos als Deckung. Ein paar Minuten später erreichte er ohne Zwischenfall die drei Gebäude, die als Federal Triangle bezeichnet wurden, und eilte zu einem bekannten Monolithen mit einem eingravierten ›M‹ an der Spitze. Es gab keinen besseren Weg durch die Stadt als durch den Untergrund, wo ihn die Augen von Sam Jack Dodd niemals entdecken konnten.
    Blaine rannte die letzten Meter zur Federal Triangle U-Bahnstation und sprang die Stufen der erstorbenen Rolltreppe hinab.
    Die sechzehnköpfige FBI-Einheit im obersten Stockwerk des Hoover-Gebäudes hatte bereits sechs Leute verloren, als Direktor Ben Samuelson dort eintraf. Der Feind benutzte Raketen und Granaten, um das Gebäude anzugreifen. Die stählernen Läden waren zerbeult und stellenweise sogar durchschlagen worden, so daß das Abendlicht und feindliches Feuer eindringen konnten.
    Samuelson half dabei, ein paar Verletzten Preßverbände anzulegen, dann bewaffnete er sich selbst mit einem M16-Gewehr mit Zielvorrichtung und nahm den Platz eines getöteten Mannes hinter einer leeren Schießscharte ein. Die übriggebliebenen Mitglieder der Einheit verteilten sich über das Stockwerk.
    »Das sollen Sie sich mal ansehen«, rief einer von ihnen an einer Schießscharte, die die Pennsylvania Avenue überblickte.
    Samuelson kroch hinüber und lugte nach unten. Er sah etwa ein Dutzend Gestalten, die in der Schlacht ihre Seite ergriffen hatten. Sie überraschten die Delphi-Truppen, die das Hoover-Gebäude belagerten. Es war keine Polizei und definitiv kein Militär. Ihr Hinterhalt war zunächst sehr erfolgversprechend, doch dann wendete sich das Blatt, als der Feind auf die Anwesenheit der neuen Kämpfer aufmerksam wurde. Da sie versäumt hatten, sich eine sichere Rückzugsroute offenzuhalten, sahen sich die Gestalten plötzlich eingekesselt und waren nun ihrerseits in der Defensive. Samuelson nutzte die Gelegenheit, um seinen Scharfschützen den Befehl zu geben, die Gegenseite ins Kreuzfeuer zu nehmen. Die unbekannten Verbündeten waren jedoch bereits im Geschoßhagel der Delphi-Truppen gefangen. Die wenigen, die zu fliehen versuchten, wurden sogar noch schneller niedergemäht als die anderen, die verzweifelt in ihrer Deckung blieben.
    »Was sind das für Leute?« fragte Samuelson. »Wer, zum Teufel, sind sie?«
    »Schlechte Neuigkeiten«, sagte Arlo Cleese zu Kristen und ließ das Funkgerät sinken.
    »Was?«
    »Die Gruppe, die es geschafft hat, das Weiße Haus unbemerkt von diesen Bastarden zu besetzen, ist in Bedrängnis. Nicht genug Munition. Verdammter Mist!«
    »Was hast du jetzt vor?«
    »Da bleibt nur noch eine Möglichkeit, Schwester.«
    Cleese schob sich durch den Vorhang auf den Fahrersitz des Lieferwagens. Zu seiner Überraschung wagten sich trotz der Schlacht noch etliche Zivilfahrzeuge auf die Straße, um zu fliehen oder sich zumindest in Sicherheit zu bringen. Cleese warf seinen Pferdeschwanz nach hinten, startete den Motor des Wagens und lenkte ihn mit einer Kehrtwendung zum anderen Ende der Pennsylvania Avenue.
    Es dauerte nicht lange, und das Weiße Haus kam in Sicht. Ganz zu Anfang hatten ein paar Gruppen der Midnight Rider die vorstoßenden Delphi-Truppen in einem Überraschungsangriff von hinten überwältigt. Eine Weile hatten sie die Vorderfront des Gebäudes halten können, bis zahlreiche Verstärkungen hinzustießen. Sie hatten praktisch ihre gesamte Munition und alle Granaten zur Verteidigung gegen die Opposition verbraucht, so daß sie sich nur halten konnten, wenn Cleese eine Möglichkeit fand, ihnen Nachschub zu verschaffen.
    Als er die Pennsylvania Avenue zum Weißen Haus entlangraste, erkannte er

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