Blamage
hat, wie schnell eine E-Mail oder SMS an den falschen Empfänger gesendet wird, wie schnell sich private Informationen auf sozialen Netzwerken verbreiten können, ganz zu schweigen von den berüchtigten, mitunter höchst indiskreten Arschtelefonaten, die nur deshalb zustande kommen, weil man vergessen hat, beim Mobiltelefon die Tastatursperre zu betätigen, bevor man es in die Hosentasche gesteckt hat.
Im Netz enttarnt werden
Nicht wenige legen sich bei Online-Aktivitäten Tarnnamen und Profile zu, um in Erotikforen und Politblogs die Sau rauszulassen oder um dezent auf Plattformen wie Xing usw. diskret berufliche Connections zu knüpfen. Peinlich, wenn sich »lovemachine69« als Lidl-Filialleiter Lehmann entpuppt oder sich hinter der »darkwavedomina« die Institutssekretärin verbirgt.
Beim Sich-selbst-Googeln erwischt werden
Sich selbst googeln â und die Trefferzahl mit derjenigen anderer vergleichen, das ist eigentlich fast so peinlich wie Selbstbefriedigung. Aber anscheinend auch ebenso weit verbreitet! Sich am eigenen Ruhm zu berauschen â das machten schon groÃe Künstler wie Thomas Mann, die sorgsam alle Kritiken oder Presseberichte über sich lasen und sammelten (wenngleich sie sich bemühten, den Eindruck zu erwecken, sie ständen über diesen Dingen). Auch heute, in Zeiten des allgegenwärtigen Internets, ist dies ein häufiges Phänomen. Hollywoodstar Kirsten Dunst etwa gibt ganz offen zu: »Das sind halt unsere Zeiten [â¦] Ich google mich â wer tut das nicht?«
Missverständnisse am Telefon
Schon mal den Herrn Professor für seine eigene Frau gehalten? Den Sohn für den Vater? Zu hohe und zu tiefe Stimmen sorgen für allerlei Missverständnisse, ebenso peinlich kann es sein, wenn man im ersten Augenblick den Anrufer nicht erkennt oder ihn verwechselt, eine Weile plaudert, und dann merkt, dass man mit einem ganz anderen Stefan oder einer anderen Jana telefonierte.
Sich verwählen
Peinlich auch, sich in der Telefonliste zu vertippen und versehentlich jemanden anzurufen, den man seit ewig langer Zeit nicht mehr gesprochen hat, etwa den Ex-Freund, die Mutter, die Oma, die Freundin, mit der man sich heftig verkracht hat, und das am besten noch zu einer unmöglichen Uhrzeit. Am kläglichsten ist es dann, eine krampfhafte Unterhaltung zu führen, weil es einem zu peinlich ist zuzugeben, dass man sich nur verwählt hat, und den Betreffenden eigentlich gar nicht sprechen wollte!
Sich vertwittern
Anthony Weiner, aussichtsreicher Kandidat der Demokratischen Partei für das New Yorker Bürgermeisteramt, brachte im Jahr 2011 selbst seine Karriere ins Schlingern, weil er die Angewohnheit hatte, jungen politischen Anhängerinnen intime Fotos zu twittern. Eines dieser Bilder, das Weiners graue Unterhose samt erigiertem Penis darin zeigte, war jedoch fälschlicherweise auch anderen Usern zugänglich, was konservative Gegner des Politikers flugs an die groÃe Glocke hängten. Das Bild verbreitete sich in Sekundenschnelle im Netz, die Affäre »Weinergate« nahm ihren Lauf (wie der peinliche Zufall will, spricht sich »Weiner« im Amerikanischen auch noch wie »Wiener« aus, Synonym für Dackel oder eben: Penis). Unter Tränen musste das Sex-Würstchen zurücktreten. Was ist am peinlichsten bei der ganzen Geschichte? Weiners pubertäre Selbstverliebtheit, überhaupt solche Bilder zu verschicken? Dass die Bilder für die Ãffentlichkeit sichtbar wurden? Seine klägliche Entschuldigungsrede? Dass er die Ehe mit seiner jungen, schönen, schwangeren Frau, einer Mitarbeiterin Hillary Clintons, auf diese Weise torpedierte? Oder dass eine politische Ãberflieger-Karriere auf diese Weise enden könnte?
Kapitel 6
Die Welt als Fettnapf
Deutsche im Ausland â Blamage garantiert?
Eine Reise um die Welt steht an, und wir werden zahlreiche Gelegenheiten haben, uns gründlich zu blamieren. Bevor es losgeht, einige grundsätzliche Bemerkungen zum Thema »Deutsche im Ausland«. Die historische Belastung aus der Nazizeit ist immer noch präsent, und noch immer kann ein deutscher Akzent oder die deutsche Sprache heftige Reaktionen auslösen. »Ihr Akzent macht die Dinge schlimmer, als sie eigentlich sind«, sagt Adam Sandler in der US -Komödie Wie das Leben so spielt (Original: Funny People )zu einem deutschstämmigen Arzt, der ihm gerade eine unangenehme Diagnose
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