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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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er.
    »Wenn ich für den Mord an meiner Frau lebenslänglich bekomme.«
    Die Seitentür öffnete sich wieder, und Karen Dean steckte den Kopf herein.
    »Pasta ist fertig«, rief sie ihnen zu. »Sobald Sie so weit sind.«
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    72.
    m Donnerstagmorgen fuhr Helen schon früh nach
    A Theydon Bois, in der Hoffnung, noch einmal mit Keenan sprechen zu können.
    Er kam kaum zehn Minuten nach ihr an, in der Hand eine Tüte mit einem Marmeladen-Donut und einem Cappuccino.
    »Wenn ich gewusst hätte, dass Sie kommen«, sagte er, als sie gemeinsam die Treppe hinaufstiegen, »hätte ich von jedem zwei geholt.«
    »Tut mir Leid, dass ich Sie so überfalle«, sagte Helen.
    »Sie überfallen mich nicht«, antwortete Keenan.
    Sie wartete, bis sie in seinem Büro waren, und betrachtete die gerahmten Fotos einer dunkelhaarigen Frau – seiner Frau, nahm sie an – und dreier Kinder in unterschiedlichem Alter, von denen keins dem hageren, erschöpft wirkenden Inspector ähnelte. Er stellte derweil sein Frühstück auf dem Schreibtisch ab und hängte seinen Mantel auf.
    »Ihre Familie?« Überraschenderweise verspürte sie einen Anflug von Neid.
    Keenan nickte und sagte lächelnd: »Ich fürchte, ich bin nicht Gentleman genug, Ihnen meinen Cappuccino anzubieten, aber ich hole Ihnen gerne eine Tasse von dem Zeug aus der Maschine, wenn Sie möchten.«
    »Danke, ich passe.«
    Keenan hob den Plastikdeckel von seinem Becher ab, trank einen Schluck und wischte sich die Schaumspur von der Oberlippe. »Sie haben die Berichte verglichen?«
    »Habe ich.« Kurz und systematisch trug sie ihm ihre Analyse vor.
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    Keenan hörte ihr aufmerksam zu, bis sie geendet hatte, dann presste er kurz die Lippen zusammen und sagte: »Ich glaube …
    ich hoffe, ich bin ein aufgeschlossener Cop, Inspector Shipley, aber …«
    »Helen«, sagte sie. »Aber?«
    »Aber in meinem Fall deutet bisher immer noch alles auf Patston.«
    »Obwohl es weder im Wohnhaus noch in der Werkstatt Spuren von Gewalt gab, und obwohl der Tatort kilometerweit entfernt liegt? Obwohl Joanne tatsächlich das Haus verlassen hatte – genau wie er sagt? Obwohl sie Irina bei ihrer Großmutter gelassen hat – genau wie er sagt?«
    »Das heißt nicht, dass Patston sie später nicht mehr gesehen hat«, sagte Keenan. »Sie kann in der Werkstatt vorbeigefahren sein oder sich mit ihm zum Mittagessen getroffen haben. Sie hatte ihren Pass dabei – vielleicht sagte er, er würde ihnen beiden einen Urlaub buchen.«
    »Das sind Spekulationen.«
    »Ich weiß«, sagte Keenan.
    Eins der Telefone auf seinem Schreibtisch klingelte. Er hob ab, hörte einige Sekunden lang zu, kritzelte ein paar Notizen auf einen Block, dankte der Person am anderen Ende und legte auf.
    »Joannes Hausarzt hat ihr vor einigen Monaten Valium verschrieben«, erzählte er Helen. »Und da jetzt keine Tabletten im Haus sind, hat Joanne sie entweder vor einiger Zeit aufgebraucht oder weggeworfen, oder Patston hat sie ihr morgens in den Kaffee gerührt.« Er senkte den Blick auf seine Notizen. »Wir haben eine Bibliothekarin und eine andere Frau aus der Bücherei in South Chingford, die sich daran erinnern, dass Joanne vor ein paar Wochen dort war und mit einem Mann sprach, während ihre Tochter sich Bücher ansah.«
    »Allbeury?«, fragte Helen.
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    »Mittleres Alter, gut gekleidet, dunkles, leicht angegrautes Haar.« Keenan lächelte. »Bestätigt seine Geschichte.«
    »Ich traue ihm trotzdem nicht.«
    »Ich habe seit gestern Nachmittag ziemlich genaue Recherchen über ihn angestellt, wie Sie es zweifellos schon vor mir getan haben. Der Mann hat eine blütenweiße Weste.«
    »Nun«, sagte Helen, »zumindest traue ich seinen Motiven nicht.«
    »Die Motive anderer Menschen erscheinen einem oft seltsam.
    Das macht diese Menschen aber nicht gleich zu Wahnsinnigen oder zu bösartigen Mördern.« Keenan zuckte mit den Achseln.
    »Vielleicht hilft Robin Allbeury einfach nur gern Frauen in Not, ganz ohne Bedingungen.«
    »Vielleicht«, sagte Helen zweifelnd.
    Keenan packte seinen Donut aus und legte ihn auf die Papiertüte.
    Helen verstand den Wink. »Ich lasse Sie jetzt in Frieden.«
    »Möchten Sie einen Rat von einem ziemlich alten Hasen?«
    »Sicher«, sagte sie und stand auf.
    »Intuition ist wichtig«, sagte er. »Ich habe immer schon an Intuition geglaubt. Aber sie ist nur nützlich, solange wir nicht besessen von ihr sind.«
    »Sie glauben, ich bin von Allbeury und Novak besessen?«
    Keenan blickte auf und sah, dass ihre Frage

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