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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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leise.
    242
    48.
    ike, hier ist Robin.«
    M Es war Dienstagmorgen, kurz nach halb acht. Allbeury saß auf der Terrasse, trank Kaffee und aß ein Croissant, das so wohlschmeckend war, dass er keine Butter brauchte.
    »Was ist los?« Auch Novak war noch zu Hause, doch er hatte sich daran gewöhnt, so früh am Tag von seinem Klienten Nummer eins zu hören.
    »Es ist alles für Joanne und Irina vorbereitet«, sagte Allbeury.
    »Du müsstest dir von ihr jetzt noch einmal bestätigen lassen, dass sie bereit ist, damit wir dafür sorgen können, dass Mr Patston am fraglichen Tag beschäftigt ist.«
    »Hast du einen bestimmten Tag im Auge?«, fragte Novak.
    »Donnerstag«, sagte Allbeury. »Wenn sie mehr Zeit braucht, wäre Freitag auch möglich, aber rede ihr das lieber aus. Sie wird mit jedem weiteren Tag mehr in Versuchung geraten, es jemandem zu erzählen.«
    »Oder zu kneifen.«
    »Wenn sie sich nicht ganz sicher ist, Mike, soll sie lieber darauf verzichten.«
    »Ich rufe sie an, sobald Patston weg ist«, sagte Novak.
    »Er verlässt das Haus meist gegen acht.«
    »Pass auf, von wo aus du anrufst.«
    »Ich weiß«, sagte Novak.
    »Natürlich weißt du das«, sagte Allbeury und legte auf.

    »Sie hat bestimmt Angst«, sagte Clare, als er es ihr erzählte.
    Novak nickte beipflichtend. »Ja.«
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    Sie saßen in ihrer kleinen Küche, auf Hockern am
    Küchentresen, der gleichzeitig als Arbeitsfläche diente.
    Normalerweise genoss Clare das Frühstück, doch an diesem Morgen schien sie wenig Appetit zu haben. Sie knabberte lustlos an einer Scheibe Toast.
    »Geht es dir gut?«, fragte er.
    »Bestens.«
    Novak trank seinen Kaffee aus und stand auf. »Ich muss los.«
    Er küsste sie auf die Wange.
    »Mike, woher wissen wir, dass Robin sich auch langfristig um Joanne und Irina kümmern wird?«
    »Wenn die Arbeit gründlich getan wird«, sagte er und stellte seine Tasse in die Spüle, »werden wir das wohl nie ganz sicher wissen.« Er sah, wie ihre Miene sich plötzlich verfinsterte. »Es gibt keine perfekten Lösungen, Süße.«
    »Nein«, sagte sie.
    Ihre düstere Stimmung beunruhigte ihn. »Bist du
    niedergeschlagen?«
    »Eigentlich nicht.« Sie lächelte. »Nur ein bisschen müde.«
    »Tust du zu viel?« Novak hatte oft den Eindruck, dass sie sich zu sehr unter Druck setzte, indem sie in der Detektei arbeitete und bei Nick Parry aushalf. In letzter Zeit widmete sie Nick noch mehr Zeit, weil ein weiterer seiner Pfleger London verlassen hatte. Clare gab immer alles. Eine Sache nur mit halbem Herzen zu tun, gab es für sie nicht.
    »Ganz und gar nicht.« Sie reckte den Hals, um auf die Ofenuhr zu sehen. »Du musst los.«

    Es war halb neun, als Novak in der King’s Cross Station eine Telefonzelle gefunden hatte, von der aus man mit Münzen anrufen konnte.
    »Hallo?«
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    Die männliche Stimme, die sich meldete – sehr schroff, wahrscheinlich Patston –, brachte Novak aus dem
    Gleichgewicht. »Entschuldigung«, sagte er schnell. »Ich hab mich wohl verwählt.«
    »Dann pass gefälligst besser auf«, sagte der Mann am anderen Ende und hängte ein.
    Novak entfernte sich ein Stück von der Telefonzelle, zog sein Handy aus der Jacke, wählte Allbeurys Privatnummer und berichtete es ihm.
    »Hoffentlich ist er nur spät dran«, sagte er. »Vielleicht hat er einen Kater.«
    »Daran müsste er doch gewöhnt sein«, bemerkte Allbeury.
    »Vielleicht hat er verschlafen«, sagte Novak. »Oder er hat die Grippe.«
    »Vermutungen helfen mir im Augenblick auch nicht weiter«, erwiderte Allbeury.
    »Ich glaube nicht, dass es klug wäre, jetzt noch einmal anzurufen. Möchtest du, dass ich mal vorbeifahre?«
    »Ja. Sobald du kannst«, sagte Allbeury. »Ich will diese Sache nicht länger als nötig auf Eis liegen haben.«
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    49.
    m fünf vor neun drehte eine Radfahrerin namens Phyllis U Eder ihre Morgenrunden durch den Epping Forest. Ihr friedfertiger Springerspaniel Dirk lief an einer langen Leine neben dem Fahrrad her. Sie genoss die Schönheit und den Geruch des herbstlichen Waldes, als der Hund plötzlich unerwartet losstürmte und so fest an der Leine zerrte, dass Phyllis ins Schleudern geriet, gegen eine Eiche prallte und vom Fahrrad fiel.
    »Dirk!«
    Nach ein, zwei Sekunden war sie sicher, sich nicht ernsthaft wehgetan zu haben. Mit wackligen Beinen stand sie auf, strich sich Blätter und Schmutz vom Trainingsanzug und beobachtete ihren Hund, der immer noch an der Leine war, laut bellte und mit wedelndem Schwanz an irgendetwas

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