Blas mich!: Mehr Spaß beim Oralsex! (German Edition)
ausgedrückt: Interessierst du dich für den Menschen über seine Genitalien hinaus?
Warum aber Blasen?
Damit aber ist die Frage noch nicht geklärt – es sei denn, du hattest schon mal das Vergnügen, dann erübrigt sich unsere kleine philosophische Diskussion: Die Wärme der Lippen, die vertraute Feuchtigkeit, die glitschige Sanftheit der Schleimhäute, das ist mit der Rubbelei durch raue Männerhände nicht zu vergleichen.
Schwanz hoch, oder ich schieße!
In Budapest machte ich eine phänomenale Erfahrung. Ahnungslos und unschuldig wie ich nun mal bin, begab ich mich in die berühmten Dampfbäder, selbstverständlich nur um die Architektur zu bewundern, da bemerkte ich ein seltsames Treiben um mich herum. Die starren Blicke einiger Männer irritierten mich. Warum stehen manche so nahe beieinander, obwohl die Schwimmbecken doch recht groß sind?, fragte ich mich. Und warum wackeln sie, als litten sie an Parkinson? Und warum duschen die in einer Tour, wenn sie sowieso ständig von Wasser umgeben sind?
Da erkannte ich es dann: Sie onanierten. Einander! So heimlich, dass meine Freunde, die sich in meiner Begleitung befanden, es nicht mal mitkriegten.
Nun kann man anführen, dass in dieser Verklemmtheit ein eigener Reiz liegt. Unter lauter offensichtlich homosexuellen Männern – oder zumindest solchen, die es zu akzeptieren scheinen (denn warum sonst würden sie mit den wichsenden Typen zusammen in einem Becken stehen?) sich so zu verhalten, als täte man etwas Verbotenes. Aber es will mich doch keiner ernsthaft glauben machen, dass ich Schokoriegel künftig im Schrank essen soll, weil das heimliche Naschen mehr Spaß macht – Schrankhersteller würden sich zwar freuen, aber stell dir mal so eine Welt vor!
Dieses Verhalten ließ mich weitere Studien betreiben. Da sah ich doch Männer, die sich wichsen ließen, ohne den anderen auch nur eines Blickes zu würdigen. Und eine Szene werde ich wohl niemals vergessen: Als sich einer, der gerade frisch abgemolken worden war (Baden ist dort wirklich nicht empfehlenswert), aus dem Pool stehlen wollte, wurde er von seinem Melker festgehalten, weil dieser – wie sich gleich darauf herausstellte – eine Art Erwiderung erwartete: eine Umarmung, einen Kuss. Daraus entstand ein regelrechtes Gerangel. Der eine dachte, er hätte sich ein wenig Zuneigung erarbeitet, der andere fand wohl, dass es Ehre genug gewesen wäre, seinen Schwanz anfassen zu dürfen.
Andere Länder, andere Sitten, könnte man da nun einwerfen. Aber das wäre zu einfach. Ist es denn hierzulande wirklich anders, nur weil wir einander vielleicht öfter in die Augen schauen?
Mythen
Nachahmung heterosexueller Rollenspiele!
Nun zu den beliebten Mythen. Ich gebe zu, ich muss mich an dieser Stelle immer sehr mühen, und nicht selten frage ich mich: Fühlt sich der Leser eigentlich verarscht, wenn du das schreibst? Das ist doch inzwischen jedem klar. Aber dann las ich im Internet, dass ein Schwuler im Analverkehr zwischen Männern eine selbstverleugnende Nachahmung von heterosexuellen Rollenmodellen sieht. Nicht mal Feministinnen sind so blöd, nicht mehr zu pinkeln, weil Männer das auch tun. Was der Autor völlig außer Acht lässt, ist, dass auch heterosexuelle Männer gerne mal was wegstecken. Aus Nachahmung heterosexueller Rollenmodelle? Ach ja, und Frauen doch auch, obwohl sie ja eine andere Öffnung haben.
Zwanghafter geht’s wirklich nicht mehr. Schon die dumme Abgrenzerei zu Heterosexuellen. Als wären Homosexuelle andere (oder gar bessere) Menschen. Als müssten wir uns mit jedem Atemzug beweisen. Bitte nicht noch mehr Getto!
PS: Dieser Autor war wenigstens ehrlich genug zu schreiben, dass er selbst am Analverkehr kein Vergnügen findet. Wie unfair jedoch, es deswegen anderen zu verleiden.
Nun, also wieder die beliebte Reihe haarsträubender Mythen:
Blasen ist erniedrigend!
Erniedrigend ist es, Nachmittagstalkshows oder den Grand Prix der Volksmusik über sich ergehen lassen zu müssen, aber Oralverkehr ist es ganz bestimmt nicht. Zumindest nicht, wenn du es willst. Versucht dir dein Kopf anderes einzureden, sind das Urteile darüber, die auf einem Nährboden überholter jüdäochristlicher Moralvorstellungen gewachsen sind – ein Grund mehr, sie zu überwinden.
Für den Anfang hilft dir vielleicht, eine eindeutig nicht unterwürfige Stellung einzunehmen: Leg deinen Partner rücklings aufs Bett und knie dich neben ihn. Oder geh gleich in Stellung 69 wie auf Seite 159 f beschrieben.
Nur
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