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Blausäure

Blausäure

Titel: Blausäure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Wohl von junger Dame. Es ist ihr Geburtstag, ich habe verstanden. Dann sie gingen und tanzten. Es ist danach, wenn sie wiederkommen, dass Mr Barton trinkt, und in eine Minute – einfach so! – er ist tot.»
    «Haben Sie noch einmal nachgeschenkt, während die Herrschaften tanzten?»
    «Nein, Herr Inspektor. Gläser waren voll, als sie tranken auf Wohl von Mademoiselle, und sie tranken nicht viel, nur ein paar Schlücker. Es war noch ausreichlich in den Gläsern übrig.»
    «Ist irgendjemand – wer auch immer – in die Nähe des Tisches gekommen, während sie alle tanzten?»
    «Niemand, Herr Inspektor, absolut niemand, ich bin ganz sicher.»
    «Sind alle gleichzeitig zur Tanzfläche hinübergegangen?»
    «Ja.»
    «Und kamen gemeinsam zurück?»
    Giuseppe verdrehte die Augen – er strengte sichtlich sein Gedächtnis an.
    «Mr Barton, er kam zuerst zurück – mit junger Dame. Er war stämmiger als die Übrigen – er tanzte nicht so lange, Sie verstehen. Dann kamen blonder Herr, Mr Farraday, und die junge Dame in Schwarz. Lady Alexandra Farraday und dunkler Herr kamen zuletzt.»
    «Sie kennen Mr Farraday und Lady Alexandra?»
    «Ja, Herr Inspektor. Ich habe sie gesehen oft im Luxe m bourg. Sie sind sehr vornehm.»
    «Nun, Giuseppe, hätten Sie es gesehen, wenn einer von diesen Leuten etwas in Mr Bartons Glas getan hätte?»
    «Das ich kann es nicht sagen, Herr Inspektor. Zu meinem Bereich gehören anderen beide Tische in der Nische, und noch zwei in Hauptteil von Restaurant. Ich muss servieren Essen. Ich nicht halten Wache an Mr Bartons Tisch. Nach Varieteprogramm fast alle gehen tanzen, so dass dann ich stehe still – deshalb ich bin sicher, dass niemand dann zu Mr Bartons Tisch ist gegangen. Aber sobald Leute sich hinsetzen, ist viel zu tun.»
    Kemp nickte.
    «Aber ich denke», fuhr Giuseppe fort, «dass es sehr schwer wäre, etwas in Mr Bartons Glas zu tun, ohne dass jemand bemerkt. Für mich hat den Anschein, dass nur Mr Barton selbst konnte es machen. Aber Sie denken nicht so, oder?»
    Er sah den Polizeibeamten gespannt an.
    «Das ist also Ihre Meinung zu der Geschichte?»
    «Natürlich ich weiß nichts – aber ich überlege. Genau vor einem Jahr diese wunderschöne Dame, Mrs Barton, hat sich umgebracht. Könnte nicht sein, dass Mr Barton ist so verzweifelt, dass er sich auch auf selbe Weise umbringen will? Es würde sein poetisch. Natürlich ist nicht gut für Restaurant – aber ein Herr, der will sich umbringen, denkt nicht daran.»
    Er blickte eifrig vom einen zum anderen.
    Kemp schüttelte den Kopf.
    «Ich fürchte, so einfach ist es nicht», sagte er.
    Er stellte noch einige Fragen, dann wurde Giuseppe entlassen.
    Als sich die Tür hinter ihm schloss, sagte Race:
    «Ich frage mich, ob es das ist, was wir denken sollen?»
    «Trauernder Ehemann begeht Selbstmord am Todestag seiner Frau? Zwar war es nicht genau der Jahrestag – aber annähernd.»
    «Es war Allerseelen», sagte Race.
    «Sehr richtig. Ja, es ist denkbar, dass diese Idee dahintersteckte – aber dann kann der Betreffende, wer immer es war, nichts davon gewusst haben, dass es diese Briefe gab und dass Barton Sie ins Vertrauen gezogen hatte und die Briefe auch Iris Marie gezeigt hatte.»
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    «Ich werde um zwölf Uhr dreißig im Hause Kidderminster erwartet. Wir hätten vorher noch Zeit, um die Leute an den anderen beiden Tischen zu treffen – jedenfalls einige von ihnen. Sie begleiten mich doch, Colonel?»

Drei
     
    M r Morales war im Ritz abgestiegen. Zu dieser morgendlichen Stunde bot er nicht gerade einen erfreulichen Anblick: Er hatte unrasierte Wangen, blutunterlaufene Augen und alle Anzeichen eines schweren Katers.
    Mr Morales war amerikanischer Staatsbürger und sprach eine Abart des Amerikanischen. Obwohl er beteuerte, alles zu Protokoll geben zu wollen, was er nur irgend konnte, waren seine Erinnerungen an den vergangenen Abend äußerst vage.
    «War mit Chrissie da – ganz schön ausgebufft, die Kleine! Sie sagte, es sei ein toller Schuppen. Süße, sag ich, wir gehen hin, wo du willst. Klasse Laden, das gebe ich zu – und Rechnungen schreiben können die auch! Hat mich fast dreißig Dollar gekostet, der Abend! Aber die Band war Schrott – hatten keinen Swing drauf, die Typen!»
    Man brachte Mr Morales von seinen persönlichen Erinnerungen an den Abend ab und befragte ihn nach dem Tisch in der Mitte der Nische. Hier erwies er sich als nicht sehr hilfreich.
    «Ja, ja, da war ein Tisch

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