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Bleakhouse

Bleakhouse

Titel: Bleakhouse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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das versichere ich Ihnen.«
    Ich fragte ihn, warum.
    »Warum, Miß? Da wäre doch sein Geschwätz erst recht losgegangen und hätte überhaupt nicht mehr aufgehört.«
    Obgleich ich mich jetzt dieses Gesprächs noch ganz gut entsinne, war es mir doch damals so wirr im Kopfe, daß meine Aufmerksamkeit gerade nur ausreichte, um zu begreifen, daß Mr. Bucket von diesen Sachen bloß redete, um mich zu zerstreuen. Offenbar mit derselben freundlichen Absicht sprach er mit mir von allen möglichen gleichgültigen Dingen, während sein Gesicht verriet, daß er sich ausschließlich mit dem einen Ziel unsrer Reise beschäftigte. Er sprach immer noch, als wir zum Gartentor hereintraten.
    »So! Da wären wir«, sagte er, »ein gar hübsches, stilles Fleckchen. Erinnert einen an das Häuschen von der Knusperhexe, das man schon von weitem durch den Rauch entdeckte, der so schön in die Höhe wirbelte. Das Küchenfeuer brennt zeitig, und das bedeutet eine gute Dienerschaft. Aber worauf Sie immer bei Dienstboten sehen müssen, ist, wer sie besucht. Sie sind nie sicher, was Sie von ihnen zu gewärtigen haben, wenn Sie das nicht wissen. Wenn Sie einen jungen Menschen hinter der Küchentür finden, so lassen Sie ihn immer gleich als verdächtig, sich zu einem unerlaubten Zweck in ein Wohnhaus eingeschlichen zu haben, verhaften.«
    Wir standen jetzt vor dem Hause, und er suchte aufmerksam auf dem Sande nach Fußstapfen, ehe er nach den Fenstern hinaufblickte.
    »Geben Sie dem alten jugendlichen Herrn immer dasselbe Zimmer, wenn er hier auf Besuch ist, Miß Summerson?« fragte er mit einem Blick nach dem Fenster Mr. Skimpoles.
    »Sie kennen Mr. Skimpole?«
    »Wie nannten Sie ihn?« entgegnete Mr. Bucket und neigte sein Ohr zu mir. »Skimpole, sagten Sie? Ich habe mir oft den Kopf zerbrochen, wie er wohl heißen möge. Skimpole. Doch nicht John, oder vielleicht Jakob?«
    »Harold.«
    »Harold. So so. Ein kurioser Bursche, dieser Harold«, sagte Mr. Bucket und sah mich mit sehr ausdrucksvollem Gesichte an.
    »Er ist ein sehr merkwürdiger Mensch.«
    »Hat keinen Begriff von Geld«, bemerkte Mr. Bucket, »nimmt's aber doch!«
    »Sie kennen ihn also«, gab ich unwillkürlich zur Antwort.
    »Nun, ich will Ihnen die Geschichte erzählen, Miß Summerson. Es ist besser für Sie, wenn Sie nicht beständig an dieselbe Sache denken, und ich will es Ihnen der Abwechslung wegen erzählen. Er war's doch, der mir gesagt hat, wo sich der 'Schmier-Ober' befand. Ich wollte diesen Abend an die Haustür klopfen und direkt nach dem Jungen fragen, wenn mir nichts andres übrig bleiben sollte; aber um erst noch einen Versuch zu machen, fiel es mir ein, eine Handvoll Sand an das Fenster dort zu werfen, hinter dem ich einen Schatten sah. Sowie Harold es aufmacht und ich einen Blick auf ihn werfe, denke ich mir schon, du bist mein Mann. Ich sagte ihm, um ihn ein wenig kirre zu machen, ich möchte nicht erst die Familie aufwecken, und es sei doch sehr zu beklagen, daß junge mitleidige Damen Vagabunden beherbergten; und dann, als ich seine Art recht weg hatte, warf ich so hin, ich würde gern einen Fünfpfundlappen springen lassen, wenn ich den 'Schmier-Ober' ohne Aufsehen von hier fortbringen könnte. Darauf sagte er und zog seine Augenbrauen fidel in die Höhe: 'Es ist ganz unnütz, mit mir von einer Fünfpfundnote zu sprechen, mein Freund, ich bin in solchen Sachen ein wahres Kind und habe keinen Begriff von Geld.'
    Natürlich wußte ich sofort, woran ich war, wickelte die Banknote um einen Stein und warf sie ihm hinauf. Gut! Er lacht, macht ein freundliches Gesicht und sieht so unschuldig drein, wie man sich's nur wünschen kann, und sagt:
    'Aber ich kenne den Wert dieser Sache doch nicht. Was soll ich damit machen ?'
    'Ausgeben, Sir', rate ich ihm.
    'Aber man wird mich betrügen', meint er; 'sie geben mir nicht genug heraus, und ich habe nichts davon.' Gott, Sie haben noch kein so unschuldiges Gesicht gesehen, wie er eins dabei machte! Natürlich sagte er mir, wo der Junge zu finden war, und ich fand ihn.«
    Ich mußte in der Handlungsweise Mr. Skimpoles natürlich eine Verräterei gegen meinen Vormund sehen und meinte, daß so etwas denn doch die Grenzen kindlicher Unschuld überschritte.
    »Grenzen, Miß Summerson?« entgegnete Mr. Bucket. »Ich will Ihnen bei dieser Gelegenheit einen Rat erteilen, der Ihnen und Ihrem Mann sehr nützlich sein wird, wenn Sie erst einmal glücklich verheiratet sein und Familie haben werden. Wenn Ihnen einer sagt, ich bin

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