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Bleib bei mir, Gabriella

Bleib bei mir, Gabriella

Titel: Bleib bei mir, Gabriella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN ROSE SMITH
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einem Ort bleibe, treibe ich wieder Kampfsport. Der hilft mir, einen klaren Kopf zu bekommen.“
    „Aber du hast keine Dates.“
    „Nein.“
    „Warum …“ Gabby zögerte. „Warum hast du mich dann geküsst?“
    „Weil du sehr hübsch bist und ich fünf Jahre lang auf keine Frau reagiert hatte.“
    Er war ehrlich. Sie hatte es von ihm verlangt. „Du wolltest herausfinden, ob ich so bin, wie die Klatschpresse mich darstellt“, flüsterte sie.
    „Anders kannte ich dich nicht, Gabby. Wirfst du mir das vor?“
    „Ich werfe dir vor, dass du nicht versucht hast, hinter die schillernde Fassade zu blicken.“
    „Mein Verstand war langsamer als mein Verlangen“, gab Rafe zu. „Du willst, dass ich über mein Leben rede, aber du hast mir noch nicht erzählt, was hinter der Geschichte mit Mikolaus Kutras steckt.“
    Das stimmte. „Er war nicht der Mann, für den ich ihn gehalten habe. Mein Schmerz rührt nicht daher, dass ich jemanden verloren habe. Sondern daher, dass ich mir so dumm vorkomme. Ich habe nichts zu verheimlichen, aber ich habe jede Menge Gefühle, die ich eines Tages herauslassen muss. Gefühle gehören zum Leben. Und sie zu teilen auch.“
    Rafe verdrehte die Augen. „Habe ich richtig gehört, dass du heute Abend ausgehen willst?“
    „Hier macht ein neuer Club auf. Meine PR-Agentin meint, ich sollte hingehen. Was denkst du?“, fragte sie.
    „Dass du in einer Limousine hinfährst und wir einen zweiten Mann als Verstärkung mitnehmen. Wann willst du los?“
    „So gegen neun?“
    „Okay.“ Er sah ihr ins Gesicht. „Vielleicht lernen wir einander tatsächlich besser kennen, Gabby, aber das hier erzeugt eine falsche Intimität. Mach dir nicht vor, dass sie echt ist.“
    Als Rafe die Küche verließ, fragte Gabby sich, wer von ihnen sich etwas vormachte.
    Am Montagabend überflog Gabby entsetzt die E-Mail, die sie gerade geöffnet hatte:
    Gabby, wenn du darauf nicht antwortest, finde ich einen anderen Weg. Miko
    Was sollte sie tun? Musste sie etwas tun?
    Sie wusste nicht, wie lange sie auf die Nachricht gestarrt hatte, sondern konnte an nichts anderes mehr denken als daran, was Miko getan hatte. An die Szene im Club.
    „Ein Dollar für deine Gedanken“, hörte sie Rafes tiefe Stimme wie aus weiter Ferne.
    Gabby drehte sich um und versuchte zu scherzen. „Durch die Inflation sind sie zwar im Preis gestiegen, aber einen ganzen Dollar sind sie wohl nicht wert.“
    „Dein Gesicht verrät mir etwas anderes.“ Er setzte sich neben sie. „Was ist, Gabby? Noch eine Nachricht von deinem … Freund?“
    Es ärgerte sie, wie er das Wort aussprach. „Das geht dich wirklich nichts an, Rafe“, erwiderte sie scharf und stand auf.
    Er drehte den Laptop zu sich.
    Sie knallte den Deckel zu.
    Rafe sprang auf und legte die Hände auf ihre Schultern. Sie riss sich los und ging ins Wohnzimmer.
    „Ich will sie nicht ohne deine Erlaubnis lesen!“, rief er ihr nach.
    „Du kannst sie ruhig lesen.“
    Er holte sie ein und zog sie zur Couch. „Rede mit mir, Gabby.“
    Plötzlich läutete ihr Handy auf dem Küchentisch. „Ich muss rangehen.“
    „Du hast eine Mailbox“, entgegnete er. „Das hier ist wichtig.“
    „Der Anruf vielleicht auch.“ Gabby eilte hinüber, schaute aufs Display und lächelte erleichtert. „Dad! Wie geht es dir?“
    Sie sprachen über Gabbys Zukunftspläne, und ihr Vater bekräftigte sie darin. Er versprach ihr, weniger zu arbeiten und zu Hause zu sein, wenn sie nach Italien zurückkehrte. „Vielleicht lasse ich mir von Vincenzo zeigen, wie man Wein anbaut.“
    Vincenzo war ihr Nachbar und ein alter Freund ihres Vaters. „Tu das. Aber erwarte nicht, dass du gleich für deine erste Flasche eine Auszeichnung bekommst.“
    „Du kennst mich zu gut. Ruf mich einen Tag vor deinem Rückflug an, ja?“
    „Das werde ich tun. Grüß Mom von mir.“
    Als sie das Handy zuklappte, fühlte sie sich glücklich und wünschte, sie wäre schon in Italien. Aber dann fiel ihr Blick auf Rafe. Er saß auf der Couch und wartete auf sie.
    Vielleicht war es an der Zeit, ihm die ganze Geschichte zu erzählen.
    „Dein Vater?“, fragte er.
    Sie nickte.
    „Vermisst du ihn?“
    „Ja.“
    Rafe zögerte einen Moment. „Die E-Mail liest sich wie eine Drohung.“
    „Miko will, dass ich ihn anrufe oder ihm schreibe. Das werde ich aber nicht tun.“
    „Erzähl mir, was zu dem Foto in der Londoner Boulevardzeitung geführt hat.“
    „Warum willst du das wissen?“ Seine Gründe waren ihr wichtig.
    Er dachte

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