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Bleib bei mir, Gabriella

Bleib bei mir, Gabriella

Titel: Bleib bei mir, Gabriella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN ROSE SMITH
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Hause wohl und liebt ihre Unabhängigkeit.“
    Darüber hatte Gabby auch lange nachgedacht. Sie nahm Suzanne auf den Arm und kehrte ins Wohnzimmer zurück. „Ich weiß, es geht mich nichts an, aber vielleicht gibt es eine Lösung, mit der alle glücklich sind.“
    „Sie will in keine Einrichtung für betreutes Wohnen“, erwiderte Rafe.
    „Das wollte ich auch nicht vorschlagen. Habt ihr je daran gedacht, einen Treppenlift einbauen zu lassen?“
    „Einen Treppenlift?“, fragte Julie verblüfft.
    „Ja, eine Freundin meiner Mutter hat einen. Ich habe gestern Abend im Internet nachgesehen. Hier in Dallas gibt es mehrere Firmen, die sie verkaufen und installieren.“
    Rafe sah Julie an. „Rede mit Mom darüber“, sagte er, bevor er Gabby einen bewundernden Blick zuwarf, bei dem ihr warm wurde, Vielleicht begriff er jetzt, dass sie nicht nur an sich selbst dachte.
    Eine halbe Stunde später saß Gabby noch immer mit Suzanne auf dem Küchenboden und half ihr, Löffel aus einem Behälter in den anderen zu legen. Die Kleine war fasziniert, und auch Gabby hatte viel Freude dabei. Sie wusste, dass zum Muttersein viel mehr gehörte, aber das hier konnte ein Anfang sein. In den letzten Tagen hatte sie oft daran gedacht. Ein Kind wäre kein Alternative zu dem, was sie jetzt tat, sondern eine willkommene Bereicherung.
    Plötzlich spürte sie, dass sie nicht mehr mit dem Baby allein war. Langsam drehte sie sich um. Hinter ihr stand Rafe. Seine Miene war unendlich traurig.
    Sie klopfte auf den Boden. „Willst du mitspielen?“
    Er lächelte matt und setzte sich zu ihr.
    „Was ist denn? Will deine Mutter den Treppenlift nicht?“
    „Doch. Sie und Julie planen schon den Einbau.“
    „Warum bist du dann so niedergeschlagen?“
    „Vielleicht irrst du dich.“
    „Das glaube ich nicht.“ Sie wollte ihn nicht bedrängen. Wenn er ihr seine Geheimnisse nicht verraten wollte, gab es für sie beide wirklich keine Zukunft.
    Schweigend beobachtete er seine Nichte. Nach einem Moment hob er einen Löffel auf und gab in ihr. Strahlend winkte sie ihm damit zu.
    „Ich hätte fast ein eigenes Kind gehabt“, sagte Rafe leise.
    Gabby hielt den Atem an. Aber dann kam Julie in die Küche und warf ihrem Bruder einen verständnisvollen Blick zu. Offenbar tat es ihm weh, mit seiner Nichte zusammen zu sein.
    „Mom packt ihre Sachen. Sie bleibt bei mir, bis es ihr besser geht, und dann lassen wir den Treppenlift installieren.“ Sie setzte sich zu ihnen. „Du hast uns sehr geholfen, Gabby. Ich weiß gar nicht, wie wir das wiedergutmachen sollen. Rafe wird dich in den nächsten Tagen rund um die Uhr bedienen müssen.“
    Er sah Gabby an. „Vielleicht tue ich das tatsächlich.“
    Am Samstagnachmittag bewunderte Gabby die Schmuckentwürfe, die Penny ihr geschickt hatte. Sie waren wunderschön, filigran, einzigartig.
    Aber sie hielten sie nicht davon ab, an Rafe zu denken. Seit seine Mutter gestern mit Julie gegangen war, versuchte Gabby so zu tun, als wäre er gar nicht da. Aber das war unmöglich.
    Es läutete an der Tür.
    Sie beobachtete, wie er den Laptop zur Seite stellte und nach vorn ging.
    Als er kurz darauf in die Küche kam, hielt er ein Päckchen in der Hand. Verlegen stellte er es vor sie hin.
    „Was ist das?“ Es war in blaues Papier gewickelt und mit einer weißen Schleife verziert.
    „Ein Dankeschön dafür, dass du meiner Mutter geholfen hast. Es ist nicht viel …“ Abrupt brach er ab.
    „Du brauchst mir nichts zu schenken.“
    „Ich weiß, Mom will dir einen Teppich knüpfen, aber ich wollte dir auch danken. Na los, mach schon auf.“
    Ihr Herz klopfte, als eine weiße Schachtel zum Vorschein kam. Mit vor Aufregung zitternden Fingern nahm sie den Deckel ab. Was sie sah, zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Vorsichtig hob sie den zierlichen Glaskäfig heraus. „Danke. Er ist wunderhübsch. Dass du dich daran erinnert hast.“
    „In meinem Beruf muss ich auf alles achten.“
    Gabby wollte ihn umarmen und küssen. Sie beherrschte sich und sah ihn nur an. „Das ist sehr aufmerksam von dir. Du verstehst, wie ich mich fühle, Rafe. Das tun nicht viele Menschen.“
    Er nickte.
    Sie nahm ihren Mut zusammen. „Ich würde auch gern wissen, was du fühlst. Erzähl mir von Connie.“
    Rafe musterte sie einige Sekunden lang, bevor er sich zu ihr setzte. „Ich rede nicht über Connie.“
    Sie stellte den Vogelkäfig auf den Tisch. „Vielleicht sollte du das aber tun. Deine Mutter hat mich aufgefordert, dich nach ihr zu

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