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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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starrte Kevin wütend an. »Verschwindest du jetzt vielleicht endlich? Das Ganze geht dich überhaupt nichts an. Ich meine es ernst, Tucker. Du machst 'ne Fliege, und zwar jetzt!«
    Jane sah, daß Kevin Cal bisher als einziger Paroli geboten hatte, aber nun war auch seine Geduld erschöpft. Doch gerade, als er sich erheben wollte, zwangen Annies Worte ihn zurück auf seinen Platz. »Er gehört dazu und er bleibt!«
    Cal wandte sich an seine Frau. »Seit wann gehört er denn zur Familie?«
    »Er ist die Zukunft, Calvin, die Zukunft, der du nicht ins Auge sehen willst.«
    Ihre Worte erbosten ihn. Umgehend griff er in seine Tasche, zog einen Schlüsselbund heraus und warf ihn Kevin zu, der sich abermals von seinem Platz erhob.
    »Tut mir leid, Mrs. Glide, aber mir fällt gerade ein, daß ich noch eine Verabredung habe.«
    Jane stürzte sich auf ihn, da sie endlich eine Möglichkeit zum Fliehen sah. »Ich komme mit.«
    Alle Anwesenden erstarrten.
    »Das«, hielt Kevin ihr entgegen, »ist keine gute Idee.«
    »Setz dich, Jane«, meinte Jim in seinem strengen, väterlichen Ton. »Heute abend bekommst du sowieso keinen Flug mehr, so daß du dir Cals Argumente ebensogut zu Ende anhören kannst. Kevin, danke für deine Unterstützung.«
    Kevin nickte und bedachte Jane mit einem liebevollen Lächeln und Cal mit einem besorgten Blick, ehe er endlich das Haus verließ.
    Sie sank auf einen Stuhl, während Cal die Hände in den Taschen seiner Jeans vergrub, sich räusperte und, immer noch an seine Familie statt an sie gewandt, weitersprach.
    »Sie denkt, daß ich sie nur deshalb will, weil sie sich gegen mich sträubt, und daß ich das Interesse verliere, sobald sie keine Herausforderung mehr für mich ist. Das wollte ich ihr ausreden, aber es gelingt mir nicht.«
    »Du hast tatsächlich eine gewisse Vorliebe für Herausforderungen«, bemerkte Lynn.
    »Glaubt mir… das Leben mit einem Menschen, der versucht, eine Gesamtheitstheorie zu ergründen, ist Herausforderung genug. Könnt ihr euch vorstellen, gleich morgens nach dem Aufstehen auf der Titelseite der Zeitung oder am Ende einer Einkaufsliste, von Petersilie über Duschgel bis Bier, wild hingekritzelte mathematische Formeln zu entdecken? Oder auf dem Deckel der Müslipackung, noch ehe man überhaupt die Augen richtig geöffnet hat?«
    »Ich habe noch nie deine Müslipackung beschrieben!«
    Jane sprang von ihrem Stuhl.
    »Und ob du das hast! Quer über den Deckel meiner Lucky Charms.«
    »Das saugst du dir jetzt aus den Fingern. Das erfindet er!
    Ich gebe zu, daß ich manchmal ein bißchen zerstreut bin, aber…« Sie brach ab, als sie sich an einen Vormittag vor mehreren Wochen erinnerte, an dem sich außer einer Müslipackung kein Papier in der Nähe befand. Sie setzte sich wieder und fuhr mit förmlicher Stimme fort. »Solche Dinge sind vielleicht ärgerlich, aber noch lange keine Herausforderung.«
    »Zu deiner Information, Professor, manchmal rede ich mit dir, und ohne jede Vorwarnung bist du plötzlich nicht mehr da.« Er stemmte die Hände in die Hüften und walzte auf sie zu. »Körperlich bist du zwar noch anwesend, aber dein Hirn bewegt sich irgendwo im Hyperraum.«
    Sie reckte ärgerlich das Kinn. »So was kann jedem mal passieren.«
    »Eines Tages bringe ich sie um.« Er knirschte mit den Zähnen, ließ sich neben seinen Eltern auf das Sofa fallen und sah seinen Bruder an. »Verstehst du allmählich, womit ich es hier zu tun habe?«
    »Andererseits«, gab Ethan zu bedenken, »sieht sie nackt wirklich phantastisch aus.«
    »Ethan!« Peinlich berührt wandte sich Jane an Lynn.
    »Es ist nicht so, wie es klingt, sondern war nur ein unglücklicher Zufall.«
    Lynn riß die Augen auf. »Na ja, etwas seltsam, finde ich.«
    »Ihr lenkt vom Thema ab«, warf Annie ein. »Ich für meinen Teil glaube Calvin. Wenn er sagt, daß er dich liebt, Janie Bonner, dann tut er es auch.«
    »Das glaube ich ihm auch«, sagte Lynn.
    »Genau wie ich«, pflichtete Jim den beiden Damen bei.
    Ethan blieb stumm, und Jane sah ihn hilfesuchend an.
    Er senkte beinahe entschuldigend den Kopf. »Tut mir leid, Jane, aber das steht außer Frage.«
    Also hatte sie sich einer Illusion hingegeben, diese Leute als neue Angehörige zu betrachten; aber nun mußte sie einsehen, daß Blut dicker als Wasser war. Es handelte sich nicht um ihre Lieben, die jeden Morgen aufwachen und sich fragen würden, ob ab heute ihr Ehemann das Interesse an ihr verlor.
    »Spart euch die Spucke.« Cal beugte sich vor, stützte

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