Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
die Arme auf seinen Knien ab und fuhr mit nüchterner Stimme fort. »Sie ist nun mal eine Wissenschaftlerin, und Wissenschaftler fordern für alles Beweise. Das willst du doch, nicht wahr, Jane? Du willst, daß ich dir meine Gefühle beweise, so wie du die Richtigkeit der Gleichungen beweist, die du im ganzen Haus verteilst.«
    »Liebe funktioniert tatsächlich anders!« stimmte Lynn Cal zu.
    »Das akzeptiert sie nicht, Mom. Jane braucht etwas Greifbares. Und wißt ihr auch, warum? Weil niemand sie bisher je richtig geliebt hat, und weil sie nicht glauben kann, daß es jetzt so ist.«
    Sie fuhr zurück, als hätte er ihr einen Schlag versetzt. In ihren Ohren summte es, und ihr Kopf wollte jeden Augenblick zerbersten.
    Cal sprang von seinem Platz. »Du brauchst also einen Beweis für das, was ich empfinde? Okay, den kannst du kriegen.« Mit drei schnellen Schritten war er über ihr, und ohne Vorwarnung zog er sie in seine Arme und trug sie zur Wohnungstür.
    »Hör auf, Cal! Laß mich runter.«
    Lynn sprang ebenfalls auf. »Calvin, das geht nicht!«
    »Ich habe es auf eure Art versucht«, brüllte er zurück.
    »Und jetzt tue ich es auf meine Art!« Unbeirrt trug er sie auf die Veranda hinaus.
    »Du kannst die Sache nicht klären, indem du mich zwingst, mit dir ins Bett zu gehen«, zischte Jane, da sich ihr gebrochenes Herz einzig durch Zorn gegen ihn abschirmen ließ. Warum verstand er bloß nicht, daß ein derart komplexes Problem nicht durch körperliche Gewalt zu lösen war? Er raubte ihr ihre Selbstbehauptung, merkte es aber offenbar nicht einmal.
    »Wer hat etwas von Sex gesagt? Oder könnte es vielleicht sein, daß da der Wunsch der Vater des Gedanken ist?«
    Sie kochte vor Zorn, als er sie die Treppe hinunter in Richtung der Straße trug. Obwohl sie alles andere als klein und schmächtig war, tat er, als wöge sie soviel wie eine Feder. Sein Atem ging vollkommen normal, und seine Arme umfingen sie sicher, während er mit ihr auf die weiter unten geparkten Wagen zusteuerte.
    Vor seinem Jeep stellte er sie auf die Füße, zog diverse Schlüssel aus der Tasche und warf einige von ihnen auf seine Motorhaube, ehe er sie zum Blazer seines Vaters schleppte, der hinter den beiden anderen Autos stand.
    »Steig ein.«
    »Cal, so ziehst du alles nur unnötig in die Länge. Am Ende verlasse ich dich doch.«
    Er schob sie auf den Beifahrersitz und schlug die Tür ins Schloß.
    Sie wandte ihren Kopf dem Fenster zu. Wenn sie nicht vorsichtig war, würde er sie weichkochen, und sie würde sich bereit erklären, bei ihm zu bleiben – doch ein solches Ergebnis wäre katastrophal. Besser, sie ertrüge jetzt den Schmerz, als daß alles noch einmal von vorn begann, wenn er letztendlich seinen Entschluß doch bereute.
    Die Professorin braucht etwas Greifbares. Und wißt ihr auch, warum? Weil niemand sie bisher je richtig geliebt hat, und weil sie nicht glauben kann, daß es jetzt so ist.
    Cals Worte stimmten nicht. Es war nicht ihr, sondern sein Problem. Sie schätzte sich selbst nicht so gering, als daß sie aufrichtige Liebe fortwerfen würde. Vielleicht stimmte es, daß sie bisher noch keine echte Liebe kennengelernt hatte; aber das bedeutete noch lange nicht, daß sie ihr Glück nicht ergreifen würde, böte es sich ihr eines Tages wahrhaftig an.
    Oder wie…?
    Cal bog in die Straße ein und unterbrach ihre schmerzlichen Überlegungen.
    »Ich weiß es zu schätzen, daß du unsere schmutzige Wäsche nicht vor meiner Familie gewaschen hast.«
    »Es ist höchst unwahrscheinlich, daß ihnen auch nur ein einziges Dessous verborgen geblieben ist.«
    »Schon gut, Jane. Du bekommst nicht den Kopf abgerissen, wenn du mir jetzt Vorhaltungen machst. Leider habe ich das schon des öfteren vollbracht, aber es wird nicht wieder passieren, das verspreche ich. Mir ist völlig klar, daß du mich augenblicklich als einigermaßen wankelmütig ansiehst, und ich weiß es zu schätzen, daß du mir meine Unentschlossenheit nicht vor meiner versammelten Sippschaft vorgehalten hast.«
    »Wankelmütig?«
    »Daß ich nicht weiß, was ich nach dem Ende meiner Footballkarriere machen soll, bedeutet noch lange nicht, daß ich deiner nicht würdig bin. Das denkst du vielleicht, aber eines Tages sieht das anders aus. Ich brauche einfach noch ein wenig Zeit, um meine Möglichkeiten zu überdenken, fertig!«
    Sie starrte ihn verwundert an. Dies war das erste Mal, daß er eine neue Perspektive zugab. Aber was hatte das mit ihren Gefühlen für ihn zu tun? Nicht

Weitere Kostenlose Bücher