Bleib ungezaehmt mein Herz
schwarzen Augen schienen sie zu verschlucken, als sein Körper die Kontrolle über ihren übernahm. Judith fühlte, wie sie sich selbst verlor, ihre Identität, ihren Willen, und sich einer Macht außerhalb ihrer selbst ergab. Einer Macht, die ihr Verzückung schenkte und sie gleichzeitig beherrschte. Ihr Kopf fiel gegen die Wand zurück, ihr Hals weiß und verletzlich über dem runden Ausschnitt ihres Unterrocks zurückgebogen. Marcus nahm seine Hände von ihren Hüften, um das Oberteil des dünnen Kleidungsstücks herunterzuziehen und Judiths Brüste zu entblößen. Er nickte, ein knappes Nicken der Befriedigung, als er auf die üppigen, cremefarbenen Rundungen herabblickte. Er fühlte Judiths Unterwerfung, fühlte, wie sich ihr Körper seiner Kraft und seinem Willen ergab. Eine Woge des Triumphs überflutete ihn, raubte ihm den Atem, und er drang noch heftiger in sie ein, als wollte er sie zu einem Teil seiner selbst machen, ihrer beider Wesen miteinander verschmelzen lassen, in die geheimen Regionen ihres Ichs eindringen, die sie von ihm trennten. Für diesen einen Moment hatte er seinen Luchs gezähmt... für diesen einen Augenblick hatte er sie mit den Ketten einer sinnlichen Verzückung an sich gefesselt, die ganz in seinen Händen lag, die er nach Belieben schenken oder vorenthalten konnte.
Langsam zog Marcus sich zurück, bis die Spitze seines
Schafts ihren Schoß nur noch leicht berührte. Judiths Augen flehten ihn an, wieder zurückzukehren, doch sie blieb stumm, eingehüllt in das tiefe Schweigen dieser Welt der Sinneslust, die sie geschaffen hatten. Er glitt vollständig aus ihr heraus, und ihr leiser Seufzer der Enttäuschung unterbrach die Stille, doch Marcus legte seine Hände nur fest auf ihre Hüften und drehte Judith mit dem Gesicht zur Wand um, schmiegte sich gegen ihren Rücken, als sie ihr Gewicht verlagerte, um sich seinem Körper anzupassen, so daß er mühelos wieder in sie eindringen konnte.
Ihre Brüste wurden gegen die Wand gedrückt, ihre Wange ruhte an der kühlen, cremigen Farbe. Durch den fehlenden Blickkontakt war Judith Marcus jetzt vollständig ausgeliefert, ihre Hingabe total. Und Marcus schwelgte in einem Gefühl der Macht, des Besitzergreifens, das der sinnlichen Reinheit dieser Vereinigung entsprang und sich mit jedem lustvollen Aufseufzer noch steigerte.
Es schien, als wäre seine Kraft in dieser Nacht unerschöpflich. Er drang mit mächtigen, kraftvollen Stößen in Judith ein, wieder und wieder, als wäre seine Energie unendlich. Er befahl ohne Worte; nur seine Hände zeigten ihr, was er von ihr wollte, und sie folgte ihm blindlings und willenlos, als stände sie unter seinem Zauberbann. Und wieder und wieder stürzte Marcus sie in den Abgrund atemloser, schwindelerregender Leidenschaft, bis zu dem schmalen Grat, wo Verzückung vor intensiver Lust an Schmerz grenzte. Wieder und wieder bäumte sie sich ihm entgegen, wand sich unter den glutvollen Liebkosungen seines Körpers, seines Mundes, seiner Hände, während er sie in ein Land der sinnlichen Verzauberung entführte, von dessen Existenz sie bisher nichts gewußt hatte, und dabei in die geheimen Bereiche ihrer Seele vordrang.
Es würde andere Nächte geben... andere Male, wenn Judith die Initiative ergreifen, selbst Forderungen stellen und ihm durch ihre Befriedigung zusätzliche Lust schenken würde, doch in dieser Nacht war Marcus alleiniger Schöpfer und Meister ihrer Wollust. Lange, stille Stunden der Nacht hindurch bis zum Morgen, als die Dämmerung den Himmel heller färbte, bewegten sie sich schweigend im Zimmer umher, vom Fußboden zum Bett, vom Stuhl zum Sofa. Manchmal lag Judith unter Marcus, manchmal saß sie rittlings auf ihm. Sie fühlte das rauhe Gewebe des Teppichs an ihrer Haut, den noppigen Brokat der Chaiselongue, den glatten Damast der Bettlaken.
Schließlich legte Marcus Judith auf die polierte, kalte Oberfläche eines langen Tisches aus Rosenholz zurück. Das glatte Holz war hart unter ihrem Rücken, unnachgiebig unter ihrem Gesäß, als Marcus Judiths Beine anhob und sie hoch über seine Schultern legte, während er ein letztes Mal tief in ihren Schoß eindrang; in einer so vollständigen Verschmelzung ihrer beiden Körper, daß Judith nicht hätte sagen können, wo ihr eigener Körper aufhörte und seiner begann. Die Stille der Nacht wurde schließlich unterbrochen, als sich ihre elementaren Schreie einer wilden und primitiven Ekstase miteinander vermischten.
Judith warf die Arme hoch über
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