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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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der heute eintraf und über den ich mich sehr gefreut habe. Sind doch nun wenigstens die letzten Päckchen und auch das Paket angekommen, so dass Du doch noch in den Besitz Deines Geburtstagsbuches und ausserdem Ihr alle mal wieder Butter habt. Daran haben wir ja nun auch nicht gedacht, dass das Paket nun erst noch nach Elster gegondelt ist, aber die Hauptsache ist ja, dass Du es überhaupt noch bekommen hast. Mit diesem Kameraden aus Naumburg hat es da ja ganz prima geklappt und hoffe ich nur, dass es Euch recht war, was ich ausser der Butter noch an Kleinkram, der aber auch ganz schön ins Geld gelaufen ist, Euch geschickt habe. Wie war denn die Konservenmilch, soll ich nochmals welche nehmen, wenn ich noch welche bekommen kann? Dass nun nochmals ein Paket mit fünf Pfund Butter von Treuenbrietzen aus per Post unterwegs ist, hatte ich Dir ja geschrieben, sowie es ankommt, gibst Du mir bitte Bescheid. Eine andere Beförderung ist ja zur Zeit nicht mehr möglich durch die Sperre und wollen wir nur hoffen, dass es recht bald und unbeschadet ankommt. Hoffentlich gehst Du nun auch mit meiner nachträglichen Abänderung der Abrechnung einig, aber ich habe tatsächlich anhand meiner Kasse geprüft, dass ich nur einmal M 50.– bekommen haben kann, sodass ich jetzt ein Guthaben von M 2.– habe. Den Kameraden Noack, der Euch aufgesucht hat, kenne ich persönlich noch wenig, erstens ist er noch gar nicht lange hier und dann komme ich wenig mit ihm zusammen. Er war nur einmal mir zur Wache zugeteilt; jetzt ist wohl sein Sohn gestorben und hat er Urlaub bekommen. Auf das Paket, was er mitbringt, bin ich gespannt, ich werde es aber doch gleich öffnen, aber nur um die Bilder herauszunehmen. Aber sonst lasse ich alles bis zum 27. stehen, darauf kannst Du Dich verlassen. Hoffentlich hast Du Dir wegen des Kuchens nicht selbst allzu viel vom Munde absparen müssen, kleine Frau, Du weisst ja, dass ich so was nicht will. Sowie ich wieder Geld da habe und nach Zwolle komme, kaufe ich wieder ein, nur musst Du mir nochmals schreiben, wer alles noch was haben soll, denn ich weiss ja jetzt nicht, ob Du die letzten fünf Pfund verteilst oder für den Familienkreis behalten hast. Dass ich Dich bei der Abrechnerei berücksichtige, ist klar, aber es wird vielleicht so kommen, dass ich die Butter zusammen an Dich senden muss, wenn die Sperre nicht inzwischen aufgehoben wird.
    Das Briefpapier ist ja gar nicht so schlecht und habt Ihr es wohl auch gebrauchen können. Nun bin ich ja ungeheuer neugierig auf die Bilder und bin ich gespannt, ob wenigstens ein gutes von Dir dabei ist. Die Abzüge lasse ich gleich machen und schicke sie Dir dann zu, damit Du mir schreiben kannst, was für welche noch nachgemacht werden sollen. Vielleicht wird es nun bei Euch mit dem Wetter wieder besser, hier allerdings ist es regnerisch und kalt und heizen wir wieder feste auf den Stuben. Weisst Du, wenn ich wieder zuhause bin, nehme ich aber Heidi aufs Rad, ich stelle mir das sehr schön vor, wenn wir drei dann zusammen losziehen. Im Garten scheint es ihr ja sehr gut zu gefallen und der Dreck ist ja nur äusserlich. Aber Ihr habt da ja nun wieder eine Menge Arbeit mit den Erdbeeren, nun, die Belohnung durch eine gute Ernte kann da ja nicht ausbleiben. Hat man denn nun in Wurzen beim Meester den Krankheitsherd festgestellt? Und hat er meinen Brief bekommen? Ich gehe nun auch am kommenden Mittwoch zum Zahnarzt, denn ich hatte in den letzten Tagen wieder einmal rasende Zahnschmerzen; den Zahnschein habe ich schon und ist damit schon der Anfang gemacht. Was sagt Ihr denn nun zu der neuen Waffe, auch dies wird zum beschleunigten Ende des Kriegs beitragen. Wir bekommen jetzt durch unseren Zusatzdienst auch mehr Verpflegung; man ist aber auch immer hundemüde. Weisst Du, was mir passiert ist gestern. Ich hatte mich nach der Ablösung um 2 Uhr gleich auf mein Bett gehauen. Um 6 Uhr weckte mich ein Kamerad, der etwas von mir wollte. Ich bin aufgestanden, ohne wach zu sein, habe ihn angeschrien, wo meine fünf Pakete wären, hab in der Stube rumgesucht, mich wieder hingelegt und weiter geschlafen. Als ich später aufwachte, wusste ich überhaupt nichts davon, aber es waren mehrere auf der Stube, sodass ich es glauben musste. Aber sonst geht es mir gut und jetzt habe ich in meine Gruppe noch einen Mann dazu bekommen, was schon eine Erleichterung bedeutet. Aber nun bist Du mir nicht böse, wenn ich schon schliesse, ich will nochmals raus, um die Posten zu kontrollieren und

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