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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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gemacht, denn wer weiss, ob man so lange noch hier ist. Sind denn nun alle Pakete eingetroffen? Was Mutter mir schrieb, dann kann eigentlich nur noch das Expresspaket fehlen, aber das müsste nun auch schon da sein.Behaltet nur diesmal so viel wie möglich für Euch, denn man weiss nicht, was noch kommt und wird. Für Vater lege ich heute das gewünschte Silberkettchen bei, es kostet M 12.– und rechnest Du es auf dem Konto mit ab. Dann möchte ich Dich oder die Eltern bitten, an Frau Noack M 33.50 zu überweisen für mich, die Adresse habt Ihr wohl noch. Heute bin ich mal wieder über die Heide gefahren und dann nach Arnheim. Es war herrliches Wetter und vor Velp habe ich mich eine Stunde ins Gras gehauen, man hätte den Krieg dabei vergessen können, so friedlich war es da, aber die Gedanken sind doch immer bei Euch und wartet man nun wieder auf Nachricht. Jetzt ist es schon Mitternacht und ich will für heute Schluss machen. Den Eltern schreibe ich morgen und grüsse sie mir vielmals. Dir und Heidi recht viele liebe Grüsse und Küsse und vergiss nicht, dass ich Dich ganz derb lieb habe. Bleibe mir ja recht gesund, auch das Helenchen und der Meester und alle anderen, damit wir uns alle gesund wiedersehen.
    Nochmals viele Grüsse und Küsse
    Dein Dichliebender Hans.
     

 
     
    E.O., den 18.9. 44
    Meine liebe kleine Lenifrau!
    Vorgestern trafen Deine langersehnten Briefe vom 8. und 10.9. ein, recht vielen Dank dafür, denn sie haben mir wieder große Freude bereitet. Allerdings warte ich nun noch schmerzlich auf Nachricht von Eurem letzten Angriff, aber momentan ist ja jede Postverbindung mit dem Reich unterbrochen. 14) Aber ich hoffe, dass Ihr alle gesund und munter seid und Ihr auch diesmal wieder gut davongekommen seid. Ich hätte es gern gesehen, wenn Ihr noch etwas länger in Ostrau geblieben wärt, die Hauptsache war ja, dass Ihr erst einmal ein Stück von der Tschechei weg wart, denn man weiss ja nie, wie es mit unseren Verbündeten kommt.
    Also nun seid Ihr wieder zu Hause gelandet und dann gleich paar Tage darauf solch schwerer Angriff. Dass Dich die Reise angestrengt hat, kann ich mir denken; ich hatte gehofft, dass Du Dich in Saaz und Ostrau erholen könntest, aber bei den Verhältnissen in Saaz und der Arbeit in Ostrau bist Du wirklich nicht dazu gekommen, aber man darf den Vorteil, dass Ihr dort keinen Angriffen ausgesetzt wart, nicht unterschätzen. Zuhause hast Du ja wohl die zwei Packungen Zigaretten vorgefunden, sodass Du nicht ganz am ‘Hungertuch’ zu nagen brauchst und Mutter wird ja auch schon mal eine Schachtel für Dich spendieren. In Ostrau habt Ihr ja da die Stellen besucht, die wir zwei, vor wieviel hundert Jahren? besucht haben. Wer hätte damals an einen solch langen und unerbittlichen Krieg gedacht. Hoffentlich war der Kuchen noch einigermassen friedensmässig und wird das Heidikind da mächtig reingehauen haben. Das Kerlchen steckt da ja ganz nette Sachen heraus, schreib sie nur gut auf, da hat sie später selbst was zum Lachen. Mit der Fahrt von Dresden nach Leipzig habt Ihr ja grosses Glück gehabt, aber Du wirst doch froh gewesen sein, als Du dann den Meester und Mutter (hier ist eine Briefecke abgerissen, daher Textlücken) ... ganz gerührt, wie lieb Heidi zu ihr war ... Heidi wieder zu Hause bist ... Es ist nur gut, .... Verführung von Euch Frauen ausgeht, Heidi und ... dafür, aber ich freue mich, dass die zwei sich so gut vertragen .... Spielkameraden gefunden hat. Ihr Zutrauen zu Ullis Fähigkeiten finde ich rührend, hoffentlich bleibt diese kleine Freundschaft weiterhin bestehen. Hoffentlich bist Du nun mit Deiner Abrechnung im Klaren, aber so wie ich die Aufstellung gemacht habe, müsste es eigentlich stimmen. Martins Schwester müsste mal recht kräftig zusammengestaucht werden, ihr geht es eben noch zu gut, und ist Lisa wirklich zu bedauern, dass sie mit ihr unter einem Dach hausen muss. Erie hat ja nun viel Pech, aber ich sage immer, die Hauptsache ist, dass die eigene Familie auf dem Posten ist, und das wird ja mit ihrem Mann auch der Fall sein. Wegen dem Kriege hatte ich Dir ja schon gesagt, wie ich darüber denke und geht es ja jetzt mit Riesenschritten der Entscheidung zu. Jedenfalls braucht Ihr alle Euch keine Sorgen um mich zu machen, das wäre schon eher bei mir um Euch der Fall, aber pass auf, wir sehen uns alle gesund wieder. Mit der Schreiberei ist es jetzt so eine Sache, man weiss, nicht, wie man momentan die Briefe wegbekommt, aber das wird sicher auch

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