Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
gleiche Ergebnis bei Krause Heinz. Sollte ich nachhause kommen, dann ganz mit leeren Händen. Was Du mit dem Befreiungsschein meinst, da sehe ich nicht ganz klar, aber wahrscheinlich handelt es sich dabei um die Wohnung.
    Wie geht es denn dem Heidikind? Hoffentlich ist der Husten wieder ganz weg und sie auf dem Posten. Ich hab ihr am 20. ein kleines Brieflein geschickt, den sie wohl inzwischen erhalten hat. Denk doch bitte mal an mein Rad, damit wir dann im Sommer öfters ein Stück rausfahren können. Heidi wird sich ja über die Höschen gefreut haben; da hat ja der alte Mantel noch Verwendung gefunden. Ob wohl Erie Dir den guten Luftwaffenmantel mitgebracht hat?
    Morgen Mittag fahre ich wieder nach Bickenheide, mir graut richtig davor, aber diese Zeit geht auch noch vorüber. Zu Feises habe ich gestern schon alle in Delmenhorst entbehrlichen Sachen gebracht, damit ich zur gegebenen Zeit mühelos dort verschwinden kann. Leider ist mein Koffer noch nicht angekommen, morgen früh will ich nochmals hier bei der Güterabfertigung nachfragen. Schreib mir doch mal, ob schon das Päckchen mit den Zigaretten angekommen ist.
    Meine liebe kleineLenifrau! Nun sei bitte nicht so sehr traurig, es ist schwer für Dich, aber Du darfst Dich nicht unterkriegen lassen, schon um Heidis und meinetwegen. Bleib mir recht gesund, Dir und ihr recht viele liebe Grüsse und Küsse
    von Deinem Hans
     
     
     
    Nr. 6Leipzig, den 27.3. 46
    Mein lieber alter Hans!
    Heute bekam ich Deinen lieben Brief (Einschreiben Nummer 5 vom 18.3.) und danke ich Dir für Brief und Stäbchen recht herzlich. Außerdem ist gestern eine Dose Milch angekommen, auch dafür recht vielen Dank. Von den zwei Päckchen, die Dein Kamerad Krauß schicken wollte, sind bis jetzt die Kohlrüben angekommen, das zweite steht noch aus. Auch daß die Zigaretten, ach jetzt werde ich ganz irre, die Kohlrüben waren doch mit den Zigaretten angekommen. Letztere habe ich nun schön das Stück zu 6.50 M verkauft. Nun aber erst mal zu Deinem lieben Brief, und will ich sehen, was davon zu beantworten ist. Kleiner Mann! Es tut mir so furchtbar leid daß Du Dich nun dort so ganz und gar nicht wohl fühlst. Vielleicht renkt sich doch alles ein bissel ein, zumal Du ja nun wieder die Wehrbetreuung übernommen hast. Das bringt doch immer ein bissel Abwechslung. Auf der anderen Seite hast Du ja nun die längste Zeit hinter Dir, und ist es bis Pfingsten auch nicht mehr gar so lang, wo der neue Urlaub winkt. Ob es richtig war, daß Du wieder zurückgefahren bist, dass kann man nun nicht so beurteilen, und hat es doch keinen Sinn darüber nachzugrübeln. Wir müssen uns eben mit den Tatsachen abfinden, und ganz fest an ein hoffentlich recht baldiges dauerndes Wiedersehen glauben. Siehst Du, es ist so schön, wie Du über uns beide schreibst, und bin ich oft so unendlich dankbar, daß wir beide uns so gefunden haben, verstehen und ergänzen, und habe nur den einen Wunsch, daß es immer so bleiben möge, und wir mit unserem Kerlchen ein glückliches Kleeblatt bilden. Deine guten Wünsche für meinen Vater kommen leider nicht mehr zur richtigen Zeit. Ich denke doch, daß Du nun alle meine Briefe erhalten hast, und evtl. auch das Telegramm, und so von allem unterrichtet bist. Ich kann es nicht immer wiederholen. Einen Gruß von Dir haben wir überhaupt noch mit in den Sarg gelegt, und zwar war es der Forsythia, den wir beide zusammen im Albertpark gepflückt hatten und der wunderbar aufgeblüht war. Das hätten wir beide uns nicht träumen lassen, daß diese Blumen einmal der letzte Gruß für meinen Vater sein werden. Gestern haben wir die Urne beigesetzt, und ist Papa mit in das Grab meiner Großeltern gekommen. Wenn Du da bist, gehen wir beide mal hin ja?
    Das Kerlchen hat sich nun doch leider bei Ulli angesteckt, und tut es einem in der Seele leid, wie es so ein Kind abwürgt. Aber wir wollen sie in Gedanken nicht gar sehr belasten, nicht wahr kleiner Mann? Gestern war ich mit ihr bei Frau Dr. Weise, und hat sie uns allerhand verschrieben. Heute haben wir ein Bad von 24° gemacht, so steht es im ..., es war aber tüchtig kalt, und hat Heidi tüchtig gebrüllt, so daß sie gleich wieder einen Anfall kriegen und brechen mußte. Über mich brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Ich bin schon auf dem Posten, nur immer schrecklich müde und kaputt jetzt. Aber das wird wohl das Frühjahr jetzt machen. Wir haben es jetzt sehr schön, bekommen richtiges Frühlingswetter, und wird dadurch das Schlafen

Weitere Kostenlose Bücher