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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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... und Noah schien das zu hören. Wieder einmal.
    Behutsam legte er einen Finger unter mein Kinn und hob es an.
    Seine Lippen fanden zu meinen und legten sich so sanft über sie, dass ich vollkommen ergeben unter ihm zusammensackte und ein Stück tiefer in den weichen Polstern der Couch versank. Wir küssten uns so lange, bis wir kaum noch Atem hatten und nach Luft schnappten.
    „Gott, Emily!“, japste Noah.
    „Was ist?“, fragte ich, als ich das Zittern in seiner Stimme hörte.
    „Ich weiß nicht. Es ...“ Er drehte sich auf den Rücken, schien zur Formulierung zusammenhängender Sätze ein wenig mehr Abstand zu benötigen. Nun, mit diesem Gefühl konnte ich mich identifizieren.
    „Ich bin ... so glücklich mit dir. Ich fühle mich gen auso, wie du es in dem Gedicht beschrieben hast. Warm, geborgen, ... einfach wohl. Und im selben Moment – jedes Mal, wenn ich das realisiere – habe ich Angst davor, leichtsinnig zu werden und vor lauter Glück etwas Wichtiges zu übersehen. Das ... darf ich mir unter keinen Umständen erlauben.“
    Würde er wohl jemals aufhören, in Rätseln zu sprechen?
    „Es wird nichts geschehen, Noah“, versicherte ich ihm, aber er stieß nur wieder ein wenig Luft aus. Manchmal klang dieses Lachen wie das eines Vaters, der nachgiebig auf sein Kind herabblickte.
    „Was hat dich vorhin so verunsichert?“, hörte ich mich fragen, wie aus dem Nichts heraus.
    „Hm?“
    „Mit Adrian, als er sich verabschiedet hat“, verdeutlichte ich. „Ihr habt euch die Hände gereicht und dann ... Irgendetwas stimmte doch nicht.“
    „Ist dir aufgefallen, hm?“
    „Ja .“
    Er schwieg lange. Vielleicht in der Hoffnung, ich würde einschlafen und meine Frage somit unbeantwortet fallen lassen. Keine Chance, Noah!
    Ich hörte ihn schmunzeln ... und richtete mich auf.
    Was, liest du wieder meine Gedanken?, durchzuckte es mich.
    Exakt im selben Moment verschluckte sich Noah an seinem eigenen Lachen. Erschrocken hustete er los. Und diese unmittelbare, völlig zusammenhangslose Reaktion brachte das Fass zum Überlaufen und verwandelte meine vage Vermutung binnen eines Wimpernschlages in Überzeugung. „Du liest meine Gedanken, Noah?“, stieß ich hervor.
    „ Was?“, prustete er und klopfte sich mit der Faust gegen die Brust, um den Hustenreiz im Ansatz zu ersticken . Ruckartig schob er mich von sich und setzte sich auf, sodass sich nur noch unsere nackten Knie berührten. Stumme Sekunden verstrichen zwischen uns, in denen sich Noah die Haare raufte – klar, er musste ja denken, ich sei durchgedreht – und die Gedanken in meinem Kopf Kapriolen schlugen.
    Oh Gott, du hast es gesagt, Emily! Du hast allen Ernstes gefragt, ob er deine Gedanken liest. Du ... musst es auf die Farbe schieben. Ja genau, das ist gut. Die Dämpfe sind schädlich, das weiß jeder. Der eine reagiert stärker, der andere ...
    „ Em, hör auf damit!“
    „Womit? Ich sage doch gar nichts .“
    Warte, meint er ... meinst du ... mit ... diesen Gedanken? Heißt das ...?
    „Ja, heißt es. Du ... liegst richtig.“
    Was???
    „Was???“
    Schockiert fuhr ich auf und starrte in die Dunkelheit. Dorthin, wo ich seinen Blick vermutete. „Moment mal, du gibst es zu?“, fragte ich.
    „Was hätte Leugnen noch für einen Sinn, du ahnst es doch ohnehin schon länger.“
    „Aber ...“ Ich war sprachlos – und brauchte einige Momente, um mir klar darüber zu werden, ob mich sein Geständnis nun in Panik versetzte oder nicht. ... Nein, tat es nicht. Warum nicht? ... Keine Ahnung!
    „Soll ich dich vielleicht ... lieber nach Hause bringen, oder so?“, fragte Noah ängstlich.
    „Hm?“
    „Möchtest du nach Hause , Emily?“
    „Nein “, antworte ich ehrlich. „Aber, ... warum fragst du überhaupt? Du müsstest das doch wissen, wenn ...“
    „Momentan weiß ich gar nichts“, erwiderte er, was beinahe ein wenig verbittert klang.
    „Aber ...“ Ich spürte Noahs Hand. Mit zögerlichem Griff umfasste er die meine und zog mich wieder näher zu sich heran.
    Ich ging zurück auf die Knie; seine Finger lösten sich von meinen, um nur eine Sekunde später über meine Wange zu streichen – federleicht. Vermutlich hätte ich ihm im Gesicht herumgetätschelt, hätte ich mich in der herrschenden Dunkelheit an dieser Berührung versucht, aber Noahs Bewegungen waren absolut präzise ... und dabei unglaublich behutsam.
    „Jetzt “, flüsterte er. Ich brauchte einen Moment, um seine Botschaft zu entschlüsseln.
    W as, nur wenn du mich

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