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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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denen, die du bereits gelesen hast.“
    „Und dann hast du es, keine Ahnung, wegge...“ Ja, was? Noah schrieb stets mit einem Kugelschreiber, auch damals schon. Wie konnte man derartig geschriebene Notizen so spurlos auslöschen.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, nicht ich.“
    Obwohl seine Worte wieder einmal keinen Sinn ergaben und Noah keinerlei Anstalten machte, sie näher zu erläutern, biss ich die Zähne so fest wie nur möglich zusammen und erinnerte mich an mein Versprechen: Keine weiteren Fragen!
    Noah lächelte zufrieden. „Brav! ... Ich hingegen ...“ Er packte den mysteriösen Notizblock zu den anderen und verstaute den Karton wieder unter seinem Bett. Für einen Moment fragte ich mich, warum er ihn überhaupt aufbewahrte , ließ den Gedanken aber fallen, als Noah wieder auftauchte und mich schelmisch ansah. „Ich hätte eine Frage.“
    „Bitte!“, sagte ich und lächelte in Erinnerung an unser anfängliches Frage -Antwort-Spiel.
    „Wie hast du das vorhin gemacht, als ich Bill beinahe geschlagen hätte? Wie hast du ... den Kontakt zu mir aufgenommen?“
    „Was, du hast mich gehört?“, fragte ich viel zu laut, als ich Sekunden später endlich begriff, worauf er anspielte.
    Noah verschloss meine Lippen mit einem schnellen Kuss. „Klar und deutlich, ja“, flüsterte er. „Na ja, nicht ganz so klar wie durch deine Berührung, aber ... beinahe.“
    „Das ist ja verrückt!“, stieß ich hervor.
    Noah schnaubte. „So, das ist jetzt verrückt? Na, dann bin ich ja froh, deine Definition von verrückt endlich aufgedeckt zu haben. Ich war mir beinahe sicher, diese Grenze nie zu erreichen.“
    Einen kurzen Moment genoss ich seinen Sarkasmus, dann zog ich ihn zurück zu mir, auf sein Bett. Ein entzücktes Seufzen entrang sich meiner Kehle, als er sich an meiner Seite zusammenrollte und den Kopf dieses Mal auf meine Brust bettete. So hatte ich ihn noch nie zuvor gehalten; es war unglaublich schön. Meine Fingerspitzen versanken wie von selbst in seinen dichten, weichen Zottelhaaren, während die der anderen Hand über seinen Rücken fuhren und ihn mit sanftem Druck noch näher an mich heranzogen. Noah atmete langgezogen aus, wurde dabei ein wenig schwerer, und ich war mir sicher, er schloss seine Augen wieder.
    „Vielleicht war es ...“, hob ich nach einer Weile an, „Ja, es war vermutlich das erste Mal, dass ich dich so direkt angesprochen habe. Die Worte kamen nicht raus, ich konnte sie nicht aussprechen – vor Schock, nehme ich an. Aber in Gedanken rief ich nach dir.“
    Das erhaschte seine Aufmerksamkeit; er richtete sich auf. Der Verlust seiner unmittelbaren Nähe ließ mich kalt und unerfüllt zurück.
    „An dem Abend, als ich dich zuerst abgesetzt habe, später aber noch mal zu dir nach Hause gekommen bin, weil du am Telefon so geweint hast ...“ Herausfordernd sah er mich an.
    Ich erinnerte mich sehr deutlich an die Situation. Daran, dass ich Noah in meiner plötzlichen Verlustangst hatte anrufen wollen, er mir aber zuvor gekommen war. „Ja?“
    „War es da auch so? “, verdeutlichte er. „Hast du mich da auch in Gedanken angesprochen? ... Denn da war es mir zum ersten Mal so, als hätte ich dich nach mir rufen gehört.“
    Ich überlegte lange, konnte mich aber nicht mehr an meine Gedanken erinnern. „Kann schon sein“, erwiderte ich schließlich vage. „Ich war ziemlich fertig an diesem Abend. Aber heute war es definitiv so. Ich habe stumm nach dir gerufen, wenn du so willst.“
    Er schürzte seine Lippen und brummelte vor sich hin: „Wirklich? ... Hm, könnte schon sein, dass es so ist. Wäre logisch, in gewisser Weise. Wir müssen das herausfinden, aber es wäre auf jeden Fall von Vorteil ...“
    „Noah?“
    „Ja?“
    „Wenn ich keine Fragen stellen darf, ...“ Sanft dirigierte ich ihn zurück und drückte seinen Kopf erneut gegen meine Brust, „... würdest du dann bitte zumindest versuchen , nicht ständig in Rätseln zu sprechen?“
    „Entschuldige!“
     
    In dieser Nacht, als ich endlich – viel zu spät für einen gewöhnlichen Wochentag – in meinem Bett lag, träumte ich von Bill, der sich groß und bedrohlich vor mir aufbaute. Unverhofft erschien Noah und reichte mir seine Hand. Ich blickte in die Baumkrone über uns, sah noch einmal die gerupften Zweige in aller Deutlichkeit ... und schreckte auf.
    Meine Beine schwangen sich über die Bettkante und hoben mich so unvermittelt aus dem Bett, dass ich zunächst einmal überlegen musste, wohin sie überhaupt

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