Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)
dieses unglaubliche Gefühl voll auskosten, solange es ging.
Seitdem ich wusste, dass Noah in seinen schlaflosen Nächten oft zu unserem Haus gekommen war und bis zum Anbruch des Morgens in der Baumkrone vor meinem Zimmer ausgeharrt hatte, nur um in meiner Nähe zu sein, organisierte ich so oft wie möglich gegenseitige Übernachtungen. Zugute kam mir dabei, dass mein Dad bis zum Kragen im Promotion -Stress seines Films steckte. Außerdem mochte Jason Noah mittlerweile und hielt deshalb die Klappe.
„Freitag in zehn Tagen findet die Premiere deines Vaters statt“, flüsterte Noah in solch einer gestohlenen Nacht , wie er sie nannte, gegen meine Schläfe. Wir lagen in seinem Bett; Noah trug Boxershorts, sein Oberkörper war frei, während ich mein Lieblingstanktop und einigermaßen tageslichttaugliche Shorts übergestreift hatte.
„Du denkst an meinen Vater, während du mich im Arm hältst?“, beschwerte ich mich mit hauchdünner Stimme. Mehr blieb von ihr nicht übrig, sobald Noah in Aktion trat.
Er grinste breit und sah mich mit strahlenden Augen an. „Nein, ich denke eben überhaupt nicht, wenn ich dich halte. Das ist es ja! Genau deshalb vergesse ich auch schon seit Tagen dich zu fragen, ob dein Angebot überhaupt noch steht.“
„Die Flugtickets liegen längst in unserem Sekretär“, erwiderte ich und drückte seinen Kopf zurück an meine Schulter. „Als ob ich ohne dich fliegen würde.“
Die Liebkosungen seiner Hände und Lippen raubten mir Atem und Verstand. Noah wusste genau was er tat, soviel stand fest. Gut, die Tatsache, dass er meine Gedanken lesen kann, mag dabei hilfreich sein .
„Hey! Beschränk mich nicht auf meine mentalen Fähigkeiten!“, forderte er und biss sanft in meinen Hals. Das Gefühl durchzuckte mich wie ein Stromschlag – nur wesentlich angenehmer. Für einen kurzen Moment vergaß ich das Denken vollständig und bog mich ihm entgegen. Sofort ließ Noah von mir ab und setzte sich auf. Jede Faser seines Körpers schien angespannt zu sein. Der Mund eine verbissene Linie, die Kieferknochen traten deutlich hervor, das Kinn zuckte.
„Entschuldige !“, wisperte ich, als ich bemerkte wie peinlich berührt er war.
„Weiter ... geht nicht “, presste er hervor.
„Schon gut, d as war ... weit genug“, versicherte ich ihm und streichelte behutsam über seinen Rücken.
„Noah, wie ist das? Ich meine, wie fühlt es sich für dich an?“, fragte ich nach einer Weile, in der sich meine Atmung ein wenig beruhigt und mein Herz in einen regelmäßigeren Rhythmus zurückgefunden hatte. Ich kniete mich hinter ihn, küsste die große Narbe auf seinem linken Schulterblatt und die unzähligen kleinen unterhalb seines Nackens, bis er sich spürbar entspannte.
„Du meinst, wenn ich ... an meine Grenzen stoße?“
Ich nickte und verschränkte meine Hände vor seiner nackten Brust. Er ergriff sie und drehte seinen Oberkörper so unter ihnen, dass meine Finger – wie zur Erinnerung – über seinem ruhig schlagenden Herzen zu liegen kamen. „Es ist wie ... keine Ahnung! Ich fühle mich dann wie eine verkorkte Flasche, die zu viel Druck ausgesetzt wird.“ Das typische, bittere kleine Lachen schlüpfte über seine Lippen. „Mir fehlt das Ventil.“
„Aber du bist ... ähm ... schon ... erregt?“, stammelte ich.
Noahs Kopf schoss herum; sein Mund stand offen und bewegte sich wie der eines gestrandeten Fisches – auf, zu, auf, ohne einen Laut zu erzeugen.
„Was? So ganz klar ist mir das nicht“, verteidigte ich mich mit hochrotem Kopf.
Für einige Sekunden sah er mich noch fassungslos an, dann drehte er sich um und stieß mich sanft zurück. Kopfschüttelnd kam er über mir zu liegen. „Wie kannst du so etwas überhaupt fragen? Ja, Em, ich platze innerlich beinahe vor ... Verlangen nach dir. War das jetzt klar genug?“
„Ähm ...“ Ich hatte vergessen, wie man sich verständlich artikulierte.
Noah lachte unter meinen holprigen Gedankenfetzen auf, küsste meine Stirn und rollte sich dann wieder neben mich. „Schlaf jetzt, Weib!“, bef ahl er in aufgesetzter Grobheit, während er seine Arme um meine Mitte schlang und mich zärtlich an sich zog.
Und so endete diese Nacht, wie bereits so viele zuvor: Wir hörten auf, als es am schönsten war. Dennoch hatte ich nie zuvor in meinem Leben so ruhig geschlafen, so entspannt und zufrieden, wie an Noahs Brust. Ihm erging es ebenso; er bewegte sich nicht einmal unter meinem Gewicht und schlief oft sogar weiter, wenn sein
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