Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)
Wecker klingelte. Wir taten einander gut – unsagbar gut.
Und je mehr Zeit Noah und ich zusammen verbrachten, je glücklicher wir wurden, desto mehr bezweifelte ich, dass das jähe Ende, das er unserer Beziehung prophezeit hatte, überhaupt eintreffen würde.
Was, in aller Welt, k onnte schon die Kraft besitzen, uns zu trennen?
Wenige Tage später steckten wir in den letzten Vorbereitungen zu unserer Reise. Jay war total aus dem Häuschen, und auch ich musste mir von Tag zu Tag mehr eingestehen, dass mich die Vorstellung des großen Premierenabends nicht länger kalt ließ. Mein Dad gab mir seine Kreditkarte und schickte mich in eine der exklusivsten Boutiquen Hollywoods, um mir zu einer dem Ereignis angemessenen Garderobe zu verhelfen.
Diese Chance auf Exklusiv -Shopping ließ sich Lucy erwartungsgemäß nicht entgehen. Sie überredete Kathy mit uns zu kommen und sammelte uns mit dem Amarok ein, damit wir es uns nicht anders überlegen und in letzter Sekunde doch noch kneifen konnten.
Für sich selbst wählte Lucy ein knielanges, enganliegendes Kleid in Nachtblau, das komplett mit Pailletten bestickt war und so perfekt passte, als wäre es ihr persönlich auf den Leib geschneidert worden. Sie sah schlichtweg umwerfend darin aus und drehte sich minutenlang zufrieden vor dem riesigen Spiegel hin und her, um sich von allen Seiten zu betrachten.
Kathy hingegen weigerte sich , auch nur ein einziges Kleid anzuprobieren. Sie beharrte darauf, ein vollkommen neues in ihrem Schrank hängen zu haben, das nur auf diesen Anlass gewartet zu haben schien. Hatte ich schon erwähnt, wie sehr ich Kathy für ihre unkomplizierte Art liebte? ... Nun, zumindest bis sie sich mit Lucy zusammentat und sich gemeinsam mit ihr gegen mich verschwor.
Die beiden verwendeten unglaublich viel Energie darauf, ein passendes Outfit für mich auszusuchen.
Schließlich – nachdem ich jedes einzelne verdammte Kleid dieser Boutique anprobiert hatte – fiel die Wahl auf ein seidenmattes, türkisfarbenes Kleid in einem ebenfalls knielangen, enganliegenden Schnitt. Silbern schimmernde Steinchen setzten dezente Akzente an Ausschnitt und Saum. Laut Noahs kleiner Schwester war es „ein Unikat, das gleichermaßen schlicht wie elegant anmutete“ . ... Pff!
Kathys Feststellung fiel wesentlich pragmatischer aus: „Wenn Noah dich so sieht, fällt er entweder rückwärts um oder postwendend über dich her“, erklärte sie nüchtern.
„Ich nehme es!“, rief ich. So prompt, dass meine Freundinnen lauthals losprusteten.
Noah war sichtlich nervös, als er mir sein Outfit zeigte.
„Ist das okay?“, fragte er und streckte mir einen grauen Anzug mit gleichfarbiger Krawatte und auf einem zweiten Bügel ein Hemd in sehr dunklem Rot entgegen.
Ich nickte begeistert. „Mehr als nur okay!“ Nie zuvor hatte ich Noah im Anzug gesehen. Er würde die Stars der Filmpremiere wie verblasste Sternschnuppen erscheinen lassen, so viel stand fest.
„Bordeaux“, murmelte ich gleichermaßen versonnen wie überrascht und fuhr über den Kragen des Hemdes. Noah drehte eine meiner Locken um seinen Zeigefinger. „Dein Haar“, erklärte er leise. Trotz meiner Begeisterung blieb seine Nase in ungebrochener Unsicherheit gerümpft. „Ich nehme auf jeden Fall noch einen schwarzen mit. Schwarz muss, meint Lucy. Aber ich dachte mir, es ist doch keine Trauerfeier, oder?“
Ich schüttelte den Kopf und schlang meine Arme um den Jungen meiner Träume. „ Nein, keine Trauerfeier – definitiv nicht.“
Langsam , aber sicher freute ich mich auf die Reise, die mir zuvor noch Kopfschmerzen bereitet hatte. Ich war nicht scharf auf die Veranstaltung und den Presserummel, den die Filmpremiere mit sich bringen würde. Aber ich freute mich darauf, nach New York zu reisen und meinen Dad zu diesem bedeutungsvollen Ereignis zu begleiten – Seite an Seite mit meinen besten Freunden. Und natürlich mit Noah.
Mein Vater reiste zwei Tage vor uns ab und ließ sich von Jason dazu breitschlagen, ihn und seine derzeitige Flamme schon vorab mitzunehmen. Jays neue Freundin war eine super aufgetakelte Blondine, die ich bereits bei unserer ersten Begegnung der mentalen Schublade Hirnlose Tussis zugeordnet hatte. Noah, der in diesem Moment an unserem Küchentresen gesessen und unter der Tischplatte meine Hand gehalten hatte, war unter meinem fiesen Gedanken plötzlich Cola aus der Nase geschossen, so sehr hatte er lachen müssen.
Mein Dad gab in diesen letzten Tagen unzählige
Weitere Kostenlose Bücher