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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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endlich wieder in die Augen sah. Sofort versank ich in dem sanften Türkis, das mir nie zuvor so verschleiert vorgekommen war. Noah sah aus, als würde er am liebsten losweinen.
    „Bereust du es, mir begegnet zu sein?“
    Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Gott, nein! ... Die vergangenen Wochen waren die schönsten meines ... Lebens. Nichts fühlt sich richtiger an, als wenn du bei mir bist.“
    Ich schluckte hart an der Wahrheit seiner bezaubernden Worte.
    „Warum bist du dann weggelaufen?“
    „Weil ich ... auch noch nie so hin - und hergerissen war.“ Wieder sah er mich so direkt an; dieses Mal wirkte sein Blick fast flehend. „Ich kann dir nichts Genaues sagen, Em. Ich habe versucht zu verhandeln, aber ... es gibt keinen Weg, offen zu dir zu sein. Ich verspreche dir aber, dass du es eines Tages verstehen wirst. Ich habe sein Wort. Es wird dauern ... hoffentlich noch sehr lange, aber ... irgendwann wirst du alles verstehen, das verspreche ich dir.“
    Momentan verstand ich gar nichts. Hoffentlich sehr lange? Warum hoffte er, es würde möglichst lange dauern, bis ich endlich Klarheit erlangte? Und ... er hatte sein Wort? Wessen? Mit wem hatte er verhandelt? War dieser mysteriöse Michael daran beteiligt? Ich wusste nicht so recht, ob ich den Typ wirklich mochte.
    Noah schüttelte den Kopf. „Ich kann mir vorstellen, wie unbefriedigend das für dich ist, aber momentan gibt es genau zwei Möglichkeiten, die Sache mit uns weiter anzugehen.“
    So, jet zt waren wir wieder zurück auf der Die-Sache-mit-uns- Ebene?
    Na schön, sei ʼs drum. Starten wir also neu!
    Ich hielt Noahs Blick und forderte ihn stumm auf, fortzufahren.
    „Die erste ist, dass wir – wie du es ursprünglich wolltest – unsere gemeinsame Zeit einfach genießen. Ohne weitere Fragen, was diese Besonderheiten angeht, die dir vollkommen zu Recht aufgefallen sind.“
    „Und die zweite?“, fragte ich bang.
    „Hm ...“ Noah wand sich unter der Antwort, die ihm offensichtlich nicht behagte.
    „Warte!“, rief ich. „Beantworte das nicht!“
    Seine Augen hatten es ohnehin schon getan. „Die zweite Lösung sähe in etwa so aus ... wie die letzten Tage, nicht wahr? Du würdest gehen?“, fragte ich mit zittriger Stimme.
    „Nein!“, antwortete er postw endend. „Aber du würdest denken, ich sei gegangen.“
    „Dann wähle ich Variante eins“, entschied ich ohne Zögern. In den haltlosen Zustand der vergangenen Tage zurückzufallen, erschien mir schier untragbar. „Ich stelle keine Fragen mehr, ich verspreche es.“ Das klang viel zu verzweifelt, was mir in diesem Augenblick jedoch vollkommen egal war.
    Noah sah mich lange an. „Und ... was ist mit ... du weißt schon .“
    Nein, ich wusste nicht – was man meinem ratlosen Gesicht wohl auch ansah.
    „Mit deinen ... unseren ... körperlichen Bedürfnissen?“, erläuterte er.
    Ich war mir sicher, spätestens unter dieser Frage wäre er errötet, wäre ihm das möglich gewesen.
    „Hm, nun ... diesen Bedürfnissen können wir doch ... zumindest teilweise nachgehen, oder?“
    Noah schmunzelte verlegen. „Ja, ich denke schon. Wenn du geduldig mit mir bist. Ich bin ... nicht gerade ein Experte auf dem Gebiet.“
    „Bislang gab es keinen Grund zur Beschwerde“, erwiderte ich und hoffte, die Stimmung damit aufzulockern. „Außer ...“
    „Ja?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
    „Dass du mitten in der Nacht abgehauen bist, mich völlig aufgewühlt zurückgelassen hast und mir am Morgen danach vorgeworfen ...“
    „ Em, es tut mir leid!“, unterbrach er mich und verbarg sein schönes Gesicht hinter beiden Händen. „Ich werde mich auch bei Adrian entschuldigen“, murmelte er, wohl mehr zu sich selbst als zu mir.
    „Du warst ernsthaft eifersüchtig?“ Ich konnte es noch immer nicht fassen.
    Langsam tauchte er hinter seinen Händen auf. „Rasend.“
    „Auf Adri an? Er ist dein Bruder, Noah!“
    „ Em ...“
    Seine Miene wirkte gequält; schnell berührte ich seine Wange. Was ist, fällt dir keine effektive Methode ein, mich zum Schweigen zu bringen?
    Noahs Augen wurden riesig, sein Blick wandelte sich hinter verwirrt blinzelnden Lidern – ungläubig, zweifelnd, überrascht. Dann, endlich, verzogen sich seine Lippen zu diesem atemberaubend einseitigen Lächeln und näherten sich wie in Zeitlupe den meinen. Aber Noah küsste mich nicht, wie erhofft, auf den Mund. Zunächst bedachte er mein Kinn und meine Wange, dann meine Nasenspitze und die Augenlider. Sein

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