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Blind Date Mit Einem Rockstar

Blind Date Mit Einem Rockstar

Titel: Blind Date Mit Einem Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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der Stelle zerfleischen, wenn sie über meinen Musikgeschmack lästerten. Ach was, Zoey würde sie für jeden blöden Spruch angreifen.
    Ich regte mich ein wenig ab – und stieß einen Raum weiter prompt auf Simon.
    »Hallo«, sagte er wortkarg.
    Er sah kurz auf, senkte aber schnell wieder den Blick. Anscheinend war er auch noch leicht fertig von der Feier.
    Ich wurde ein bisschen rot, da ich an den Kusstraum denken musste. Selbst am nächsten Morgen hatte ich Simons Lippen noch auf meinem Mund gespürt. Fast so, als hätten wir uns wirklich geküsst.
    Das hieß aber nicht, dass ich Simon jetzt mochte.
    Warum konnte er nicht mit fleischfressenden Tieren arbeiten?
    Ob eine Boa Simon mit Haut und Haaren verschlingen konnte? Ich wollte mir sowieso wieder mal ein Haustier anschaffen. Vielleicht sollte ich mir große, menschenfressende Reptilien zulegen.
    Meine Träumerei wurde von Simons Grunzen unterbrochen.
    »Steck ihn da rein«, wies ich ihn streng an.
    »Hier?«, fragte er unsicher.
    »Nein«, stöhnte ich. Es war die reinste Tortur, dass mein Exfreund von so grundlegenden Dingen wie Serviettenfalten keine Ahnung hatte und ich ihm dabei helfen musste. »Das ist total daneben.«
    »Dann mach du es!« Er zerknüllte die Serviette und warf sie auf den Boden. »Serviettenfalten! Gibt es eine Arbeit, die entwürdigender ist?«
    Irgendwie war es ganz witzig und unterhaltsam zu sehen, wie Simon mit seinen großen Fingern bei so etwas Banalem wie Serviettenfalten an seine Grenzen stieß.
    »Bassist in einer noch nicht erfolgreichen Band zu sein? Oder arbeitsloser Tierarzthelfer?«, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. Ich nahm eine rote Serviette und faltete sie schnell und ordentlich zu einer Lilie. Mein Kunstwerk stellte ich auf einen Teller. Dann machte mich gleich daran, weitere Servietten für die restlichen Plätze zu falten. »Das könnte aber auch daran liegen, dass du alles entwürdigst: deinen Beruf, deine Hobbys, deine Freunde …«
    »Du bist so charmant wie immer«, sagte Simon sarkastisch. »Kein Wunder, dass du keinen Freund hast.«
    Ich zerknüllte das Papiertuch in meiner Hand.
    »Wer sagt denn, dass Serena keinen Freund hat?«, konterte ich schnippisch. »Vielleicht hat Serena den wahr gewordenen Traum eines jeden Mädchens zum Freund. Der dazu auch noch extrem gut im Bett ist«, fügte ich schnell hinzu, »und–«
    »Und er ist imaginär«, stellte Simon fest. Er fluchte leise, als er eine Serviette einriss. »Du hast keinen Freund. Das erkennt man an deinem Verhalten. Du hättest mich am Montag in der Schule fast angesprungen.« Er lachte leise. »Dafür, dass du mich hasst, bist du ziemlich scharf auf mich.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Serena ist nicht scharf auf dich! Du hast nur gut gerochen!«
    Simon zuckte nur mit den Schultern. »Ich weiß, dass ich ziemlich attraktiv bin.«
    Mit einem lauten Schnauben wandte ich mich von ihm ab. Eigentlich wollte ich bald mit meinem Verführungsplan beginnen, aber leider wurde ich in seiner Nähe immer zu einer Zoey ähnlichen Furie, die ihn lieber anzickte, als ihn auf Sexgöttinnen-Art anzumachen und in mein Bett zu lotsen.
    Schade, dass Simon nicht wie Alex war, der die Demütigung sicher ganz erregend gefunden hätte.
    Wie das Schicksal so spielte, schickte mich Isabella ausgerechnet an den Tisch, an dem meine früheren Klassenkolleginnen saßen.
    Ich atmete tief ein – und nicht aus. Leider brachte ich es nicht über mein Herz, die Luft so lange anzuhalten, bis ich tot umfiel, weshalb ich murrend zu dem Tisch ging. Wenn Selbstmord ein Schulfach wäre, hätte ich wohl eine dicke, fette Fünf im Zeugnis stehen. Genauso bei dem Fach Verführung.
    »… und ich sage es euch!« Jennifer, von der man sich – wie bei mir – fragte, wie so etwas auf eine katholische Schule gehen konnte, beugte sich zu ihren Freundinnen über den Tisch. »In Polen kosten Brust-OPs viel weniger als hier! Mir egal, dass die Qualität schlechter ist. Ich trage auch ab und zu billige Schuhe von schlechterer Qualität.«
    Interessiert neigte ich den Kopf und erblickte rosarote Converse an Jennifers Füßen.
    »Das Einzige, was an dir billig ist, bist du selbst«, murmelte ich genervt. Dann setzte ich mein bestes falsches Lächeln auf, zückte meinen Block und fragte mit netter Stimme: »Was darf Serena euch zu trinken bringen?«
    Jennifer und ihre Freundinnen – oder Anhängerinnen – sahen mich mit abwertendem Blick aus ihren übertrieben geschminkten Augen an. Zum Glück war

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