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Blind Date Mit Einem Rockstar

Blind Date Mit Einem Rockstar

Titel: Blind Date Mit Einem Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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und schlitterte dann einen Meter weit, bevor sie kichernd zu Boden fiel.
    »Oh Gott, Serena kann nicht mehr!«, lachte ich ausgelassen.
    Ich legte mich auf die Bartheke, um ein bisschen zu schlafen und meine strapazierten Lachmuskeln zu schonen. Bald darauf hatte ich einen wirklich merkwürdigen Traum …
    »Serena?« Simon stand vor mir. »Kann ich mal kurz mit dir reden?«
    Ich träumte, dass ich im Pulse war und auf dem Boden saß. In einer Hand hielt ich eine Zitrone. Keine Ahnung wieso. Wahrscheinlich würde in Traumdeutungsbüchern stehen, dass die Zitrone für etwas Schlechtes, etwas Saures in meinem Leben stand.
    »Mach Platz«, sagte ich und klopfte auf den kalten Fliesenboden. Simon verzog ein bisschen das Gesicht, hockte sich aber ungelenk zu mir. Er war auch im Traum ziemlich betrunken.
    »Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Momentan bin ich so dicht, dass ich das kann.« Er machte komische Gesten mit seinen Händen. »Also, ich bin meistens so ein Arsch zu dir–«
    »Serena weiß. Serena hat dich nicht umsonst im Fitnessstudio ausgetrickst.«
    »Aber das will ich gar nicht sein. Wie soll ich das sagen, ohne komisch zu wirken …« Er machte eine Pause und sah mich lange an. »Du verwirrst mich.«
    »Serena verwirrt dich?«
    Er nickte.
    Mein Exfreund war immer so gemein zu mir, warum fing er jetzt damit an, dass ich ihn verwirrte? Ach, ja! Ich träumte doch.
    Simon redete und redete, während sich mein Blick auf seine Lippen versteifte.
    Das war doch ein Traum, oder? Also durfte ich ein paar blöde Sachen machen.
    »Serena fragt sich schon die ganze Zeit, ob man deine Piercings beim Küssen spürt.« Ich kicherte wie ein kleines Mädchen, das gerade etwas Verbotenes gesagt hatte. »Serena hat noch nie einen Jungen mit Piercings geküsst.«
    Auf einmal legte Simon eine Hand an meinen Hinterkopf. Gebannt beobachtete ich den Ausdruck in seinen grünen Augen.
    Die Farbe erinnerte mich an … grüne Smarties. Genau, und an grüne Fineliner.
    »Hast du schon viele Jungs geküsst?«, fragte er knurrend.
    Huch? Was war denn jetzt mit ihm los? Warum war er denn plötzlich so komisch?
    »Serena zählt nicht mit«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Es ist ja nicht so, als wäre jemals irgendwer Besonderes dabei gewesen. Außer …«
    Er bemerkte mein Zögern sofort. »Außer?«
    Ich kicherte schon wieder.
    Wer sollte denn schon der besondere Junge sein? In meinem jungen Leben hatte ich bis jetzt nur einen Jungen geliebt und nur deshalb etwas Aufregendes empfunden, als ich ihn küsste.
    »Serena … Vielleicht klingt das jetzt etwas seltsam, aber ich glaube, dass wir uns schon–«
    Simon brach abrupt ab. Was kein Wunder war, da ich meine Lippen auf seine drückte. Seine Lippen fühlten sich unglaublich real an. Sie waren weich und warm. Das kalte Metall seiner Piercings spürte ich fast gar nicht.
    »Was tust du da?«, fragte er erstaunlich gelassen.
    »Serena küsst dich. Magst du nicht von Serena geküsst werden?«
    »Doch«, sagte er und küsste mich zurück.

10. KAPITEL
SERENAS IMAGINÄRE FAMILIE

    Es war eine schlechte Idee, Sonntagabend zu arbeiten. Kaum hatte ich die Türschwelle überschritten, breitete sich ein mieses Gefühl in meinem Bauch aus. Nur drei Minuten später bewahrheitete sich meine üble Vorahnung.
    Im Biergarten saß eine Gruppe tratschender Mädchen in meinem Alter. Ich war mir sogar ganz sicher, dass sie so alt waren wie ich, weil ich vier Jahre lang mit ihnen auf die gleiche Schule gegangen war. Vier Jahre lang hatte ich mir ihre Hänseleien anhören und ihre Streiche ertragen müssen. Ich musste sie nur ansehen und augenblicklich fielen mir all die Sachen wieder ein, die sie mir angetan hatten. Jennifer, man konnte sie die Anführerin nennen, hatte mir einmal meine Geldbörse gestohlen, so dass ich keinen Busfahrschein mehr hatte und auch kein Geld, um einen neuen zu lösen. Da mir natürlich niemand das Geld lieh und meine Mutter arbeitete, musste ich fast fünfzehn Kilometer zu Fuß nach Hause gehen. Am nächsten Tag hatte mir meine Erzfeindin die Geldbörse mit den Worten ›Die habe ich gestern gefunden‹ und einem bösen Lächeln zurückgegeben.
    Ich wäre am liebsten auf der Stelle abgehauen, aber dann kam mir der Gedanke, dass sie mich vielleicht nicht mehr erkennen würden. Über was wollten sie jetzt noch herziehen? Meine Haut, die nicht mehr pickelig war? Meine Haare, die nicht mehr splissig waren? Mein Gewicht? Meine Klamotten? Meinen Musikgeschmack? Zoey würde sie auf

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