Blind Date Mit Einem Rockstar
an. »Meine Eltern wollen nicht, dass ich die Nacht bei Alex verbringe. Ich hatte jetzt fast einen Monat Hausarrest. Ich will mich nicht mehr heimlich mit Alex treffen. Außerdem hat er sich für die heutige Nacht sicher etwas Besonderes ausgedacht.« Sie blickte auf. Ihre Wangen verfärbten sich aber verdächtig rot. »Jetzt grinst nicht so dreckig.«
»Oh Zoeylein! Dein zweites Mal.« Ich konnte nicht anders, als sie zu umarmen. »Du musst dich doch nicht dafür schämen! Wir sind deine Freundinnen. Wir sind stolz auf dich.«
»Ähm, streng genommen …« Sie kratzte sich wieder an ihrem Tattoo. Alex würde ihr sicher bald eine Hundehalskrause umlegen. »Wir hatten in letzter Zeit oft Freistunden und … ja. Ich war bei Alex zu Hause.«
»Oh oh, Zoey, du kleine Verführerin«, kicherte Violet vom Fahrersitz aus. »Ich habe mich schon gefragt, warum du es immer so eilig hattest. Ich habe wirklich gedacht, du musst nach Hause.«
»Stimmt – Acid hat sich nach den Stunden auch immer in Luft aufgelöst«, erinnerte ich mich. »Wie ist Acid jetzt eigentlich im Bett?« Obwohl es ziemlich dunkel war, konnte ich erkennen, wie Zoey immer röter im Gesicht wurde. Sie wurde fast so rot wie die kleinen Totenköpfe auf ihrem Top und den Ärmeln ihrer Collegejacke.
»Das tut jetzt gar nichts zur Sache«, zickte Zoey herum. »Ich genieße die Zeit mit meinem festen Freund.«
»Im Bett«, ergänzte ich. »Hey, Serena will doch nur wissen, ob Acid Zoey auf eine der schönsten Weisen glücklich macht.«
»Wie war das Essen mit Acid?«, platzte Nell ungeduldig ins Gespräch.
Das brachte Zoey wieder ein bisschen runter. »Das war eigentlich ganz schön. Er hat mich zum Chinesen eingeladen und mir dann mein Geburtstagsgeschenk gegeben.«
Nell fuchtelte mit den Händen herum. »Jetzt zeig schon! Zeig!«
Zoey zog ein schwarzes Etwas an einer Kette unter ihrem Top hervor. »Alex hat gesagt, dass das sein erstes Plektrum war.« Sie drehte es um. »Und da steht mein Name drauf. Na ja, genauer gesagt Kali . Er wird mich nie Zoey nennen, oder?«
»Nie im Leben«, prophezeite ich ihr und tätschelte Zoeys Schulter. »Wollen Sie, der hier anwesende Alexander Seidl, die hier anwesende Kali zu Ihrer Frau nehmen?«
»Ich werde Alex nie heiraten!«, kreischte Zoey. »Ich meine, wie lange wird das zwischen uns halten? Ein Jahr vielleicht? Wenn ich Alex nicht vorher umbringe …«
»Vielleicht ist das zwischen euch die wahre Liebe!« Nell seufzte verträumt. »Oh, jetzt bekomme ich Lust Once Upon A Time zu schauen.«
»Ja, klar«, murmelte Zoey. »Weil es so etwas gibt.«
»In Büchern schon«, wandte Violet ein. »Oder wie Nell schon sagte, in Fernsehserien.«
Daraufhin entbrannte eine hitzige Diskussion zwischen Nell und Violet, welches Buch und welche Serie die schönste Romanze innehatte.
Und dann waren wir schon da.
Das Pulse wirkte wie ausgestorben. Der Parkplatz war bis auf Violets Porsche völlig leer. Außerdem torkelten keine Betrunkenen herum und man hörte keinen Mucks aus dem Inneren. Nur ein paar Lichter waren eingeschaltet.
»Geburtstagsknuddeln!«, rief Nell plötzlich aus.
Kichernd warfen wir uns auf Zoey. Wir waren jetzt alle – bis auf Nell – achtzehn, aber noch nicht wirklich erwachsen.
»Okay, okay!« Zoey tat so, als würde sie nicht lächeln. »Es ist kalt. Gehen wir vielleicht in den Club?«
»Da will wer zu Acid!«, trällerte Violet, die den Geschenkkorb und meinen Kuchen aus dem Kofferraum hievte.
Ich eilte zu meiner Freundin und nahm ihr den runden Kuchen ab. Eigentlich hatten wir Zoey einen in Penisform schenken wollen, aber uns war im letzten Moment noch klar geworden, was das bedeutet hätte: Zoey hätte wieder rumgenörgelt, wahrscheinlich hätte Alex gelacht, dann hätte sie ihn angeschrien und der hätte dann etwas Schweinisches gesagt. Und so weiter.
Eigentlich hatte ich gedacht, dass Alex den Club nur gemietet hatte, stattdessen hingen schwarze und rote Ballons von der Decke, es gab sogar Chips in Schüsseln und alle Flaschen waren ordentlich, sogar symmetrisch, aufgestellt. Für jemanden, der sich nie viel um Mädchen geschert hatte, legte er sich jetzt aber richtig ins Zeug.
Aus den Boxen drangen wie immer Coverversionen von Charthits.
Alex befestigte gerade ein Happy-Birthday -Banner über der Band-Couch.
»Kali!« Ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er seine Freundin erblickte. »Noch mal hallo Mädels«, begrüßte er uns.
Auf der Couch saßen bereits Craig und
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