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Blind Date Mit Einem Rockstar

Blind Date Mit Einem Rockstar

Titel: Blind Date Mit Einem Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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ich diesen Du-bist-doch-die-Verrückte-im-Dirndl-Blick schon gewöhnt.
    »Serena?«, fragte Victoria, die mit mir und Jennifer in einer Klasse gewesen war. »Bist du das?«
    »Kann schon sein«, meinte ich mit eisiger Stimme. Ich strich mir durch die blonden Haare. »Serena ist sich darüber selbst nicht besonders im Klaren. Also, wollt ihr jetzt etwas?«
    Außer einem Gehirn und Niveau, dachte ich sarkastisch.
    »Welche Serena?«, fragte Jennifer.
    Sie drehte sich zu mir um und musterte mich eingehend von oben bis unten. Doch bevor ihr Victoria die Frage beantworten konnte, blitzte in ihren Augen etwas Raubtierhaftes auf. »Wer ist denn dieser schnucklige Kerl da?«
    Sie deutete mit ihren roten Gel-Fingernägeln an mir vorbei auf Simon.
    Er faltete im hinteren Teil des Gasthauses immer noch Servietten. Seine Werke tummelten sich zusammengeknüllt auf den Boden vor ihm.
    »Simon, unser zweiter Kellner«, sagte ich.
    Ich spürte nur noch einen kalten Luftzug, da Jennifer längst aufgesprungen und zu ihm geeilt war.
    »Ich hätte gerne einen Pfirsichspritzer.«
    »Und ich ein Jacky Bull.«
    »Zwei Tequila, bitte.«
    Mit wütendem Blick drehte ich mich zu meinen ehemaligen Klassenkameradinnen um. »Serena hat für so etwas gerade keine Zeit!«
    Ich hätte wetten können, dass kein Lied besser zur Situation passte als Youʼre Going Down von den Sick Puppies :
    Iʼm not running, itʼs a little different now
    Cause one of us is goinʼ, one of us is goinʼ down …
    Jennifer stand bedrohlich nahe bei Simon. Er hatte die Hände vor der Brust verschränkt, ging also in die Abwehr, aber sie hatte ihre roten Krallen schon nach ihm ausgestreckt.
    Sofort fühlte ich mich so, als wäre sie in mein Revier eingedrungen.
    Wie konnte ich Jennifer von Simon wegscheuchen?
    Mein Blick glitt zu einem leeren weißen Kuvert und einem Kugelschreiber, der zufällig danebenlag. Die Idee, die vor meinem inneren Auge aufblitzte, war verrückt und genial zugleich. Ich krempelte meine Bluse hoch, schnappte mir das Kuvert und marschierte mit wütenden Schritten auf Jennifer und Simon zu.
    »Oh, Simon!« Ich wedelte vor Simons Augen und denen der Schlampe mit dem leeren Kuvert herum. »Danke für die Unterhaltszahlung! Jetzt kann Serena dem kleinen Chase endlich die Playmobil-Burg kaufen, die er sich zu seinem vierten Geburtstag wünscht!« Ich fiel meinem Ex mit geheuchelter Dankbarkeit um den Hals. »Kommst du mal wieder vorbei? Dein Sohn vermisst dich so sehr!«
    Ich schmiegte mich an seine Brust und genoss das Gefühl viel zu sehr, nach all der Zeit wieder von ihm in die Arme genommen zu werden. Wartet mal! Tatsächlich spürte ich Simons Arme, er hatte sie um meinen Rücken geschlungen.
    Ich hörte, wie sich Jennifer laut räusperte. »Ich muss jetzt gehen.«
    Glücklich und schweigend verharrte ich in der Umarmung, bis ich hörte, wie Jennifer ihre Freundinnen anbrüllte und sie zum Gehen aufforderte.
    »Was sollte das?«, knurrte Simon. Er stieß mich von sich weg, aber in seinem Blick konnte ich genau erkennen, dass er mich nicht nur umarmt hatte, weil er nicht wusste, wo er seine Hände sonst hätte platzieren können.
    Ich brauchte ein paar Sekunden, bis ich mir das Grinsen wieder verkneifen konnte.
    Mit einem Schulterzucken zerriss ich das Kuvert. »Das war Fausts Idee, obwohl ich vermute, dass Goethe der Drahtzieher war. Serena ist ja verrückt, wie du bereits weißt.«
    »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, dass du nur eine Konkurrentin vertreiben wolltest.« Er sah mir tief in die Augen. »Gib es doch zu, Serena: du stehst total auf mich.«
    Die Antwort glitt erstaunlich leicht über meine Lippen. »Nein.«
    Vielleicht, weil ich nicht auf Simon stand. Ich fand ihn sexy, aber sein unmögliches Verhalten machte es mir unmöglich , auf ihn zu stehen.
    »Ein wenig?«
    »Nein.«
    »Ein ganz kleines bisschen?«
    »Serena hasst dich«, stöhnte ich. »Serena steht nicht auf dich, weil sie dich ha–« Hatte ich nicht den Plan gefasst, Simon zu verführen? Ich räusperte mich. »Du bist ganz sexy, okay? Wolltest du das hören?«
    »Ja.« Er wirkte ziemlich zufrieden. »Jetzt würde ich das nur noch gerne glauben, Serena.«
    »Du willst einen Beweis, Horatio?«, neckte ich ihn. Ich wollte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange geben. Das würde schon ein Schritt in Richtung Verführung sein, wodurch ich nicht so wechselhaft wirken würde. Doch meine Überlegungen erübrigten sich, als sich zwei Hände von hinten auf meine Augen

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