Blind Date Mit Einem Rockstar
verlängerte Wochenende zu ihrer Schwester und meinen Großeltern gefahren. Es wurde wieder einmal Zeit, mich mit meinen Freundinnen bei nicht Nell-geprüften Horrorfilmen mit Süßigkeiten vollzustopfen. Schließlich stand Halloween vor der Tür!
Doch zuerst musste ich die Arbeit überleben.
»Äh, was darf Serena ihnen noch einmal bringen?« Ich nahm meine Kopfhörer von den Ohren. »Entschuldigung, Serena …, äh, Serena macht wegen ihrer Schizophrenie eine Musiktherapie.«
Meine Gäste, ein etwas älteres Ehepaar, schüttelten den Kopf, bevor sie ihre Bestellung noch einmal aufgaben.
Erstaunlicherweise glaubten mir einige Leute das mit der Musiktherapie. Eine komplette Lüge war es ja nicht. Es gab keinen besseren Song als Broken Heart von From Dawn To Fall , um über mein gebrochenes Herz hinwegzukommen.
Simon und ich gingen uns so gut es ging aus dem Weg und sprachen kein Wort miteinander. Wenn ich mich jedoch dabei ertappte, ihm mit traurigem Blick nachzustarren, kniff ich mir in den Arm. So wurden mir die Schmerzen wieder bewusst, die er mir zufügte.
Ich dachte, der Tag könnte nicht mehr schlimmer werden, aber dann sah ich etwas, das mein Herz vor Angst kurzzeitig lähmte: Jennifer saß ohne ihre Clique an einem Tisch und winkte mich zu sich.
Stöhnend stoppte ich den Song und machte mich auf den Weg ins Ungewisse.
»Serena, Serena.« Jennifer schenkte mir ein falsches Lächeln. »Lange nicht mehr gesehen, Schätzchen.«
Gott, bei diesem Schätzchen hätte ich mich übergeben können! Ich hatte ihr damals ein paar Monate lang vorgeheuchelt, ihre Freundin zu sein oder sie zumindest zu mögen. Was war mir denn anderes übrig geblieben? Simon, mein einziger Halt, war umgezogen und ich hatte die Erniedrigungen von ihr und ihrer Clique so etwas von satt gehabt.
»Du meinst letzte Woche?« Ich seufzte. »Du und deine Freundinnen seid ja oft hier. Was machst du überhaupt hier?«
»Aber wir haben nie miteinander geredet, Serena.« Sie klopfte lächelnd auf den Platz neben sich. »Setz dich doch.«
»Serena muss arbeiten«, sagte ich und wollte mich schon umdrehen und davonmarschieren, doch Jennifer packte meine Hand. Für ein Mädchen mit ihrer Statur hatte sie einen äußerst festen Handgriff. Das kam wohl von dem ganzen Nagellackfläschchen-Aufdrehen.
»Bleib doch hier, Schätzchen, und lass uns über alte Zeiten reden.« Ihr Blick glitt zu Simon. »Oder über den angeblichen Vater deines angeblichen Kindes. Ich weiß über deine Lüge Bescheid.«
Ich schnaubte und ließ mich auf den Platz neben Jennifer fallen. Irgendetwas war hier faul, und damit meinte ich nicht den abgelaufenen Joghurt, den ich im Kühlschrank gefunden hatte.
Ihr süßes Parfüm stieg mir in die Nase und brachte mich zum Niesen.
»Gesundheit, Serena«, sagte sie. Der hinterlistige Blick in ihren Augen war das Einzige, das man an ihr intelligent nennen konnte. Vielleicht war Jennifer keine gute Schülerin, aber sie war ausgezeichnet darin, Menschen zu manipulieren. »Lassen wir das höfliche Geplänkel weg. Ich bin hier, weil mich David geschickt hat.«
Mein Mund klappte auf. »Alexʼ Halbbruder hat dich geschickt? Was will er?« Und vor allem, was hatte Jennifer damit zu tun?
Was könnte David von mir wollen? Ich kannte ihn nicht, geschweige denn, dass ich diesen äußerst unsympathischen Typen schon mal gesehen hätte!
»Na ja, er will, dass Simon sich von Alex abwendet und Teil seiner Band wird.« Jennifer zuckte mit den Schultern. »Angeblich kennen sich die beiden von früher.«
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Mir behagte es gar nicht, dass David und Jennifer sich dem Anschein nach gut verstanden. »Was hat Serena mit der Sache zu tun?«
»Du bist doch seine Freundin«, meinte Jennifer. Sie zog einen Lippenstift aus ihrer Handtasche und schminkte ihre Lippen nach. »Bring ihn dazu, bei Davids Band einzusteigen, ansonsten wird David Simons Traum zunichtemachen. Genauso wie den von Alex und seiner Freundin. Diese Kali ist doch eine deiner besten Freundinnen, oder?«
Meine Fingernägel bohrten sich voller Wut in meine Arme. Was erlaubte sich dieser David nur?
»Weder Serena noch Simon würden Alex und Zoey verraten«, sagte ich. »Sag das deinem Chef David.«
Jennifer verzog ihre Mundwinkel nach unten. »Gut.« Dann lächelte sie mich kühl an. »Simon!« Jennifer schnippte mit den Fingern und winkte Simon heran. »Bedank dich bei deiner Freundin, dass du mit Alexʼ Band untergehen wirst. Falls du es dir
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