Blind Date Mit Einem Rockstar
schwieg.
»Bitte, Simon«, flehte ich beinahe. Meine Stimme war heiser. »Serena wollte dir etwas Grausames antun und sie versteht es, wenn du sie nie wieder so lieben kannst wie früher, aber das wäre nur ein einfacher Gefallen.«
»Ich kann nicht«, sagte er fast tonlos. »Du verstehst das doch, oder?«
Ich nickte, obwohl ich den Kopf schütteln wollte.
23. KAPITEL
SERENAS VORLIEBE FÜR ZOMBIES
Jeder, der meint, bei einem beschädigten Herzen würde nichts besser helfen als viel Schokolade und ein richtig kitschiger Liebesfilm mit Herzschmerz und Happy End, liegt definitiv falsch.
Als der Zombie mit fehlender Schädeldecke und fehlendem rechten Arm dem Macho-Arschloch die Gedärme aus dem Bauch riss, fühlte ich mich richtig, richtig gut. Da ich mir wegen Simon ohnehin schon viel zu viele Kalorien reingestopft hatte, knabberte ich während des Films kalorienarme Ananasstückchen.
Mit dem Film, der Ananas und der gemütlichen Decke vergaß ich sogar für Nanosekunden, dass ich noch ein kleines Riesen-Problem mit meinem Exfreund und besonders mit meinen Gefühlen für ihn hatte.
Komischerweise war meine Angst bei solchen Filmen wie weggeblasen. Mein gebrochenes Herz hatte mir Immunität geschenkt … oder so etwas in der Art.
Neben mir zuckte Violet schon wieder ängstlich zusammen. »Warum müssen wir uns ausgerechnet diesen Film anschauen?« Um die Zombies nicht mehr sehen zu müssen, hielt sie sich eine Tafel Schokolade vor die Augen. »Können wir uns nicht Gossip Girl ansehen? Oder etwas äh, Bekömmlicheres?«
»Hm …« Ich griff nach einer anderen DVD aus dem Stapel, auf dem sich außerdem zahlreiche leere Coladosen – für mich Zero – türmten. »Serena hat noch einen mit einem Zombie-Baby und … Hm, dieser handelt von Vampiren …«
Sofort sah Violet hoch. »Sexy Vampire?«
»Dem Cover nach zu urteilen nicht.« Ich zuckte mit den Schultern. »Serena wollte sich ja auch keinen Liebesfilm ansehen. Serena wollte etwas mit viel künstlichem Blut, von dem ihr nicht schlecht wird, und viele Szenen, in denen die Kerle grausam abgeschlachtet werden.« Freudestrahlend tippte ich auf ein Cover. »Der Typ hier sieht fast so aus wie Simon!«
»Serena, ich als deine Freundin und hochsensibler Mensch weiß, dass dich die Sache mit Simon ziemlich mitnimmt, aber wäre es nicht besser, wenn du und er getrennte Wege gehen würdet?«
»Wir tun doch schon unser Bestes«, knurrte ich. »Serena sieht hier Zombiefilme, während er sich wohl mit dem nächsten Mädchen vergnügt. Keine Ahnung warum, aber Serenas und Simons Wege kreuzen sich trotzdem immer und immer wieder. Aber Serena ist das egal. So etwas von egal!«
Es war mir so egal, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie ich mit der Gabel die Sofalehne aufgeschlitzt hatte. Schnell fischte ich eine Decke aus dem Bettkasten unter dem Sofa, um sie über den Schlitz zulegen.
Aber Violet beugte sich vor und betrachtete die weiße Füllung, die herausquoll. »Ja. Es ist dir sehr egal.«
»Du und Zoey, ihr habt es so schön«, seufzte ich. »Ihr beide seid noch nie von einem Jungen verletzt worden.«
»Zoey hat es mal für drei Minuten gedacht«, verbesserte mich Violet. »Damals, als sie Nell die dumme Lüge mit der Tour abgekauft hat.«
»Trotzdem, richtig gebrochen waren eure Herzen nie.« Ich legte mir eine Hand auf die Brust. »Selbst Nell hatte bis jetzt Glück!«
»Dafür werde ich bald zu einem härteren Fall als Zoey.«
»Wie meinst du das?«
Violet griff nach einem Stückchen Schokolade. »Kyle ist wirklich, wirklich süß«, sagte sie. »Ich kann nicht mal darüber meckern, dass es zwischen uns im Bett nicht stimmen würde. Aber …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin unzufrieden. Ich fühle bei Kyle nichts. Kein Verlangen, keine Sehnsucht, keine Liebe. Was, wenn ich nicht lieben kann?«
»Vielleicht kommt das noch«, meinte ich. »Bei keiner von uns dreien kann man von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Zoey und Alex haben sich anfangs nur gestritten, Nell wollte Craig so schnell es ging loswerden und Serena und Simon waren einmal beste Freunde …« Ich seufzte betrübt. »Alles, was sich Serena wünscht, ist ein vernünftiges Gespräch mit Simon über unsere Gefühle.«
»Würdest du ihm dann sagen, dass du immer noch in ihn verliebt bist?«, fragte Violet, die sich grinsend zu mir vorgebeugt hatte.
»Wenn es sich Simon nicht schon längst denken kann, dann ja.«
»Du weißt schon noch, dass du zugestimmt hast, dass wir alles
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