Blind Date Mit Einem Rockstar
seid. Also, ich nehme an, dass es eine Lüge von ihr war, dass sie Gitarrenstunden nehmen will, um Alex zu überraschen?« Er stieß ein lautes Schnauben aus. »Ist es gerade in , mich anzulügen?«
»Simon«, begann ich mit leiser Stimme. Ich sah ihm nicht in die Augen, sondern knapp daran vorbei. »Serena muss mit dir reden.«
Simon schwieg für eine Weile.
»Ignorierst du Serena jetzt?«, fragte ich ihn. Ganz kurz streifte ich seinen Blick. Die Kälte und Feindseligkeit ließen meinen Körper erzittern. »Serena tut es ja le–«
»Sag jetzt ja nicht, dass es dir leid tut!«, zischte Simon. Ich schreckte zusammen, als seine flache Hand nur ein paar Zentimeter von mir entfernt gegen die Mauer donnerte. Sein heißer Atem strich über meine Wange und seine Brust drückte hart gegen meine. Am liebsten hätte ich Simon geküsst, doch es war weder die richtige Situation noch der passende Moment.
»Seit ich dich verlassen musste, habe ich nie wieder ein Mädchen geliebt«, sagte Simon mit harter Stimme. »Und dann? Dann kamst du! Ich konnte mir selbst nicht die Faszination erklären, die du von Anfang an auf mich ausgeübt hast … Ich war so blöd! Ich habe immer wieder gedacht, dass diese Ähnlichkeiten unmöglich ein Zufall sein können.«
Bei jedem Wort, das ihm mit viel Anstrengung über die Lippen kam, zog sich mein Herz schmerzlich zusammen.
»Du hast mich gleichermaßen genervt wie angezogen.« Er stieß ein heiseres Lachen aus. »Und dann habe ich mich zum zweiten Mal in das gleiche Mädchen verliebt!« Sein Blick war so stechend, dass ich ihm nicht ausweichen konnte. »Du warst all die Jahre die Einzige für mich.«
»Aber du hattest was mit mehreren Mädchen«, merkte ich trocken an.
Simon stöhnte laut. »Ich dachte, dass ich dich nie wiederfinden würde! Außerdem wurde mir immer wieder bewusst, dass ich doch gar nichts über dich wusste! Ich kenne doch nicht einmal jetzt deinen Nachnamen. Und–« Er drückte mich noch mehr gegen die Wand. »Bist du noch Jungfrau, Serena? Hast du auf mich gewartet?«
Nein, das hatte ich nicht.
»Wir beide hatten nicht die Zeit für solche Details.« Ich legte eine Hand aufs Simons Brust, aber in seiner Wut schien er nicht einmal das zu bemerken. »Unsere Liebe hatte nur ein paar Monate Zeit, Simon.«
»Welche Liebe?«, fauchte er. »Du wolltest mich verführen und mir danach das Herz brechen, deine Worte, Serena. Wie sehr kannst du mich denn geliebt haben, wenn du so etwas Grausames vorgehabt hast?«
Ich beugte mich vor und bevor Simon reagieren konnte, hatte ich die Lippen auf seine gelegt. Worte schienen im Moment nicht viel zu bringen, weshalb ich diese Alternative wählte. Für einen Moment erwiderte Simon den Kuss, bevor er mich von sich wegschob.
»Was hast du dir dabei gedacht?« Simons Stimme klang schwach. »Warum verspottest du mich?«
»Serena verspottet dich doch nicht!« Ich schüttelte den Kopf. »Glaubst du, dass Serenas Herz nicht auch gebrochen ist? Simon, Serena hat dich auch geliebt!«
»Und genau deswegen wolltest du mir das alles antun«, spie er voller Verachtung aus. »Wenn das Liebe ist, weiß ich nicht, was Hass ist.«
»Du verstehst Serena falsch …«
»Und du verstehst mich nicht, Serena.« Er schüttelte den Kopf. »Du bist nicht mehr die Person, die ich geliebt habe. Du bist nicht einmal mehr eine Person, die ich lieben könnte!«
22. KAPITEL
SERENAS GUT GEMEINTER VORSCHLAG
Ich hatte einen neuen Weg gefunden, den Schmerz zu unterdrücken: Ich reduzierte einfach mein Denken auf das Nötigste. Einatmen und ausatmen. Wenn ich meine grauen Zellen dennoch anstrengen musste, dann dachte ich an alles Mögliche außer …, ihr wisst schon wen – nein, ich meine nicht Lord Voldemort.
Das Ganze war eigentlich ziemlich leicht: In der Schule passte ich auf und stopfte mein Hirn mit Stoff voll, so dass ich nicht an ihn denken musste. Zu Hause lief ich mit Kopfhörern rum und lernte wie Zoey Lyrics auswendig. Zu meinem Glück musste ich einen Song bis zu zwanzig Mal hören, um ihn auswendig zu lernen, nicht so wie Zoey und Alex, die ziemlich jeden Song spätestens nach dem dritten Mal in und auswendig konnten.
Bis ich wieder zur Arbeit musste, ging es mir ziemlich gut. Irgendwann aber musste ich wieder dahin, weil mir meine Mom das Handy aus der Hand gerissen und Isabella gesagt hatte, dass ich in der Lage wäre, zu arbeiten. Ich hätte meiner Mutter in dem Moment den Kopf abreißen können! Glücklicherweise war sie über das
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