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Blinde Angst

Titel: Blinde Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George D Shuman
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Fall des ermordeten Fußballtrainers Bob Woolmer wieder aufnehmen, der in seinem Hotelzimmer im Jamaica Pegasus ...«
    Der Bildschirm erlosch.
    Bedards scharf blickende Augen wirkten zu klein für seinen Körper. »Was habt ihr dazu zu sagen?«, rief er in die Runde. Die Adern an seinem Hals traten hervor.
    »Sie ist gesprungen, Patrón«, meldete sich der Mann neben ihm. »Ich konnte sie nicht aufhalten.«
    Bedard drehte abrupt den Kopf und sah seinen alten Wächter an. »Gesprungen«, wiederholte er. »Gesprungen, hast du gesagt, Philippe?«
    Der Wächter nickte eifrig. »Ich konnte nichts machen, Patrón.«
    »Und wer hat die Tür aufgemacht, damit sie ... springen konnte?«, fragte Bedard. »Willst du mir erzählen, dass sie die Tür des Flugzeugs selbst aufgemacht hat?«
    Philippe seufzte und faltete die Hände wie zum Gebet. »Es war heiß, Patrón, ich habe die Tür aufgemacht, weil ihr übel war.«
    Bedard klappte eine goldene Zigarettendose auf und nahm eine amerikanische Zigarette heraus.
    »Ach, wirklich?« Bedard steckte sich die Zigarette in den Mund und wartete, dass Matteo mit dem Feuerzeug kam und ihm Feuer gab.
    »Wenn es heiß im Flugzeug ist, macht ihr die Tür auf?«, fragte Bedard, sah kurz den Piloten an und wandte sich dann wieder Philippe zu.
    Der Pilot, der am anderen Ende des Tisches saß, sah auf seine Hände hinunter und schüttelte schließlich den Kopf.
    Der Wächter rutschte auf seinem Platz hin und her, sagte aber nichts.
    »Was ist dann passiert?«, fragte er den Piloten.
    »Er hat mir ihr gespielt, Kommandant.«
    »Gespielt?«, fragte Bedard und blickte zwischen dem Wächter und dem Piloten hin und her.
    »Er hat ihr Angst gemacht, Kommandant. Philippe wollte, dass sie sich auszieht. Er hat zu ihr gesagt, dass er sie aus dem Flugzeug werfen würde, wenn sie sich nicht auszieht.«
    Bedard hob eine Hand, um den Piloten zum Schweigen zu bringen, dann wandte er sich Philippe zu.
    »Erzähl du mir doch, wie es war, Philippe. Was hast du mit dem Mädchen gemacht?«
    Der alte Wächter zuckte mit den Achseln, seufzte tief und blickte zur Decke hinauf. »Ich wollte sie nur nackt sehen.«
    »Du wolltest sie nackt sehen?«, wiederholte Bedard.
    Der Wächter nickte. »Ich habe nur ein bisschen mit ihr gespielt, Patrón.«
    Ein tiefes Knurren ertönte im Raum.
    »Aber sie ist tot«, fügte Philippe hastig hinzu. »Sie kann niemandem etwas sagen, Patrón. Ich werde Ihnen den Verlust ersetzen.« Er versuchte zu lächeln, während ihm der salzige Schweiß in den Augen brannte – doch er wagte nicht, sich die Augen zu wischen.
    »Du willst sie mir ersetzen«, versetzte Bedard. »Weißt du, wie viel sie wert ist, Philippe?«
    Philippe schüttelte betreten den Kopf.
    »Tank das Flugzeug auf«, sagte Bedard drohend zum Piloten. »Du bringst Philippe auf den Ansitz in Santa Marta.«
    Bedard wandte sich wieder Philippe zu. »Du bleibst in Kolumbien, bis wir anderen nachkommen.«
    Philippe sah sich unsicher im Raum um, dann trat ein breites Lächeln in sein Gesicht und er seufzte erleichtert. Er beugte sich vor, um Bedard die Hand zu schütteln, und sein feuchtes Hemd löste sich mit einem schmatzenden Geräusch von der Sessellehne.
    »Ja, Patrón, danke, Patrón.«
    Bedard ignorierte die ausgestreckte Hand des Wächters und erhob sich von seinem Sessel. »Wartet oben«, sagte er zu Philippe, worauf der Pilot und der dankbare Wächter den Raum fast im Laufschritt verließen.
    Als sie draußen waren, wandte sich Bedard seinem Leibwächter zu.
    »Was soll ich tun, Kommandant?«
    »Du fliegst mit ihnen, Matteo. Wenn ihr vor der Küste von Kolumbien seid, wirfst du Philippe aus dem Flugzeug. Dann komm zurück nach Port-au-Prince und kümmere dich um die Sache mit dem Oberst.«
    »Jawohl, Kommandant.«
    »Wie lange wird es noch dauern, bis die Sprengsätze gelegt sind?«
    »Wir fangen heute wieder mit den Bohrungen an. Der neue Mann sagt, dass wir in drei Tagen fertig sind.«
    »Sorg dafür, dass es in zwei Tagen passiert, und lass Jetboote in den Hafen von Tiburon kommen. Ich will, dass sie bewaffnet und startklar sind.«

19
    Kingston, Jamaika
    Sherry Moore krallte sich in die Armlehnen ihres Sitzes, als die Maschine der Air Jamaica über die Landebahn hüpfte und der Jet durch Schubumkehr gebremst wurde. Sie wäre vielleicht dankbar gewesen, wenn sie gewusst hätte, dass sie die ausgebrannte DC-9 nicht sehen musste, die man am Ende der Rollbahn in den Dschungel geschoben hatte.
    »Du fühlst dich bestimmt

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