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Blinder Hass

Titel: Blinder Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Highway vor dir her fahren. Wenn du zu Hause bist, gehst du durch die Hintertür rein und gleich in den Keller runter. Die beiden Männer vor dir werden noch zwei Blocks weiterfahren, dann aussteigen und zurücklaufen. Für den Fall, dass er Jesse verfolgt, haben wir also zwei Leute im Haus, zwei draußen und noch zwei direkt hinter ihm.«
     
    »Was mache ich denn die ganze Zeit?«, fragte Margaret.
    »Mir wär’s am liebsten, wenn Sie hierbleiben«, sagte Virgil. »Oder in meinem Motelzimmer in Bluestem warten. Wir halten Sie über alles auf dem Laufenden.«
     
    Virgil nahm die Tasche mit dem Abhörset und zog den Reißverschluss auf. Die beiden Mikrofone und der Sender waren zusammen nicht größer als eine Streichholzschachtel, und die Mikrofone selbst waren so flach wie Pennystücke. »Das ist ein Sender«, sagte Virgil und zeigte ihn den beiden Frauen. »Und hier sind zwei Mikrofone, sie sind unabhängig voneinander mit dem Sender verbunden. Das Ganze funktioniert wie ein Handy, aber die Mikrofone sind sehr viel besser. Wir kleben dir die Mikros an den Oberkörper - am besten trägst du ein T-Shirt - und befestigen den Sender im Kreuz von innen am Bund deiner Jeans. Dann können wir dich hören und gleichzeitig alles aufnehmen … Wenn du mit ihm sprichst, quetsch ihn über die Mondtätowierung aus, über die Sache mit dem Mann im Mond«, fuhr Virgil fort. »Und sag ihm ins Gesicht, dass er gewusst haben muss, dass Judd sein Vater war. Wie sollte ein Zeitungsreporter in den Twin Cities, der schon berufsbedingt neugierig ist und dem in St. Paul sämtliche Dokumente zur Verfügung standen, nicht gewusst haben, wer sein Vater ist? Und hatte er nicht auch Großeltern, und hätten die es nicht gewusst? Er wird es nicht mögen, dass du ihm diese Fragen stellst. Er wird dich unbedingt daran hindern wollen, auch künftig weiter Fragen zu stellen. Deshalb wird er ganz bestimmt hinter dir herfahren.«
    »Und wenn er das alles nicht macht?«, fragte Jesse. »Wenn er einfach nach Hause fährt und ins Bett geht?«
    »Tja, dann müssen wir uns was anderes überlegen. Aber ich glaube, dass er dich angerufen hat, weil er irgendwas vorhat.«
    »Ich bin froh, wenn ich es hinter mir hab«, sagte Jesse.
    »Das sind wir alle«, erwiderte Virgil.
     
    Als Virgil um halb acht zum zweiten Mal von Worthington wegfuhr, war Jesse einsatzbereit, Mikrofone und Sender waren auf Tonwiedergabe und Aufnahmequalität getestet.
    Um fünf nach acht war Virgil wieder im Gerichtsgebäude. Es wurde allmählich dunkel, die Häuser an der Main Street warfen lange Schatten, und die nach Westen hinausgehenden Fenster reflektierten rotes Licht. Die Sonne würde kurz vor neun untergehen.
    Stryker wartete bereits mit den beiden Curlys sowie mit Jensen, Carr und zwei Männern, die Padgett und Brooks hießen.
    Virgil lehnte sich gegen die vordere Kante von Strykers Schreibtisch. »Ich habe Beweise dafür, dass Todd Williamson in der Lage gewesen sein könnte, die Gleasons, die Schmidts und die beiden Judds umzubringen, und dass er möglicherweise auch ein Motiv dafür hatte. Heute Abend werde ich ihn über Jesse Laymon mit diesen Beweisen konfrontieren und hoffe, dass ihn das zum Handeln zwingt. Die beiden treffen sich um zehn in der Dairy Queen. Nach diesem Treffen, das ich überwache und aufzeichne, wird Jesse so schnell wie möglich nach Hause fahren. So schnell, dass Williamson sie nicht überfallen oder von der Straße drängen kann. Die Deputys Padgett und Brooks« - er nickte den beiden zu - »werden bereits bei ihr im Haus sein und auf sie warten. Jim und Larry werden versuchen herauszukriegen, von wo aus Williamson zu dem Treffen geht, ihn beobachten und ihm zur Dairy Queen folgen. Die beiden Curlys werden in zwei Autos südlich von der Dairy Queen warten. Sobald Jesse losfährt, möchte ich, dass Sie auf dem Weg zu ihrem Haus vor ihr herfahren. Der Rest von uns fährt hinterher, so dass wir ihn eingekeilt haben, falls er ihr folgt.«
    »Was soll ich denn tun?«, fragte Carr.
    »Ich hab eine etwas heikle Aufgabe für Sie, wenn Sie dazu bereit sind«, sagte Virgil. »Ich möchte, dass Sie Zivilkleidung tragen, aber bewaffnet sind. Dieser Mann ist gefährlich. Sie werden mit Ihrem eigenen Auto fahren, und sobald Larry Williamson in die Dairy Queen gehen sieht, möchte ich, dass Sie dort parken und sich ein Eis kaufen. Essen Sie das Eis auf einer der Bänke vor dem Lokal und halten Sie dabei immer eine Hand an Ihrer Waffe.«
    Sie lächelte. »Hört

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