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Blinder Hass

Titel: Blinder Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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passiert ist.«
    »Hast du in der Zeitung nachgesehen?«
    »Die Zeitung ist auf Mikrofilm in der Bibliothek«, sagte er. »Und jemand hat die Spule von Mitte 1969 gestohlen, aber es lässt sich natürlich nicht feststellen, ob das die ist, die wir suchen.«
    »Also wirklich, Virgil. Du magst ja …« Sie zögerte. »Weiß Jim davon?«, fragte sie dann.
    »Noch nicht. Ich werd’s ihm sagen, wenn ich ihn sehe, aber ich glaube, er ist im Moment unterwegs«, erklärte Virgil.
    »Unterwegs? Das kann doch nicht sein«, sagte sie. »Was ist denn sonst noch passiert?«
    Er grinste. »Ich habe geschworen, es niemandem zu sagen.«
    »Ist mir egal - sag’s mir trotzdem.«
    Virgil lachte. »Ich glaube, er führt gerade Jesse Laymon zum Essen aus. Irgendwo weit weg, wo ihn niemand sieht. Weil er nämlich eigentlich Tag und Nacht an dem Fall Roman Schmidt arbeiten sollte, selbst wenn es nichts zu tun gibt.«
    »O Gott.« Sie zupfte an ihrer Unterlippe. »Nun ja, ich hoffe, er kriegt sie ins Bett. Und wenn ja, hoffe ich, dass es sich lohnt. Denn er hat hier echt Probleme, Virgil. Ich würde mich nicht wundern, wenn einer von den Curlys eines schönen Tages erklärt, dass er für das Amt des Sheriffs kandidiert.«
    »Meinst du?«
    »Big Curly hatte schon gemeint, er wär der ideale Nachfolger von Roman Schmidt. Vielleicht ist er mittlerweile darüber hinweg, aber Little Curly würde den Job sofort nehmen.«
    »Die kamen mir aber beide nicht besonders brillant vor«, sagte Virgil.
    »Nein, das nicht, aber die Familie lebt schon ewig hier, sie kennen jeden, haben jedem hier in der Gegend schon mal auf die Schulter geklopft und sind beide recht gutmütig. Wenn Jim tatsächlich scheitert, wird einer von ihnen kandidieren.«
    »Ach was, wir kriegen den Kerl. Nächste Woche oder so«, sagte Virgil.
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Wird noch jemand getötet werden?«, fragte sie.
    Er musste einen Augenblick darüber nachdenken. »Vielleicht«, sagte er schließlich.
     
    Joan bat ihn, den Truck in der Scheune zu parken, als kleinen Akt der Diskretion, dann gingen sie durch das niedrige Gras zum Bach und den Pfad hinauf zum Stryker-Pool. Mit den Turnschuhen lief es sich besser; Cowboystiefel waren nicht dafür geschaffen, um damit auf Felsen herumzuklettern. Oben auf der linken Seite des Tümpels öffnete Joan den Matchbeutel und zog einen Quilt hervor. »Direkt vom Wal-Mart, macht die Felsen weicher«, sagte sie.
    Virgil packte das Essen und das Bier aus, und als er aufblickte, war sie bereits dabei, ihre Bluse aufzuknöpfen. Er hockte sich auf den Felsen und sah ihr dabei zu, wie sie die Bluse auszog, dann Schuhe, Socken und Jeans, den BH aufhakte und auf die übrigen Kleider warf und schließlich ihre Unterhose auszog. »Siehst du was, was dir gefällt?«
    »Ja, klar«, antwortete er.
    »Wer zuerst drin ist«, sagte sie, sprang über den Felsenrand und landete zwei Meter weit im Wasser, während Virgil, so schnell er konnte, Schuhe, Hemd und Hose auszog. Fünfzehn Sekunden nach ihr sprang er ebenfalls ins Wasser, das belebend über ihm zusammenschlug. Als er auftauchte, war sie neben ihm und drückte seinen Kopf wieder nach unten.
    Sie spielten einige Minuten im Pool, lachend und herumplantschend. Das Wasser war kühl, aber nicht zu kalt und wirkte erfrischend in der Sommerhitze; und die Felsen, die direkt von der untergehenden Sonne beschienen wurden, waren warm wie Toast.
    Die Rückwand des Tümpels auf der Ostseite, wo die Quelle herunterkam, war zu einer steilen Rampe ausgewaschen. Oben auf der Rampe befand sich ein schmaler, mit Gras bewachsener Streifen Erde, und dahinter führte ein felsiger Hang hinauf bis zum Bergkamm. Die Wände auf der Nord- und Südseite ragten ungefähr zwölf Meter senkrecht in die Höhe und bestanden aus hartem rotem Fels. Ein Junge aus der Gegend war mal als Mutprobe von dort oben heruntergesprungen, erzählte Joan, war an einer nicht sehr tiefen Stelle gelandet und hatte sich die Fußknöchel gebrochen, als er unten aufkam. »Das war’s dann für ihn«, sagte sie. »Wir mussten ihn nach unten tragen.«
    Im Westen lag die Öffnung der Schlucht, wo die Sonne gerade mittendrin unterging. Das tat sie im Mai und im August, erklärte Joan, danach bewegte sie sich je nach Jahreszeit weiter nach Norden oder Süden.
    Sie prusteten sich gegenseitig Wasser ins Gesicht, dann probierte Virgil ein neues Spiel aus. Er hatte mit einer Hand in ihre Schamhaare gegriffen, und ihre beiden Hände lagen auf seiner Brust. Gerade

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