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Blitz kehrt heim

Blitz kehrt heim

Titel: Blitz kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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anderes können wir kaum tun, denn der Weg zurück ist zu weit“, meinte Volence. „Allerdings läßt sich nicht vorausberechnen, wie lange ein Fußmarsch dauern wird, obendrein ohne Nahrung und mit so wenig Wasser...“
    Henry wies mit dem Kopf auf das Kamel: „Zwei und zwei können immer abwechselnd reiten und so Kräfte sparen.“
    „Außerdem haben wir unsere Pistolen“, erinnerte Alec, „und können versuchen, Gazellen zu jagen.“ Volence nickte und sagte dann zu dem jungen Beduinen: „Raj, du mußt uns nun führen. Wir sind völlig in deiner Hand.“
    Den ganzen Tag lang wanderten sie stolpernd durch den glühend heißen Sand. Mit dem Reiten auf dem Kamel wechselten sie stündlich ab, Alec ritt mit Henry und Raj mit Volence. Von dem geringen Wasservorrat wagten sie jeweils nur ihre Lippen zu befeuchten, denn wenn der Schlauch geleert war, standen sie vor dem Dursttod. Alec ließ unentwegt seine Augen umherschweifen, in der Hoffnung, irgendwo ein jagdbares Lebewesen zu erspähen und vielleicht auch Beduinen. Aber den ganzen Tag über sahen sie nichts und niemand.
    Die Sonne sank; doch sie entschlossen sich erst, anzuhalten, nachdem die schwarze Wüstennacht hereingebrochen war. Dann legten sie sich neben das Kamel und schliefen in tiefer Erschöpfung ein.
    Raj weckte sie im Morgengrauen; er wollte, daß sie vor Sonnenaufgang aufbrachen. Stumm erhoben sie sich und waren wenige Minuten später wieder auf dem Marsch, im Vertrauen darauf, daß Raj sie in der richtigen Himmelsrichtung führte. Spät an diesem Nachmittag hielten sie an, um zu ruhen. Der Hunger wühlte grausam in ihren Eingeweiden, ihre Gesichter waren hager, ihre Kehlen ausgedörrt, ihre Zungen geschwollen. Es kostete sie große Anstrengung zu sprechen, und mehr wie ein heiseres Flüstern gelang ihnen nicht. Alec hob seine glasigen, entzündeten Augen zu dem Wasserschlauch, den Raj ihm hinhielt. Auf jeden kam nur noch ein kleiner Schluck, dann war der Schlauch leer.
    Sie schleppten sich weiter. Alec ging hinter dem Kamel und bedachte, daß sie das Tier bald töten müßten, um sich seinen Wasservorrat anzueignen. Zwar würden sie vielleicht noch einen Tag durchhalten können, ohne zu essen, aber nicht mehr, ohne zu trinken.
    In der Nacht, als Volence und Henry schliefen, schüttelte Raj Alec wach und bat ihn, mitzukommen, er brauche ihn. Sie gingen zu dem Kamel. „Wir müssen seine Beine zusammenbinden“, erklärte der junge Beduine und wies auf zwei Stricke, die er in der Hand hielt. Alec wunderte sich, weshalb das nötig wäre, aber er nickte, da seine dick geschwollene Zunge es ihm unmöglich machte, zu antworten. Mühsam fesselten sie Vorder- und Hinterbeine des Tieres; hernach nahm Raj seine Peitsche und reichte Alec ein Stück Segeltuch, das als Sattelunterlage gedient hatte. Er erklärte Alec, daß das Segeltuch dazu dienen sollte, den Wasservorrat des Kamels aufzufangen, und wies ihn an, es unter das Maul des Tieres zu halten. Dann ergriff er das Halfter des Kamels, öffnete ihm mit geschickten Händen das Maul und schob ihm den Peitschenstiel tief in die Kehle hinein. Das Kamel brüllte auf, hob den Kopf und erbrach das Wasser aus den Vorratskammern seines Magens. Alec fing die grünliche Flüssigkeit auf und füllte sie mit äußerster Vorsicht in den Wasserschlauch, den Raj ihm hinhielt. Dann befreiten sie das Kamel von seinen Fesseln und legten sich wieder zum Schlafen nieder, den Wasserschlauch zwischen sich.
    Der nächste Tag war noch schlimmer als die vorhergegangenen. Ihre übermüdeten Beine strauchelten immer wieder und knickten unter dem Gewicht ihrer ausgemergelten Körper ein. Das Wasser verschaffte ihnen eine kleine Erleichterung; doch ihre Mägen schrien nach Nahrung, und ihre halbirren Augen streiften verlangend das Kamel.
    „Wir werden es heute abend töten“, flüsterte Raj Alec zu, „es ist ohnehin entkräftet und quält sich nur. Wir brauchen sein Blut und sein Fleisch; sonst kommen wir nicht mehr weiter.“
    Als die Sonne sank und die Dunkelheit hereinbrach, schossen sie dem Kamel eine Kugel durch den Kopf, tranken von seinem Blut und aßen von seinem Fleisch. Endlich einmal wieder gesättigt, sanken sie in tiefen Schlaf.
    Am andern Morgen lösten sie das übrige Fleisch vom Gerippe des Kamels, schnitten es auf Rajs Rat in schmale Streifen, die an der Sonne rasch trockneten, und machten sich gegen Mittag, ein wenig gekräftigt und auch zuversichtlicher, wieder auf den Weg.
    Meile auf Meile legten sie in

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