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Blitz kehrt heim

Blitz kehrt heim

Titel: Blitz kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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fügte er hinzu: „Und Ibn ist der Mörder meiner Eltern!“
    „Er hat es selbst gesagt“, erwiderte Alec. „Und Ibn wird den gerechten Lohn dafür erhalten. Aber jetzt haben wir genug gehört und müssen auf schnellstem Wege zu Abu, um ihn ins Bild zu setzen! Oder bist du zu tief erschüttert, um sogleich weiterzureiten?“
    „O nein!“ erwiderte Raj. „Denn weder Ibn noch die mit ihm verbündeten Schufte werden mich töten, vielmehr werden sie um Gnade winseln und auf die Knie fallen vor dem Zorn meines Stammes! Ich werde Abu bitten, meinem Bruder unverzüglich mitzuteilen, was wir eben erfahren haben, und dann werde ich ihn hierher begleiten!“
    Ihre Blicke suchten wieder Ibn, der auf seine Hütte zuging, gefolgt von zwei großen Beduinen, die die schmächtige Gestalt des Mannes mitschleiften, der seinen Ungehorsam mit dem Leben bezahlen sollte. Die anderen teilten sich wieder in kleine Gruppen auf, und ihre schrillen Stimmen besagten, daß sie ihre Zänkereien fortsetzten, in denen Ibn sie unterbrochen hatte.
    Die beiden heimlichen Ohrenzeugen schlichen sich leise aus ihrem Versteck und zu ihren Pferden. Dort sagt Alec: „Es ist am besten, wenn du allein reitest, Raj! Einer von uns muß hierbleiben, um das Weitere zu beobachten. Überdies wirst du allein schneller vorwärtskommen!“
    „Ich kann mir denken, warum du nicht wegwillst“, erwiderte Raj. „Du willst die Koppel suchen, in der sie den Hengst verborgen halten.“
    „Wenn sich die Möglichkeit ergibt, selbstverständlich! Denn es würde Ibn ähnlich sehen, Blitz zu töten, bevor der Kampf beginnt!“
    „Nein, das glaube ich nicht“, flüsterte Raj, „es fehlt ihm ja an Pferden! Er hat gute Pferde bitter nötig!“
    „Vergiß nicht, daß er den einzigen Mann, der leidlich mit Blitz fertig wird, töten will!“ erinnerte Alec.
    Raj schwang sich auf seinen Rotschimmel. „So bleibe hier, wenn du es für richtig hältst, Alec! Ich werde mit meinem Bruder und seinen Kriegern zurückkehren, bevor der Mond über den Bergen aufgeht! Die Männer hier werden im Schlaf liegen und trotz ihrer großen Zahl leicht zu überwältigen sein.“ Nach diesen Worten ritt er davon.
     

Gefangen!
     
    Sobald Raj fort war, kletterte Alec mühsam höher hinauf. Sein Plan war, ungesehen ans andere Ende der Schlucht zu gelangen, weil er dort die Koppel vermutete, in der Ibn Blitz verborgen hielt. Ihm schwirrte der Kopf. Die Antwort auf die vielen Fragen, die ihn dringend beschäftigt hatten, war zu plötzlich gekommen. Jetzt wußte er den Grund für das Attentat auf Blitz! Jetzt war klar, warum Ibn ihn hatte umbringen wollen! Denn er hatte erfahren, daß Abu auf dem Weg in die Staaten gewesen war, um Blitz nach Arabien zurückzuholen. Er war ihm um einen Tag zuvorgekommen und hatte versucht, das herrliche Tier zu töten. Doch der Hengst war nur ein kleiner Stein in dem großen, tödlichen Spiel, das Ibn sich ausgedacht hatte! Nun sollte auch Raj umgebracht werden, nachdem Ibn festgestellt hatte, daß er der leibliche Bruder Abd al Rahmans und demnach sein Nachfolger als Führer des Stammes war. Zuerst hatte Alec das schwer fassen können; doch wenn er sich die in der Tat verblüffende Ähnlichkeit zwischen beiden ins Gedächtnis rief, wunderte er sich über sich selber, daß es ihm nicht längst aufgefallen war.
    Es war fast dunkel, als Alec meinte, er müsse jetzt wohl hoch genug sein, um ohne Gefahr einer Entdeckung wieder einmal in die Schlucht hinunterspähen zu können und nachzusehen, was dort vor sich ging. Mit äußerster Vorsicht kroch er an den Rand eines Felsvorsprungs. Mindestens anderthalb Kilometer weit konnte er von dieser Stelle aus die Ansiedlung übersehen. Anfangs konnte er kaum etwas erkennen. Erst nachdem sich seine Augen an das ungewisse Dämmerlicht gewöhnt hatten, stellte er fest, daß die Männer noch in Gruppen vor ihren Hütten hockten und standen wie vorhin. Er befand sich nun oberhalb des entgegengesetzten Endes der Schlucht. Trotz der schnell sinkenden Dunkelheit konnte er einen Spalt in der sie hier abschließenden Felswand erkennen und davor ein hohes, aus Holz gezimmertes Tor! Dahinter mußte die Koppel sein, die er suchte! Auf einem halsbrecherisch schmalen, abschüssigen Pfad kroch er in die Schlucht hinab. Auf halbem Weg hielt er inne, um zu verschnaufen und gleichzeitig festzustellen, ob man ihn auch nicht beobachten konnte. Erleichtert kroch er weiter, denn von hier aus konnte er die Ansiedlung nicht mehr sehen. Als er die

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