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Blitz und Pam

Blitz und Pam

Titel: Blitz und Pam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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begonnen.«
    Die Berichterstatter wußten genau, was für Spannungen zwischen den beiden Trainern bestanden, und in ihrem eigenen Interesse begannen sie nun, diese zu schüren.
    »Stimmt’s«, wollte einer von ihnen wissen, »daß Sie nächsten Samstag Sun Dancer unter Becky Moore ins Rennen schicken wollen?«
    »Ja, natürlich. Mir gefällt ihre Art zu reiten, und nach Mario ist sie meine beste Investition.« Er warf einen Blick auf Blitz, dann fügte er aufgeräumt hinzu: »Wir werden gewinnen.«
    »Sie wollen sagen, daß Sie keinerlei Schwierigkeiten erwarten, nachdem Blitz vom Rennen ausgeschlossen worden ist?«
    »Genau das. Aber selbst wenn Blitz mitliefe... er ist nicht unschlagbar — das haben wir heute ja gesehen«, meinte Miller zuversichtlich.
    Henry zuckte nicht mit der Wimper. Er legte den Schaber weg und nahm einen sauberen Schwamm zur Hand, den er ausdrückte und mit dem er Blitz noch einmal abrieb.
    »Es gibt zu viele Trainer, die all das glauben, was ihr über Blitz schreibt«, erklärte Miller überlegen. »Ich jedenfalls gehöre nicht zu denen, die sich einschüchtern lassen. Es kann dem Starpferd doch jederzeit etwas zustoßen. Oder Alec da verliert langsam, was er so lange gehabt hat. Um ein gutes Rennen zu laufen, muß man auch gut reiten können. Ein Quentchen Glück nur kann doch schon einen Rieseneinfluß auf die Ereignisse haben. Gebt mir den kleinen Finger, und ich nehme den ganzen Arm. Gebt mir eine Chance, den ersten Preis herauszuholen, und ich sorge dafür, daß ihr ein wahres Pferderennen zu sehen bekommt.«
    Die Berichterstatter weideten sich an den Sprüchen dieses kecken jungen Mannes. Wieder einmal lieferte er ihnen Stoff in Hülle und Fülle für ihre Reportagen.
    »Ist Sun Dancer gut aus seinem Galopp gekommen?« erkundigte sich einer der Reporter.
    »Tadellos. Ohne einen einzigen Kratzer abzubekommen. Wär’ er nicht gestrauchelt...« Miller schaute zu Henry hinüber, doch dieser kehrte ihm den Rücken zu. »Na ja«, fuhr Miller fort, »die Gewichte waren heute gerecht verteilt, und ich habe Sun Dancer für dieses Rennen aufgespart. Es wäre ein Bombenrennen geworden!«
    Henry hatte seine Arbeit beendet; er wandte sich an Alec und sagte leise: »Geh, mach einen Spaziergang mit ihm, Alec! Es ist besser, du gehst, und nicht Deb. Kühl ihn vorsichtig ab. Und nur ein paar langsame Schlücke Wasser! Wärm es ein bißchen vorher... es soll nicht kalt sein. Geh schon!«
    Und ohne ein weiteres Wort machte Henry kehrt, ging in die Geschirrkammer und schloß die Tür hinter sich zu.
    Als Alec Blitz trockengelaufen hatte, führte er ihn in seine Box. Er fuhr dem Hengst mit der Hand das linke Vorderbein hinunter; es fühlte sich kühl an — so, wie es sein mußte. Alec hob das Bein seines Pferdes und schaute sich den Huf an. Unterhalb des Hufeisens war ein dünnes Stück Leder angebracht, das Schmutz und Sand von einer wunden Stelle abhalten sollte, die Blitz vor einiger Zeit arg geplagt hatte.
    Blitz konnte eine Ruhepause gut brauchen — wenn es auch nicht für lange war. Und nun, da sie ja Black Sand im Stall hatten, wollte Alec Henry vorschlagen, Blitz für eine Zeitlang nach Hause zu schicken. Die andere Umgebung würde ihm auf jeden Fall guttun. Er war heute unwahrscheinlich schwierig und kaum zu handhaben gewesen.
    Alec holte eine kleine Zange aus der Hosentasche, um damit den hochgehaltenen Huf zu untersuchen. Er klemmte die Backen des Instrumentes an verschiedenen Stellen zu; Blitz zuckte nicht ein einziges Mal. Es gab keine Anzeichen irgendwelcher Empfindlichkeit.
    »Er hat ja sauberere Füße als ich«, tönte es plötzlich vom Türeingang. Alec fuhr so heftig herum, daß er beinahe das Gleichgewicht verlor. »Pam!« rief er verwundert aus, und im gleichen Augenblick war ihm klar, daß sie ihn schon eine geraume Weile beobachtet haben mußte. Sie lehnte über die untere Hälfte der Tür, und ihr Kopf ruhte bequem auf ihren Armen.
    Bevor Alec sie warnen konnte, nicht hereinzukommen, hatte sie die Tür bereits geöffnet, und Blitz hatte sich auch schon mit gesenktem Kopf und gewölbtem Hals in Bewegung gesetzt. Alec, der befürchtete, Blitz werde Pam beißen, stürzte ihm nach.
    Er sah sogleich, daß seine Furcht unbegründet war. Auch Blitz schien zu spüren, wie sehr Pam Tiere liebte und ihnen vertraute. Wie um ihr Vertrauen zu würdigen, stolzierte er auf sie zu, indem er auf allen vier Beinen tänzelte und seine Mähne schüttelte, wobei die zauberhafte Grazie seiner

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