Blitzhochzeit mit dem Milliardaer
ich soll meine Reise verschieben“, sagte sie düster.
„Nein.“ Zärtlich nahm er sie in die Arme. „Ich werde einen Jet chartern, der deine Familie nach Marrakesch bringt. Wenn sie einverstanden sind, können wir uns dort treffen. Wie findest du die Idee?“
Entgeistert starrte sie ihn an.
„Du wirst sie sehen. Und sie haben endlich die Gelegenheit, mich kennenzulernen.“ Er senkte den Blick und presste die Lippen zusammen. „Nicht als skrupellosen Geschäftsmann, sondern als deinen Ehemann und Marisols Vater.“ Als er sie wieder anblickte, verriet der Ausdruck in seinen Augen Unsicherheit. „Wäre das … in Ordnung für dich?“
„In Ordnung?“, wiederholte Callie fassungslos. Dann schlang sie die Arme um seinen Hals und küsste ihn. „Oh Eduardo. Ich liebe dich so sehr. Danke, Liebster, vielen Dank!“
Eduardo richtete sich auf. Das Wasser perlte an seinem muskulösen Körper ab und glitzerte in der Sonne, als er sie hochzog und ihre Beine um seine Hüfte schlang.
„Einverstanden“, flüsterte er. „Dieses Mal lasse ich zu, dass du dich bei mir bedankst.“
Und dann küsste er sie leidenschaftlich, während die Palmen sich sacht im Wind wiegten.
Einige Stunden später betrachtete Eduardo seine Frau, die nackt in seinen Armen lag und ruhig schlief. Es war weit nach Mitternacht, und er wollte mit ihr schlafen.
Nein, er wollte nicht nur Sex mit ihr. Das war einfach. Sie war so schön und reizvoll, ein Mann konnte nicht normal sein, wenn er nicht ständig Lust auf sie hatte. Insbesondere wenn sie so vor Glück strahlte wie heute.
Vollkommen aufgelöst hatte sie mit ihren Eltern telefoniert. Sie hatte gar nicht wahrgenommen, wie fassungslos diese waren, weil sie endlich von ihr hörten und zudem erfuhren, dass sie in Spanien lebte. Doch nach Tränen auf beiden Seiten hatten die Woodvilles zugestimmt, nach Marokko zu kommen.
Am späteren Abend hatte Eduardo die Formalitäten mit seiner Sekretärin geklärt, während Callie vor Aufregung nicht zu halten war. Nach dem Dinner hatten sie gemeinsam Marisol gebadet und schlafen gelegt, und danach hatte Callie seine Hand genommen und ihn ins Bett gezogen. Stundenlang hatten sie sich geliebt, bis Callie irgendwann eingeschlafen war.
Entmutigt ließ Eduardo den Blick durch das große, luxuriöse Schlafzimmer schweifen. Er sehnte sich danach, auch einschlafen zu können. Doch es war immer das Gleiche. Nachdem sie sich geliebt hatten, hielt er Callie in den Armen, fühlte sich entspannt und wunderbar befriedigt. Er liebte es, sich an ihren warmen, weichen Körper zu schmiegen. Doch sobald er die Augen schloss, war er hellwach.
Noch nie hatte er neben eine Frau einschlafen können. Früher hatte er das allerdings auch nicht gewollt. Mit Callie war es anders. Eduardo atmete tief durch und wusste, dass er heute Nacht sowieso keinen Schlaf finden würde. Kurz überlegte er, ins Gästezimmer überzusiedeln wie so oft, doch gerade heute wollte er Callie nicht allein lassen.
Er musste sie beschützen.
Seit dem Tag ihrer Hochzeit hatte er alles getan, um seine kleine Familie glücklich zu machen. Er hatte Callie jeden Wunsch von den Augen abgelesen.
Außer einem. Keiner ihrer Briefe hatte das Haus je verlassen. Und sie hatte niemals Post von ihrer Familie bekommen. Wenn Sami Woodville versucht hatte, ihn in seinem Büro zu erreichen, hatte er seine Sekretärin angewiesen, die Gespräche abzuwimmeln. Dann hatte sie es auf seinem Handy versucht, und er hatte die Nummer ändern lassen.
Ein eisiger Schauer überlief ihn. Würde Callie ihm jemals verzeihen, was er getan hatte? Würde sie verstehen, dass er es nur aus einem Grund getan hatte: um seine Familie zu schützen?
Aus einem einzigen Grund war er so rücksichtslos gewesen. Doch als ihm klar geworden war, wie unglücklich seine Entscheidung Callie machte, hatte er nicht länger zusehen können. Auch wenn er wusste, dass seine Lügen wie ein Kartenhaus zusammenbrechen würden, sobald Callie mit ihren Eltern sprach. Natürlich konnte mal ein Brief verloren gehen, aber nicht Dutzende. Sie würde sehr schnell begreifen, was für ein Spiel er gespielt hatte.
Eduardo starrte an die Zimmerdecke.
Am besten beichtete er ihr alles, ehe sie es herausfand. Oder ehe Brandon McLinn es ihr erzählte. Er war es so satt, dass der Geist von Brandon McLinn ständig durch ihrer beider Leben spukte. Er konnte nicht länger darauf warten, dass Callie bewusst wurde, wie unvollkommen er war, und ihn verließ. Und er war es
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