Blitzhochzeit mit dem Milliardaer
salzigen Duft des Meeres.
Auf der breiten Treppe vor dem Portal blieb Callie stehen.
Auf dem weißen, ordentlich geharkten Kies stand ein nagelneuer Rolls Royce, quer über die Motorhaube war eine rote Schleife gebunden.
„Der silberne Lack hat mich an dich erinnert“, flüsterte Eduardo hinter ihr. „Als ich den Wagen sah, dachte ich sofort an dein silbernes Ballkleid. Du hast gefunkelt wie ein Diamant.“
Stumm wandte Callie sich zu ihm um und zog ihm den grauen Bart ab. Darunter kam sein attraktives Gesicht zum Vorschein, die dunklen Augen blitzten vor Vergnügen.
„Und jeden Tag, Mrs Cruz“, fuhr er liebevoll fort, „werden Sie noch ein bisschen schöner.“
Sie schlang den Arm um seinen Nacken und küsste ihn leidenschaftlich. Erst als Marisol anfing zu zappeln, merkte sie, dass sie ihr Baby fast erdrückten.
„Danke“, flüsterte Callie mit Tränen in den Augen. Dann schüttelte sie lachend den Kopf. „Tja, wahrscheinlich wirst du über mein Geschenk ein bisschen enttäuscht sein.“
„Was ist es denn?“
„Ein Aftershave und eine ziemlich hässliche Krawatte“, scherzte sie.
„Wunderbar. Genau das habe ich mir gewünscht.“
Callie lächelte. Tatsächlich hatte sie einen Kaffeebecher für ihn getöpfert und Marisols Handabdruck in dem weichen Ton verewigt. Sie war sich sicher, dass er dieses persönliche Geschenk lieben würde.
„Du machst mir jeden Tag ein Geschenk damit, dass du meine Frau bist, Callie“, sagte er warm.
Glücklich lächelte sie ihn an. Dann wurde sie ernst. „Ich wünschte, ich hätte etwas von meiner Familie gehört. Wenigstens heute.“
Sein Blick verfinsterte sich. Schließlich lächelte Eduardo flüchtig. „Mach dir keine Sorgen, querida . Sie werden sich schon melden, davon bin ich überzeugt.“
Doch auch in den folgenden Monaten bekam sie kein Lebenszeichen. Jede Woche schrieb sie einen Brief an ihre Eltern und ihre Schwester. Während sie durch Europa reisten, legte sie jedes Mal ein Foto von Marisol dazu. Sie erzählte, wie diese sich entwickelte, beschrieb jede Kleinigkeit. Selbst über ihre Liebe zu Eduardo schrieb sie ausführlich und von Herzen. Sie wünschte, ihre Familie könnte in ihm den Mann sehen, der er in ihren Augen war: gut, zuverlässig, fürsorglich.
Aber keiner ihrer Briefe wurde beantwortet.
Callie versuchte, nicht darüber nachzudenken. Wenn Eduardo zu Hause war, schenkte er ihr und dem Baby seine ganze Aufmerksamkeit. Zwischendurch reiste er geschäftlich um die ganze Welt, und manchmal nahm er sie und Marisol mit. Auch Mrs McAuliffe war mit von der Partie, um sich um das Baby zu kümmern. Es war eine unbeschwerte Zeit.
Den Valentinstag verbrachten sie in Paris. Sie wohnten in der Suite eines Fünf-Sterne-Hotels mit Blick auf den Eiffelturm. Als Marisol schlief, hatte Eduardo Callie mit einem romantischen Dinner nur für sie beide in der geräumigen Suite überrascht. Wenn sie an den Champagner dachte, die schokoladenüberzogenen Erdbeeren, die leidenschaftlichen Küsse, erschauerte sie noch in der Erinnerung.
Am häufigsten begleitete sie Eduardo nach Italien. In Venedig hatte er einen Palazzo mit Blick auf den Canale Grande gemietet, sie waren mit der Gondel gefahren und Hand in Hand über die unzähligen Brücken geschlendert. In Rom hatte Marisol ihr erstes Zitroneneis probiert und den süßsauren Geschmack genossen, während sie sich über und über mit Eiscreme bekleckerte.
Als Kind war Callie ohne große Höhepunkte auf der Farm ihres Vaters aufgewachsen. Sie erinnerte sich noch an die Ausflüge zum Jahrmarkt im nächstgrößeren Ort, auf die sie sich schon Wochen im Voraus gefreut hatte. Niemals hätte sie sich vorstellen können, ein schillerndes Leben wie dieses zu führen.
Die Sonne ging hinter den Palmen unter, die den Pool zum Meer hin begrenzten. Callie blickte in den wolkenlosen Himmel, trank einen Schluck von ihrem Mineralwasser, in dem frische Zitronenscheiben und Eiswürfel schwammen, und schloss die Augen.
Ihre Hochzeit lag jetzt sieben Monate zurück, und sie war noch nicht wieder schwanger. Doch Eduardo schien niemals müde zu sein, es erneut zu versuchen. Er wünschte sich so sehr ein zweites Kind. Jede Nacht, nachdem sie miteinander geschlafen hatten, hielt er sie in seinen Armen, bis sie eingenickt war. Dann ging er leise hinüber ins Gästezimmer, um dort zu schlafen. Sie hasste es, allein aufzuwachen. Doch das war eine Kleinigkeit, mit der sie leben musste. Alles andere war wundervoll, und sie
Weitere Kostenlose Bücher