Blitzhochzeit mit dem Milliardaer
einer anderen Frau hören wollen. Doch sie von Callie zu hören war ein unglaubliches Geschenk. Wertvoller als alles, was er besaß.
Ein Geschenk, das sich wie Gift in sein Herz fraß.
Jetzt hatte er noch viel mehr zu verlieren. Noch mehr zu beschützen. Er hielt sie ganz fest in seinen Armen. Würde sie ihn immer noch lieben, wenn sie herausfand, was er getan hatte? Wenn Brandon McLinn es ihr schonungslos offenbarte?
Mit aufgesetzter Fröhlichkeit fragte Eduardo: „Was hältst du davon, wenn wir Weihnachten in Spanien verbringen?“
„Spanien?“, wiederholte sie, das Gesicht an seiner Brust.
Er streichelte sie und bemühte sich um einen lockeren Tonfall. „Ich habe ein Haus an der Küste, nicht weit entfernt von dem kleinen Dorf, in dem ich aufgewachsen bin.“ Und fünftausend Meilen weit weg von Brandon McLinn. „Was sagst du dazu?“
Schläfrig lächelte sie ihn an. „Mit dir gehe ich überallhin.“
Callie ist großmütig und vertrauensvoll, das ist mein großes Glück, dachte Eduardo erleichtert. Sie kannte seine Fehler besser als jeder andere. Und doch liebte sie ihn.
Es war das kostbarste Geschenk, das sie ihm machen konnte. Und eines, das er am wenigsten verdiente.
Innerhalb weniger Minuten war sie in seinen Armen eingeschlafen. Unruhig blickte Eduardo aus dem Fenster, sah die nächtliche Stadt und den Hudson River dunkel dahinfließen. Es war Dezember, mit endlosen Nächten, tristen Tagen und einem Frühling, der unerreichbar schien. Callie liebte ihn. Der Dezember war plötzlich hell und warm. Und Eduardo fühlte sich, als würde etwas in ihm auftauen.
Er würde sie niemals gehen lassen. Nie. Und wenn er dafür seine Seele verkaufen musste.
Sein Blick wurde hart. Nein, diese Frau würde er nicht verlieren. Das durfte er nicht zulassen.
8. KAPITEL
Callie saß am Pool und blickte über das azurblaue Mittelmeer. Hinter ihr lag die großzügige, luxuriöse Villa, wo Marisol gerade ihren Mittagsschlaf hielt. Callie genoss den Aufenthalt in Spanien. Nie zuvor war sie so glücklich gewesen.
Oder so traurig.
Vor mittlerweile vier Monaten hatten sie New York verlassen, seither waren sie mit Eduardos Privatjet durch ganz Europa geflogen. Er hatte ihr all die Orte gezeigt, von denen sie schon als Kind geträumt hatte.
Das Weihnachtsfest hatten sie hier auf dem Landsitz gefeiert, mit einem Christbaum, den sie mit köstlich duftenden Orangen geschmückt hatten. Am Heiligabend waren sie erst in die kleine Dorfkirche zum Gottesdienst gegangen, dann hatten sie bei Kerzenschein getafelt. Es war ein ganz besonderer Abend für sie beide gewesen – genau vor einem Jahr hatten sie ihre Affäre begonnen.
Am nächsten Morgen war Eduardo schon fort gewesen, als Callie aufwachte. So war es stets. Sie hatte das Baby aus der Wiege genommen und war mit ihm nach unten in den Salon gegangen, wo sie eine beinah unanständige Menge an Geschenken unter dem Weihnachtsbaum entdeckte. Daneben wartete ein lässiger Weihnachtsmann mit tiefdunklen Augen und einem roten Mantel, der viel zu weit für seine schlanke Figur war. Unter dem Rauschebart lächelte er erwartungsvoll.
Marisol lachte vergnügt, und auch Callie war erfreut über die Überraschung. Der Weihnachtsmann überhäufte die Kleine mit so viel Spielzeug, dass es für einen ganzen Kindergarten gereicht hätte. Diese war jedoch ganz zufrieden damit, eine Serviette in tausend Stücke zu reißen und auf ihrem kleinen Schühchen herumzukauen.
Callie kicherte. „Da siehst du, was dabei herauskommt, wenn du ein Vermögen in Babyspielzeug investierst.“
„Für dich habe ich auch etwas“, verkündete er und griff in seinen großen Jutesack. Dann zog er einen goldenen Schlüsselanhänger heraus, in den mit kleinen Diamanten ihre Initialen eingelassen waren, CC.
Ungläubig nahm sie das kostbare Geschenk entgegen. „Es ist wundervoll, aber du bist verrückt. Ich werde kaum wagen, es zu benutzen, aus Angst, es zu verlieren.“
Der Weihnachtsmann grinste. „Der Anhänger ist nicht das eigentliche Geschenk. Sieh genauer hin.“
Am Ende der goldenen Kette hing ein Schlüssel. Ihr Mund war plötzlich ganz trocken. „Wofür ist der?“
Der Weihnachtsmann zuckte amüsiert die Schultern. „Sieh draußen nach.“
Mit dem Baby auf der Hüfte trat sie in den Hof, gefolgt von einem erwartungsfrohen Weihnachtsmann. Selbst heute, am Weihnachtstag, brannte die südspanische Sonne heiß, und die Luft war erfüllt vom würzigen Aroma der reifen Apfelsinen und vom
Weitere Kostenlose Bücher