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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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nehmen, Jack hier zurücklassen und seinem Kollegen Sarkassian sagen, dass er ihn hier einfach einige Minuten schmoren lassen sollte, damit er über ein paar Sachen nachdachte … Ah, nein. Das war nicht klug. Was, wenn Kelly White tatsächlich tot war? Er konnte einen lebenden Zeugen gebrauchen. Zumindest vorübergehend.
Bis er rausgefunden hatte, was für ein Spielchen der CI-6 trieb.
    Ja, er gab es zu. Er war vorher noch nie von einer Operation abgezogen worden.
    Und das tat weh.
    Okay, also Plan B: Er würde diesen Typen mitnehmen und Kelly White ausfindig machen – falls sie noch unter den Lebenden weilte. Dann würde er den Kerl in einen Wandschrank befördern, ihm alles Gute im Jenseits wünschen und ihn bitten, Mayor McCheese von ihm zu grüßen.
    Falls Kelly White schon tot war … tja, dann musste er einen sicheren Ort aufsuchen, sich einen Anwalt nehmen und auf eine ganze Menge Scheiße gefasst machen . Denn möglicherweise beschloss der CI-6, sich von einem gewissen Michael Kowalski zu trennen.
    Und das konnte er nicht zulassen. Zumindest nicht, solange er nicht seine süße Katie gerächt hatte.
    »Bereit, Jack?«
    »Wofür? Haben Sie mir nicht zugehört? Ich hab Ihnen eine Frage gestellt.«
    »Ja, und ich hab dich gehört. Ich würde allerdings keine Zeit verlieren, wenn ich an deiner Stelle wäre. Fluoreszierendes Toxin ist eine echt fiese Sache. Und nach deiner Berechung hast du kaum noch zwei Stunden zu leben. Wir müssen ins Krankenhaus.«
    Es erforderte lediglich ein paar Minuten und ein erneutes Herumzeigen der geprägten Oberfläche mit dem Adler-Hologramm, um Eisley in Gewahrsam zu nehmen.

    Während er sich durch den schwachsinnigen Papierkram mogelte, bemerkte Kowalski an der Wand mehrere Fahndungsplakate. Auf einem war ein krimineller Ex-Cop zu sehen, der angeblich mit seinem Beinahe-Schwager auf der Flucht war. Wie klein die Welt doch war. Kowalski wünschte, er könnte dem FBI die Wahrheit sagen und ihnen ein wenig Arbeit ersparen; ihnen sagen, dass der Ex-Cop unter tausenden von Kilos Zement in Camden, New Jersey, begraben lag. Kowalski musste es wissen. Denn er war es, der ihn dort entsorgt hatte.
    Sein eigener Beinahe-Schwager hingegen war eine Sache für sich. Kowalski hatte ihn dem Tod überlassen wollen, aber er brachte es nicht über sich. Er war ein Teil von Katie gewesen. Zwar nur ein Halbbruder. Aber immer noch ein Teil von ihr. Höchstwahrscheinlich das Einzige, was noch von ihr übrig war.
    Vielleicht war Kowalski doch kein Scheusal. Ein Scheusal hätte den Typen sterben lassen.

7:32 Uhr
    Pennsylvania Hospital, Zimmer 803
    N achdem er seinen Ausweis gezückt hatte, gab man Kowalski die Zimmernummer der Frau, die
mitten in der Nacht eingeliefert worden war; die Frau mit der punkigen Frisur am Empfang schien schwer von ihm beeindruckt. Heimatschutz. Oooh, ahhh, Amerikas Sicherheit. Die Leute liebten dieses dämliche Adler-Hologramm.
    Er brachte Jack nach oben in die siebte Etage. Jack sah immer wieder nervös auf seine Uhr. Der Typ dachte, es ginge in die toxikologische Abteilung, damit man ihn auf fluoreszierendes Toxin behandeln konnte. Hatte der Kerl nie Bei Ankunft Mord gesehen? Kelly White war ihm jetzt sogar noch sympathischer.
    Kelly lag, an verschiedene Geräte angeschlossen, in ihrem Bett. Mit gekrümmtem Rücken. Ihre Augen zuckten unter den Lidern. Aber sie war nicht allein.
    Ein großer Mann mit schütterem Haar, in der Hand eine Spritze, hatte sich über sie gebeugt. »Oh«, sagte er. »Sie sind hier, um Vanessa zu retten, oder?«
    »Eigentlich«, sagte Kowalski, »bin ich wegen des Frühstücks hier. Die Fleischbällchen sollen fantastisch sein.«
    Vanessa, so, so.
    Der Mann richtete sich auf und lächelte. »Ich bin gerade dabei, sie ins Bett zu bringen. Wir bereiten uns auf einen längeren Wochenendtrip vor. Nur wir beide.«
    »Klingt nett«, sagte Kowalski und trat ans Bett. Seine Beinschiene quietschte. »Ist es warm da, wo Sie hinfahren?«
    »Brüllend heiß.«
    Kowalski und dieser Typ: zwei Scheusale, die einander
abschätzten. Kowalski konnte es in den Augen des anderen sehen, hinter seinem Äußeren, das an einen Teddybären erinnerte, und hinter seinem blonden wuscheligen Haar. Die Augen … ja, die Augen verrieten alles. Er hatte ein paar hässliche Sachen gesehen. Und anderen angetan.
    »Sieht aus, als hätten Sie nicht viel dabei«, sagte Kowalski. »Vielleicht wollen Sie sich meine Tasche leihen.«
    »Die scheint schon voll zu sein.«
    »Ach, da ist

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