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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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war, konnte man ohne neues Ticket nicht wieder zurück.
    Und sein Rückflugticket befand sich im Gepäck auf seinem Hotelzimmer. Theresa hatte sie über eine Website für Billigreisen bestellt; die Tickets hatte man an die Adresse seines neuen Apartments geschickt. Es war das einzige Zeichen von Mitgefühl, das sie in den letzten Monaten gezeigt hatte. Seit alles aus dem Ruder gelaufen war. Seit sie diesen verdammten Donovan Platt angeheuert hatte. Ein Freund von Theresas Mutter. Die beiden kannten sich schon ewig.
    Vergiss das Rückflugticket. Wie sollte er in den Flughafen kommen?
    »Okay. Macht sechsundzwanzig fünfundzwanzig. Die Pauschale.«
    Er langte nach seiner Brieftasche, zog einen Zwanziger, einen Fünfer und zwei Einer heraus. Und schob sie durch den Schlitz in der Plexiglas-Trennwand.
    »Oh«, sagte der Fahrer, während er auf die Scheine starrte.

    Was wollte der Typ? Einen Fünfer? Wie wäre es mit einem neuen Gesetz: Ein Mann, der gerade eine Scheidung durchmacht, muss kein Trinkgeld geben. Weder im Taxi noch im Restaurant oder in einem Strip-Lokal. Einem Mann, der gerade ausgeblutet wird, sollte man beim Wechselgeld eine Auszeit geben. Aus reiner Nächstenliebe.
    Jack betrat das Ankunftsterminal. Ein Ticket konnte er nur im Terminal für die Abflüge kaufen. Er musste sich also was einfallen lassen. Jack sah auf die Uhr. Es war fast zwei Stunden her, seit er sie an der Bar zurückgelassen hatte. Gut möglich, dass sie bei irgendeinem anderen bemitleidenswerten Trottel Erfolg gehabt hatte.
    Moment mal.
    Jack trat an den Service-Schalter der Continental. »Hallo. Ich müsste jemanden ausrufen lassen.«
    »Tut mir leid, das machen wir nicht. Wenn Sie bitte jemand vom Sicherheitsdienst des Flughafens kontaktieren …«
    »Es ist wirklich wichtig.«
    »Und wir machen das wirklich nicht.«
    Jack war sich sicher, dass man den Angestellten – einen Model-Typ mit dem Namen BRYON – wahrscheinlich irgendwie davon überzeugen konnte, dass es von äußerster Wichtigkeit war, diese Person auszurufen. Dass es eine Frage der nationalen Sicherheit war oder irgendwas in der Richtung. In Filmen passierte das ständig. Aber Jack fiel nichts Intelligentes ein. Er spürte wieder den Knoten in seinem Magen,
und sein Kopf hämmerte. Seine Haut fühlte sich heiß an. Er war mit seiner Überzeugungskraft am Ende. Und mit seiner Geduld.
    Jack wandte sich ab und lief Richtung Gepäckausgabe. Weiter oben befanden sich die Toiletten. Er war sich sicher, dass er schon bald wieder die Herrentoilette aufsuchen musste, in … oh, in sechs Minuten. Und danach den Taxistand. Er ging besser zu einem Geldautomaten, zog weitere vierzig Dollar und fuhr zum Hotel zurück. Den Fahrer konnte er ja im Voraus warnen: Auf halber Strecke muss ich mich wahrscheinlich aus dem Taxi lehnen und Blut kotzen. Von seinem Zimmer aus konnte er dann Theresa anrufen und ihr erzählen, was passiert war, und vielleicht -
    »Hey! Da ist er ja! Jack!«
    Das war eine Frauenstimme. Die Lady aus der Bar.
    Die Blondine.
    Jack drehte sich um.
    Sie stand bei einem dickbäuchigen Typen mittleren Alters, der eine schwarze Jacke mit der Aufschrift NUR FÜR MITGLIEDER über die Schulter geworfen hatte. Über der anderen hing ein grüner Rucksack.
    Die Blondine kam zu ihm gelaufen und legte ihm die Arme um den Hals. Sie flüsterte: »Du machst jetzt besser mit, oder du stirbst.«
    Ihr Begleiter streckte seine Hand aus. »Freut mich wahnsinnig, Sie kennenzulernen, Jack. Ihre Schwester Kelly ist echt’ne tolle Nummer.«
    Kelly – war das wirklich ihr Name? – hielt Jack weiter fest umschlungen.

    »Ich heiße Ed Hunter. Ich mache in Steuerrecht. Kelly sagt, Sie sind Journalist.«
    Kelly legte ihm die kalte Hand auf die Stirn. »Du fühlst dich heiß an, Baby.«
    »Das bin ich«, gab er beiden zur Antwort. Denn natürlich hatte er Fieber – und er war Journalist. Aber woher wusste die Blondine davon? In der Bar hatte er nichts gesagt, was ihn hätte verraten können. Er war vorsichtig gewesen. Erzähl jemandem in einer Bar, dass du Journalist bist, und jeder, inklusive seiner Großmutter, hat eine Superidee für deine nächste Story. Nein, danke.
    »Seid ihr bereit, den besten Martini eures Lebens zu trinken?«, fragte Ed, während er seinen Arm um Kelly legte.
    »Ed will mit uns zu einem Laden fahren, der Rouge heißt«, erklärte die Blondine.
    »Das französische Wort für rot . Der Besitzer hat Pleite gemacht und dabei sein ganzes Restaurant-Imperium verloren, aber

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