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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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die Nummer des Taxis?«
    »Was glaubst du, was das sind, Walnüsse?«
    Sie lachte nicht über seinen kleinen Insiderscherz. An einem gemütlichen Sonntagmorgen waren sie beim Zappen durch die Kanäle bei der Sesamstraße hängen geblieben. Gerade lief ein Krümelmonster-Sketch. Und Ernie stellte ihm irgendeine bescheuerte Frage. Krümel wurde daraufhin wütend und zeigte auf seine rotierenden Augen. Was glaubst du, was das sind, Walnüsse?
    »Schick eine SMS, verschlüsselt. Dann folge männlicher Zielperson Nummer eins.«
    »Nicht Kelly White.«
    »Genau. Bleib an Zielperson eins so dicht dran wie möglich.«

    Es hatte keinen Sinn zu fragen, warum. Es konnte alles Mögliche sein. Vielleicht hatte die Frau dem Kerl irgendwelche Drogen zugesteckt, ein Dokument, ein Serum, eine Waffe. Die Frau war nicht länger im Spiel; der Typ war jetzt die Zielperson. Das war alles, was zählte. Also musste er dem Kerl folgen. Kowalski dachte an Professor Manchette. Werde ich in ein paar Stunden diesen Typen enthaupten müssen?
    Ach ja, der Job.

23:24 Uhr
    Interstate Highway 95 North, nahe Girard Point Bridge
    B ringen Sie uns zur nächsten Polizeiwache. Sofort.« Jack versuchte, bestimmt zu klingen.
    Kelly verdrehte die Augen und ließ sich zurück in den dunkelblauen Plastiksitz fallen.
    »Die heißen hier nicht Wachen«, sagte der Fahrer. »Sondern Reviere.«
    »Was?«
    Der Fahrer hatte krauses, schütteres Haar. Er sprach langsam und deutlich. »Ich kenne die Reviere hier unten nicht. Ich fahre hauptsächlich oben im Nordosten. Ich hab nur jemand hier runtergebracht,
der einen Nachtflug kriegen musste. Und jetzt arbeite ich mich wieder hoch Richtung Nordosten; das ist alles.«
    Kelly mischte sich ein. »Sir, beachten Sie meinen Mann einfach nicht. Jackie-Boy hatte im Flieger etwas zu viel Whiskey.«
    »Sie sind nicht meine Frau, und ich bin völlig nüchtern. Es ist mir egal, ob das Reviere sind oder was auch immer, aber ich muss zur Polizei. Jetzt .«
    Jack wusste, das wäre am sichersten. Er war nur deshalb nicht schon früher zur Polizei gegangen, weil er dachte, die Blondine hätte einen Witz gemacht. Aber er hatte inzwischen genug gekotzt, um es besser zu wissen. Der Beweis dafür lag über die ganze verdammte Interstate 95 verstreut. Sie konnten sogar daran entlangfahren, und er konnte es den Beamten zeigen. Sehen Sie das? Mein Mageninhalt! Und da ist noch mehr von der beschissenen Spinattasche! Auch wenn sie ihm zunächst vielleicht nicht glaubten, würde man sie beide dabehalten – dafür würde er sorgen -, bis sie seinen Magen (oder was davon übrig war) auspumpten oder ihm Blut abnahmen. Oder was auch immer. Irgendwie ließ sich schon beweisen, dass sie ihm was untergejubelt hatte. Und wenn es die ganze Nacht dauerte. Sein Acht-Uhr-Termin mit Donovan Platt, »dem Eierjäger«, musste dann eben verschoben werden. Das war bestimmt kein großer Verlust.
    »Haben Sie ein Auge auf ihn, Sir. Er wird Sie jeden Augenblick bitten, rechts ranzufahren, damit er sich übergeben kann.«

    »Hören Sie nicht auf sie.«
    »Kotzen Sie bitte nicht in den Wagen.«
    »Ich hab Ihnen doch gesagt: Hören Sie nicht auf sie!«
    Dann spürte er Finger an seinem Kinn. Weich und warm. Sie drehte seinen Kopf nach links. Kelly sah ihn an.
    »Dir bleiben nur noch acht Stunden. Ich kann jeden für acht Stunden festnageln.«
    »Aber wenn ich sterbe, wird man wissen, dass ich die Wahrheit gesagt habe.«
    »Ich bin mir sicher, das wird ein großer Trost für dich sein.«
    Die Blondine hatte recht.
    »Sag ihm, wo wir abgestiegen sind. Diese Nacht muss nicht kompliziert werden. Du hast sie gerade kompliziert gemacht. «
    Der Fahrer schien inzwischen etwas nervös. Immer wieder warf er einen verstohlenen Blick in den Rückspiegel. Er machte sich Sorgen um seine blauen Plastiksitze, keine Frage. Die Leute im Nordosten mussten vermutlich nicht oft kotzen.
    Verdammt. Jack spürte, wie sich sein Magen erneut zu einem Knoten verkrampfte. Das kam von dem Streit.
    Jesus, er konnte es nicht fassen. War er tatsächlich dabei, eine fremde Frau mit aufs Hotelzimmer zu nehmen? Ausgerechnet heute Nacht? Aber er schien keine Wahl zu haben.
    »Gut. Das Sheraton am Ritterhouse Square.«

    Kelly ließ sich erneut zurücksinken und grinste. »Angeber.«
    »Das liegt auf dem Weg nach Nordosten«, sagte der Fahrer erfreut. Nicht, dass jemand danach gefragt hatte.
    Der Knoten in Jacks Magen zog sich zusammen. Es war wirklich schlimm. Er klappte zusammen, als hätte er in

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