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Blondine ehrenhalber

Blondine ehrenhalber

Titel: Blondine ehrenhalber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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hinausschmeißen. Er meinte es ja nicht böse. Sie beugte sich über Patsie und tätschelte dem Muffin-Mann leicht die Wangen. Sie schlackerten und wackelten. Seine Haut war schuppig und weiß wie Mehl. Am Hals schob sich die Haut in mehreren Falten auf, als hätte er nicht nur ein Kinn. Er schlug die Augen auf.
    »Hallo? Sind Sie verletzt? Haben Sie Schmerzen?«, erkundigte sich Amanda.
    Der Muffin-Bäcker schüttelte den Kopf. Ein Tropfen Blut kullerte in sein Ohr. »Was ist passiert?«, fragte er.
    Matt kam die Stufen herunter und drückte Amanda einen Lappen in die Hand. »He!«, sagte er. »Tut mir Leid, dass ich Ihnen einen Hieb versetzt habe. Ich dachte, Sie täten hier etwas Verbotenes.«
    Patsie rollte sich nach links, dann nach rechts. In der Mitte seiner Bewegung legte er eine Pause ein.
    »Brauchen Sie Hilfe, um aufzustehen?«, fragte Amanda. Der Muffin-Mann war zu dick und zu angeschlagen, um von alleine wieder auf die Beine zu kommen. Matt fasste seine Schultern von hinten und half ihm, sich aufzusetzen.
    Der Mann betupfte mit dem Handtuch seine Kopfwunde. »Ich hörte jemanden die Treppe herunterkommen«, jammerte er. »Ich wollte Sie nicht erschrecken, deshalb habe ich Ihnen die Hand auf die Schulter gelegt. Aber Sie haben geschrien und mich erschreckt.«
    »Warum haben Sie denn nichts gesagt?«, fragte Amanda.
    »Ich hatte den Mund voll«, gestand Patsie.
    Matt und Amanda warfen sich einen Blick zu. »Wie bitte?«, fragte sie.
    »Ich hatte den Mund voll. Ich habe gerade ein Mais-Muffin gegessen. Deshalb konnte ich Sie nicht warnen, als Sie die Treppe herunterkamen.«
    Das Blut an Patsies Kopfwunde war zum Teil schon getrocknet. Er rappelte sich auf und stellte sich auf seine erstaunlich kleinen Füße. »Ich muss noch mehr ausliefern. Keine Sorge, mir geht es wieder gut. Ich werde auch keine Anzeige erstatten.« Patsie kletterte die Stufen zur Lukentür hoch, öffnete sie und ging hinaus. Matt und Amanda liefen ihm hinterher. Sie schauten dem Lieferwagen nach, wie er die Straße hinauffuhr und vor dem Heights Café hielt.
    »Ich verfüge über besondere Fähigkeiten, Matt«, sagte Amanda. »Ich weiß nicht, ob du dir darüber im Klaren bist. Ich empfange deutlich die Botschaft, dass du etwas vor mir verheimlichst.« Sie hatte so ein Gefühl, eine Eingebung. Außerdem bemerkte sie mehrere große Fußabdrücke auf dem schmutzigen Boden, die von Schuhen mit Übergröße herrührten. Sie stammten nicht von Matts Stiefeln, Patsies winzigen Schühchen, Franks schmalen Collegeschuhen oder Clarissas Pfennigabsätzen. »Du hast jemanden hier unten einquartiert, stimmt’s?«, fragte sie. »Wen? Einen Freund? Einen anderen Obdachlosen?«
    Matt zog die Stirn derart in Falten, dass es jedem Dackel Ehre gemacht hätte. »Ich hatte ja vor, es dir zu sagen. Meine Notizen waren nur noch nicht ganz vollständig.«
    Amanda fühlte sich plötzlich unwohl in ihrer Haut, so als wäre ihre ganze Kleidung um eine Größe eingelaufen. »Wer ist es, Matt?«
    Er senkte den Blick. »Es war Chick. Peterson. Der Kerl, der tot ist.«

Kapitel 11

    Frank riss die Augen auf — eine mörderische Art, den Tag zu beginnen. »Wie spät ist es?«, fragte sie den verschwommenen Umriss, der über ihrem Kopf schwebte.
    »Ungefähr fünf«, sagte eine Stimme, die sie als die ihrer Schwester identifizierte. »Tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe.«
    »Ja, man hört dir richtig an, wie Leid es dir tut«, stichelte Frank. Sie blinzelte einige Male, bis die Konturen allmählich deutlich wurden. Selbst vor dem Morgengrauen sah ihre Schwester noch aus wie Miss America. Wäre sie nicht ihre Schwester, Frank würde schwören, sie wäre Claudia Schiffer.
    Sie ächzte und setzte sich in ihrem antiken Ahornbett auf. »Was ist los? Hast du schlecht geträumt?« Sie bemerkte Amandas Outfit. »Schon angezogen? Habe ich etwas verpasst?«
    »Wir müssen uns unterhalten. Matt wartet im Wohnzimmer«, antwortete Amanda.
    »Matt wer?«, fragte Frank.
    »Du weißt schon. Matt Schemerhorn. Der Aushilfskellner. Er hat in unserem Keller genächtigt.«
    Frank rieb sich die Stirn. »Und deshalb hast du mich geweckt?«
    »Das ist noch nicht alles«, fuhr Amanda fort. »Chick Peterson hat auch da unten geschlafen.«
    »Vielleicht sollten wir Miete verlangen — so kommt wenigstens etwas Geld ins Haus.« Frank schlug ihre Decken zurück. Sie angelte sich ihre ausgebeulte Hose vom Schlafzimmerboden und zog sie an. »Okay, okay. Ich bin ja schon auf.«
    »Du

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