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Blondine ehrenhalber

Blondine ehrenhalber

Titel: Blondine ehrenhalber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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Familie oder engen Freunde. Ich glaube, er ist in Kalifornien aufgewachsen.«
    »Hat er je über mich gesprochen?«, wollte Amanda wissen.
    »O ja. Er bewunderte deine Schönheit.«
    Immer kam man letztlich darauf zu sprechen, wie schön Amanda war. Frank betrachtete Amanda, die dank des Kompliments erstrahlte. Wie oft konnte sie das hören?
    »Ja«, sagte Frank, »Chick reagierte, wie vorherzusehen war, anthropologisch auf Amandas symmetrische Züge und ihre verführerische Taille. Hat er irgendetwas verlauten lassen, warum er vielleicht hätte getötet werden können?«
    In diesem Moment kam das Essen. Das Trio aß und dachte nach. »Wie viele Nächte war Chick im Keller?«, fragte Amanda.
    »Nur am Donnerstag, in der Nacht vor dem Wettbewerb«, antwortete Matt.
    Frank fasste es kaum, dass es so lange gedauert hatte, bis Matt aufgeflogen war. Da hätte jederzeit sonst wer hinuntergehen und sich tagelang verstecken, sie ausrauben oder angreifen können. »Warum hast du uns nicht vorher gefragt?«, wandte sie sich erneut an Matt.
    »Ihr hättet vielleicht ja gesagt. Mit der Erlaubnis wäre der Kick weg gewesen.«
    »Ich glaube, jetzt schmeiße ich dich doch raus.«
    »Hat Chick überhaupt bei Benji gewohnt?«, fragte Amanda.
    Matt nickte. »Morton war der Grund, weshalb Chick von Vietnam nach Brooklyn gekommen ist. Jedenfalls hat er es mir so erzählt.«
    »Vietnam?«, wiederholte Amanda ungläubig. »Er war doch in Jamaica.«
    »Nein, hundertprozentig in Vietnam. Dort hat er Benji Mortons ehemaligen College-Freund kennen gelernt. Und der hat dann Chick und Morton miteinander in Kontakt gebracht. «
    »Chick hat mir erzählt, er hätte hier in der Stadt keine Freunde«, sagte Amanda.
    »Morton war nicht sein Freund«, erklärte Matt. »Sie hatten einen gemeinsamen Freund. Jemand wie Chick würde nie und nimmer einen Kerl wie Morton als seinen Freund bezeichnen.«
    »Okay«, sagte Frank, »wer ist dann dieser gemeinsame Freund?«
    Matt blätterte in seinem Stenoblock. »Ihr könnt von Glück reden, dass ich mir eine Menge Notizen gemacht habe. Und ich gehe doch recht in der Annahme, dass ich nicht hinausgeschmissen werde?« Er wartete, bis Frank nickte. »Gut. Der gemeinsame Freund war ein Amerikaner, der in Vietnam lebt.« Matt blätterte ein paar Seiten zurück und las: »Bert Tierney. Er ist Unternehmer und versucht an einem südvietnamesischen Strand eine Ferienanlage aufzubauen.«
    Frank bemerkte, dass Amanda ihr Frühstück kaum angerührt hatte. Flinter ihnen lagen zwei sehr stressige Tage. Schwächelte ihre Schwester?, überlegte Frank. »Geht es dir gut?«, fragte sie Amanda.
    »Ich habe nur gerade an Chick gedacht«, entgegnete sie. »Wie wenig wir von ihm wussten. Man sollte in den Tagen, bevor man stirbt, mit Leuten zusammen sein, die einen kennen und lieben, findet ihr nicht? Ist es nicht auf eine Art furchtbar, dass er sozusagen von Fremden umgeben war?«
    »Demnach begeben wir uns jetzt auf die Suche nach Chick?«, fragte Frank. »Und ich dachte, wir wären damit beschäftigt, unseren Lebensunterhalt zu sichern.«
    »Du bist nicht gerade großmütig«, entgegnete Amanda.
    »Eines kann ich euch sagen: Chick war ein Kaffee-Kenner«, mischte sich Matt erneut ein.
    Frank wandte sich Matt zu. »Das sagst du so, als wärst du selbst ein Kaffee-Kenner.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe keinen Geruchssinn, deshalb werde ich nie mit euch konkurrieren können. Aber Kaffee hat eine gewisse Struktur, ein besonderes Gewicht auf meiner Zunge. Mit komplizierten Getränken habe ich nicht so viel Erfahrung.«
    »Wie kommst du darauf, dass Chick sich mit Kaffee auskannte?«, fragte Amanda.
    »Er hatte einen Sack voller Kaffeebohnen. Er hat sie sich ständig roh in den Mund gesteckt«, sagte Matt.
    Kaffeebohnen als Nahrung?, dachte Frank. Im Jemen und in Äthiopien, den einzigen Ländern, in denen Kaffeepflanzen heimisch waren, hatten die Einwohner die Beeren und Blätter lange Zeit als Rauschmittel gegessen. Und in manchen Landstrichen der Türkei verwendete man Kaffeebohnen für Suppen.
    »Waren die Bohnen grün?«, fragte Frank.
    »Blau. Dunkelblau. Fast lila.«
    »Lila Bohnen«?, staunte Amanda und schaute Frank an. »Kona?«
    Die ältere Schwester und wahre Kennerin schüttelte den Kopf. Auf dem Vulkanboden von Hawaii wuchsen blaue Bohnen. Eine lila Bohne hatte sie noch nie gesehen. »Vielleicht«, sagte sie.
    Matt las weiter aus seinem Notizbuch vor: »Chick war ursprünglich ins Romancing the Bean gekommen,

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